Читать книгу Die Mulgacamper Romane Band 9 und 10 - Elda Drake - Страница 7
ОглавлениеKapitel 4
»Ich hoffe, du hast das Gästebett für mich beziehen lassen! Susi weiß, dass ich heute nicht mehr heimkomme.« Hashimoto lehnte sich auf dem Sofa zurück und prostete Kai zu. »Denn wenn du glaubst, du wirst mich los, bevor du mir nicht alles bis ins letzte Detail erzählt hast, dann täuscht du dich gewaltig. Also fang schön brav ganz von vorne an und erstatte Bericht.«
Er kannte seinen Freund lange genug um zu wissen, dass der an und für sich introvertierte und schweigsame Kai auch längere Gespräche führen konnte, was für die meisten Menschen allerdings in den Bereich der Märchen und Sagen gehörte. Doch seinem besten Freund gegenüber hatte er sich noch nie sonderlich zurückhaltend gezeigt und Hashimoto dankte ihm diese Auskunftsfreudigkeit mit einer Schweigsamkeit, die bei jeder ägyptischen Mumie zu einem Neidanfall geführt hätte.
Kai schüttelte den Kopf. »Du bist noch neugieriger als Fritz. Der löchert mich auch schon die ganze Zeit, ich soll endlich mal aus dem Nähkästchen plaudern.«
Hashimoto schmunzelte. »Aber seinem Ziehvater erzählt man manche Dinge nicht, die ein Freund sehr wohl hören darf. Und wenn ich dich so anschaue, dann waren die letzten Wochen wohl ganz interessant oder was treibt dir sonst dieses zufriedene Grinsen ins Gesicht?«
Sein Freund war an und für sich dafür bekannt, dass seiner emotionslosen Miene im höchsten Fall ein kleines Lächeln entschlüpfte, aber so wie es aussah hatte er sich im Moment dazu entschlossen keine Mühe darauf zu verschwenden, zu verheimlichen, dass er glücklich war. Der Japaner musterte kopfschüttelnd seinen Freund, den er schon seit Anbeginn der Highschool kannte. Sie hatten sich beide etwas von den anderen Schülern abgehoben, denn obwohl jeder von ihnen einen schwerreichen Hintergrund hatte, waren sie nie Menschen gewesen, die andere an dem Stand ihres Kontos maßen.
Als Kai zur Marine ging, hatte er sich angeschlossen und dort hatten sie dann Tim und Nat kennengelernt und aus ihnen war eine festverschworene Vierertruppe geworden, die den vier Musketieren mit ihrem Motto „Einer für alle – alle für einen“ um nichts nachstand. Bei einigen Spezialeinsätzen hatten sie Kopf und Kragen riskiert, was ihnen außer den entsprechenden Ehrungen auch einen gewissen Ruf eingebracht hatte.
Als Kai und Tim dann ihre Sicherheitsfirma eröffneten, wussten bestimmte Kreise bereits, dass sie sehr verschwiegen operieren konnten. Die Firma hatte deshalb in kurzer Zeit soviel Geld eingebracht, dass Tim nach einigen Jahren genug hatte, um mit seiner Frau einem Faulenzerleben auf einer Insel in den Withsundays zu frönen. Hashimoto war mit seinem eigenen Unternehmen ausreichend beschäftigt, denn er hatte von seinem Vater einen Großkonzern übernommen, dessen Name nicht nur in Australien bekannt war. Da er und Kai beide in Brisbane lebten, konnten sie sich öfters sehen und auch Tim kam gelegentlich zu einem Besuch vorbei.
Der einzige ihrer Truppe, der nur hin und wieder anrief, war Nat, der vierte im Bunde. Denn der war ins Ausland gegangen und hatte seit Jahren keinen Fuß mehr auf australischen Boden gesetzt. Das wäre auch nicht empfehlenswert gewesen, denn die Idee von Nat, ausgerechnet mit der Frau eines ranghohen Militärs eine Affäre zu beginnen, hatte zur Folge gehabt dass er zur Persona non grata erklärt worden war. Inzwischen hatten die Wogen sich wieder geglättet und sie hatten ihm grünes Licht zur Rückkehr erteilt. Nat würde staunen, wenn er erfuhr, dass Kai eine feste Freundin hatte.
Der wusste, dass Hashimoto doch keine Ruhe geben würde und begann mit der gewünschten Berichterstattung. Da sein Freund sich auch die letzten zwei Jahre seine Probleme angehört hatte, stand es ihm selbstverständlich zu, nun auch den Rest zu erfahren.
»Also, beginnen wir mit der Party von Silvie.« Kai schmunzelte. »Du weißt ja, dass ich dafür gesorgt habe, dass Paul sie auf diese Idee bringt und selbstverständlich stand ich auch auf der Gästeliste. Da ich mir ziemlich sicher war, dass ich anschließend nicht sofort zurückkehren würde, habe ich George und Molly separat vorausgeschickt.«
Kais Lachfältchen wurden tiefer, als er sich daran erinnerte, wie seinem Mitarbeiter urplötzlich aufgegangen war, was sein Chef beabsichtigte. Glücklicherweise war auch George einer von der verschwiegenen Sorte und grinsend hatte er eingewilligt zum passenden Zeitpunkt dafür zu sorgen, dass Hetty dort war, wo Kai sie haben wollte.
»Da ich wusste, dass sich Hetty in der Zwischenzeit auf die Konfrontation mit mir gewappnet haben würde, habe ich mir gedacht, es ist am besten, nicht zu früh auf der Bildfläche zu erscheinen. Sie sollte ruhig meinen, dass ich doch nicht mehr kommen würde und glauben, sie wäre in Sicherheit.«
Seine Augen bekamen einen abwesenden Ausdruck und es dauerte, bis er wieder weiterredete. »Obwohl sie Angst davor hatte, was passieren würde, war sie enttäuscht, als ich nicht auftauchte. Und als ich dann endlich doch kam, hatte sie innerlich schon die Flagge gestrichen und war nur noch froh, dass ich da war. Ein Blick in ihre Augen hat genügt und ich wusste, dieses Mal läuft sie nicht mehr davon.«
Er zuckte mit den Schultern. »Der Rest der Party ist dann ohne uns weitergegangen. Wir hatten besseres zu tun.«
Hashimoto lachte schallend laut auf. »Das kann ich mir denken! Und da du so selbstzufrieden wirkst, wie ein vollgefressener Kater, hat es dir anscheinend gefallen. Darf man fragen, ob das, was du dir bei ihrem Blick in Noosa vorgestellt hast erfüllt worden ist, oder ist das zu direkt?«
Er spielte auf einen Vorfall an, der sich vor über einem Jahr bei einem gemeinsamen Ausflug mit Chrissie, Molly, Patrick und Brian zugetragen hatte. Kai hatte ihm kopfschüttelnd erzählt, was dort in einer Bar am helllichten Nachmittag vorgefallen war. Nachdem sich der Barkeeper ihm gegenüber etwas besorgt geäußert hatte, als er Hettys, wie üblich sehr gut dimensionierten Gin Fizz an der Bar geholt hatte, konnte er sich nicht zurückhalten und hatte ihr erzählt, dass der dachte, er würde über sie herfallen, wenn sie betrunken war. Kurz darauf hatte Hetty zurückgeschlagen.
Als er gefragt hatte, warum die Leute an der Theke, an der sie gerade den Getränkenachschub geholt hatte, so lachten, hatte sie ihn angesehen und gemeint. »Die haben jetzt Angst, dass ich dich betrunken mache. Und ich habe ihnen in allen Einzelheiten erzählt, was ich anschließend mit dir machen werde!«
Dabei hatten ihre Augen seltsam gefunkelt und Kai war sich sicher gewesen, dass sie sich genau das jetzt auch vorstellte. Er hatte Hashimoto kopfschüttelnd und noch immer irritiert erzählt, dass er den Blickkontakt abbrechen musste, da er Mühe hatte seine Körperreaktionen wieder unter Kontrolle zu kriegen. Was bei seinem Freund, der genau wusste wie selbstbeherrscht Kai sein konnte, damals einen lauten Lachanfall hervorgerufen hatte. Seitdem war seine Phantasie jedes Mal reichlich angeregt gewesen, wenn er an diesen Augenblick zurückdachte.
Nun schüttelte er den Kopf und antwortete grinsend. »Sagen wir mal so. Ich habe gar nicht gewusst, dass ich sowenig Vorstellungskraft habe.«
Hashimoto klatschte sich lachend auf die Schenkel und feixte. »Dann hat sich also deine Vermutung voll bewahrheitet, dass Hetty auch kein Kind von Traurigkeit ist. Das habe ich mir allerdings von Anfang an gedacht, schließlich hat sie eine gewisse Ausstrahlung und die haben nur Frauen, die auch wissen, von was sie reden.«
Er lehnte sich zurück und sah Kai nachdenklich an. »Dann habt ihr also fast zwei Jahre gebraucht, um endlich zusammen zu kommen. Das hättet ihr schon früher haben können.«
Kai schüttelte den Kopf. »Wir haben darüber geredet. Und sind uns darin einig, dass es wahrscheinlich vorher furchtbar schief gegangen wäre. Weißt du, nun sind wir bereit für eine feste Beziehung, zuvor hätte einer von uns sein Leben völlig umstellen müssen.«
Als er den fragenden Blick von Hashimoto sah erklärte er. »Hetty hat inzwischen zwei Jahre Zeit gehabt, um mit ihrem Camper durch die Gegend zu fahren und sich ihren Lebenstraum zu erfüllen. Kannst du dir vorstellen, dass ich mitgefahren wäre?«
Sein Freund schüttelte den Kopf. Beim besten Willen nicht. Vielleicht ein paar Wochen, aber auf gar keinen Fall für diesen Zeitraum.
»Also hätte sie ihren Traum aufgeben müssen. Und das hätte der Beziehung nicht gut getan.« Er lächelte. »Abgesehen davon, dass wir beide keinen festen Partner haben wollten, weil unserer Meinung nach unser Singledasein sehr gut funktionierte. Es hat gedauert, bis wir festgestellt haben, was uns im Leben wirklich wichtig ist.«
Hashimoto nickte. Es war ja tatsächlich nicht so gewesen, dass sie mit hängenden Ohren durch das Leben gelaufen waren. Kai hatte gearbeitet und sich ansonsten mit zahlreichen Frauen amüsiert und Hetty würde wohl auch nicht jeden Abend in ihr Kissen geweint haben. Und er konnte sich gut vorstellen, warum sie gezögert hatten, dieses Risiko einzugehen, sich mit dem ganzen Herzen auf einen anderen Menschen einzulassen, denn es war jedem bewusst, dass hier die Chance für die eine große Liebe war.
Wenn es nur darum gegangen wäre, mit dem anderen eine Nacht zu verbringen, dann hätte das wohl tatsächlich schon im Kakadu stattgefunden. Doch auch Kai hatte da schon gezögert, da er Angst hatte, sich zu sehr auf Hetty einzulassen.
Hashimoto hatte damals schon geahnt, bevor es Kai selbst bewusst wurde, dass sein Freund zum ersten Mal wirklich etwas für eine Frau empfand. »Ihr werdet euch allerdings den Alltag völlig neu einrichten müssen.«
Kai zuckte mit den Schultern. »Jeder von uns muss Zugeständnisse machen, damit die Beziehung auf die Dauer funktioniert. Deswegen habe ich sie auch nicht aufgehalten, als sie fahren wollte. Doch wenn sie zurückkommt, wird ihr Streunerleben vorbei sein und an dem hat sie noch ziemlich zu kauen. Sie ist schließlich, genauso wie ich, daran gewöhnt, nur das zu tun, was sie will.«
Dann runzelte er die Stirn. »Es werden noch genug Schwierigkeiten auf uns zukommen, ganz so locker wird das alles nicht laufen, wie ihr alle glaubt. Denn da gibt es auch noch eine Leiche im Keller.«
Hashimoto sah ihn fragend an. »Wie meinst du das?«
Kai überlegte kurz und sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. »Was ich dir jetzt erzähle, muss wirklich unter uns bleiben. Also auch kein Wort davon zu Susi!«
Hashimoto nickte. Seine Frau war glücklicherweise nicht sonderlich neugierig veranlagt und wenn er ihr, was schon einige Male nötig gewesen war, sagte, dass er nicht über etwas reden dürfte, dann zuckte sie nur mit den Schultern und hakte das Thema ab. »Leg los!«
Kai drehte sein Glas in den Händen. »Abgesehen davon, dass sie laut ihrer eigenen Aussage noch nie ein hübsches Kerlchen von der Bettkante gestoßen hat, kann sie sehr gut Geheimnisse bewahren. Was jetzt kommt, ist nur eine ziemlich gut belegte Vermutung von mir – besser gesagt ich bin felsenfest davon überzeugt, dass da etwas gelaufen ist. Du kennst doch Patrick, den Mann von Chrissie? Die beiden hatten mit Sicherheit ein Affäre miteinander, als Hetty zum ersten Mal auf der Farm war.«
Als Hashimoto ihn mit gespitzten Lippen anschaute, erklärte er, wie er auf diese Idee gekommen war. »Bei ihrem Besuch damals, als Molly und George geheiratet haben, hat sie von Anfang an ein starkes Interesse an dem Jungen gezeigt, was allerdings auch auf Gegenseitigkeit beruhte. Trotz des Altersunterschiedes von fünfzehn Jahren waren die beiden sofort auf derselben Wellenlänge.
Ich habe dir doch erzählt, dass sie gleich bemerkt hat, dass er in meine Ziehschwester verliebt war und dass sie ihn gepusht hat, wo sie nur konnte, damit er Chrissie endlich sagte, wie es um ihn bestellt war. Damals haben wir anderen eigentlich erst gemerkt, dass Patrick viel mehr drauf hat, als wir dachten und ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass der Junge tatsächlich Gold wert ist.
Wobei er, vor allem bei Frauen, bei weitem nicht so unbedarft ist, wie er sich gegeben hat und wir ihm alle abgekauft haben.«
Kai schüttelte den Kopf. »Eigentlich hätte man ihn sich nur einmal richtig anschauen müssen, dann wäre einem das sofort bewusst gewesen. Hast du ihn schon mal in der Badehose gesehen?«
Als sein Freund verneinte, verzog er den Mund. »Perfekt gebaut, das kann ich dir sagen. Da gibt es nichts zu finden, an dem man etwas aussetzen kann. Inzwischen hat Tinka, unser Friseur, dafür gesorgt, dass seine blonden Wuschelhaare einen stylischen Schnitt bekommen haben und er zieht zumindest nicht mehr Klamotten von der Stange an.«
Er verkniff sich ein Lächeln. »In einen formellen Anzug haben sie ihn allerdings nur bei seiner Hochzeit zwingen können, doch er trägt seine legeren Outfits mit einer so aufreizenden Lässigkeit, dass es schon wieder gut rüberkommt.«
Kai fuhr sich mit der Hand durch seine pechschwarzen Haare. »Und, so wie es aussieht, hat er nicht eine Sekunde gezögert, als sich die Situation ergab und er merkte, dass Hetty nicht abgeneigt war. Für die passt er, bis auf sein Alter, auch genau in ihr übliches Beuteschema von blondhaarig, braungebrannt und blauäugig. Damals waren beide Singles, also sprach auch nichts dagegen, aber trotzdem haben sie kein Wort darüber verloren und spielen nach außen hin, für alle anderen, die guten Freude, die sich einfach hervorragend verstehen.
Außer mir hat niemand auch nur die geringste Ahnung, dass es der ach so brave Patrick, faustdick hinter den Ohren hat.«
Hashimoto brachte den Mund nicht mehr zu. Als er sich gefasst hatte, nickte er langsam mit dem Kopf. »Ich würde sagen, da liegst du richtig. Und der Junge ist tatsächlich nicht schlecht mit seiner Tarnung. Er verkauft den netten sympathischen Kerl, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann, ganz gut. In Wirklichkeit muss er aber dann ganz schön clever sein, um das alles so durchzuziehen. Na ja, dass er nicht dumm ist, weißt du ja zur Genüge. Schließlich hat das Kerlchen einen Abschluss in Betriebswirtschaft und Informatik und wie du mir schon erklärt hast, sparen seine Programme der Firma seines Schwiegervaters eine Menge Geld.«
Hashimoto fügte nach kurzer Pause noch hinzu. »Wenn ich mal objektiv urteile, dann ist er tatsächlich ziemlich attraktiv und hat das gewisse Etwas, das Frauen unwiderstehlich finden. Sogar Susi hat schon zu mir gesagt, dass er ein absolut umwerfendes Lächeln hat und die lässt sich nicht so leicht beeindrucken.«
Da seine Frau eine rothaarige, vollbusige, äußerst gut gebaute Sexbombe mit einer Professur für Betriebswirtschaft und Management in Brisbane war, konnte ihr Urteil wohl als Maßstab gelten. Wenn Susi einen Mann attraktiv fand, dann war das sozusagen der Ritterschlag.
Kai nickte. »Er ist Hetty von der Wesensart sehr ähnlich. Beide sind sozusagen die Underdogs, die sich von unten hocharbeiten mussten und beide haben eben diese Ausstrahlung, die andere Leute dazu bringt, sie sofort zu mögen. Da ist es kein Wunder, dass sich die beiden so gut verstehen. Und seitdem sie sich kennengelernt haben, telefonieren sie äußerst regelmäßig miteinander. Das habe ich schon vor langer Zeit mitbekommen und das hat sich auch nicht geändert, seit sie mit mir zusammen ist.«
Hashimoto runzelte die Stirn. »Stört dich das nicht?«
Kai schüttelte den Kopf. »Reden können sie ruhig. Der Junge braucht anscheinend jemanden, bei dem er sich aussprechen kann, sonst wird ihm der ganze Druck, den er jetzt mit der Firmenleitung hat, zu viel. Schließlich ist er in die Rolle ja mehr oder weniger gezwungen worden. Und Hetty hört gerne zu, wenn er über seine Computerprogramme redet.
Doch ein Problem habe ich mit dem Ganzen und damit sind wir bei meiner Leiche angekommen. Chrissie hat über das Vorgefallene nie etwas erfahren und sie weiß auch nicht von allen Anrufen. Ich habe schon einige Male bemerkt, dass Patrick bereits eindeutig über ein Thema Bescheid wusste und seine Frau noch nicht. Und noch eines hat er mit Hetty gemeinsam: Wenn er seine Gedanken verbergen will, sieht er genauso neutral und uninteressiert drein, wie sie. Wenn meine Annahme stimmt, dann verbirgt der Kerl mir gegenüber ziemlich viel.«
Er schenkte sich Rotwein nach. »Und wie du weißt, tendieren wir dazu, auf die Farm zu ziehen und von meinem Vorwissen her, ist da dann eindeutig Potential für neue Schwierigkeiten vorhanden.«
Kai nahm einen Schluck vom Wein und lehnte sich zurück. Jetzt war sein Freund an der Reihe seine Schlussfolgerungen zu ziehen und der Japaner war in der Hinsicht fast so gut, wie er.
Eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen, denn Hashimoto brauchte Zeit zum Nachdenken. »Ich würde ihn nicht aus den Augen lassen.«
Kai grinste. »Das darfst du glauben. Der war schon einmal schlauer als ich und ein zweites Mal kommt er mir nicht in die Quere. Das Gute daran ist, dass ich jetzt weiß, was Sache ist und nicht unvorbereitet bin.«
Sein Blick schweifte kurz in die Ferne, als er sich an einen Vorfall erinnerte, der den Grundstein für sein ungutes Gefühl gelegt hatte. Jawohl, es war besser, auf der Hut zu sein und Patrick nicht zu unterschätzen.
Hashimoto wechselte das Thema. »Und was machst du jetzt mit deinen zahlreichen Freundinnen? Deinen Harem musst du wohl abschaffen. Da wird halb Brisbane weinen.«
Sein Gegenüber schmunzelte. »Als höflicher Mensch werde ich mich zwangsgedrungen überall persönlich abmelden müssen. Wie du weißt, wird mir das äußerst schwerfallen. Bis Hetty zurückkommt, habe ich die Runde gemacht. So habe ich wenigstens an den Abenden auch eine Beschäftigung.«
Hashimoto kicherte. »Wahrscheinlich werden Brisbanes gehörnte Ehemänner ihr alle ein Dankschreiben schicken. Du solltest sie vorwarnen, dass sie in der nächsten Zeit viel Post bekommen wird.«