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Graphisch realisierte Nähesprache
ОглавлениеIm langage texto finden wir außerdem zahlreiche Merkmale der konzeptionellen Nähesprache wieder (vgl. Kapitel 1.1.1): auf universeller Ebene Aneinanderreihungen von Hauptsätzen sowie Kontakt- und Gliederungssignale wie alors, bon ben und hein, auf einzelsprachlicher Ebene der Wegfall des ne der Negation (z. B. <G c pa> für je ne sais pas), die Verdoppelung des Subjekts (z. B. <moi jveu bien> für moi je veux bien) und die Form <t’> statt tu vor Vokal (z. B. <dis qd t libre à midi> für dis quand tu es libre à midi; Beispiele aus FAIRON/KLEIN/PAUMIER 2006).
Aufgrund der raum-zeitlichen Distanz finden sich hier dagegen keine Deiktika. Häsitationen entsprechen realen zeitlichen Pausen, Selbstkorrekturen lassen sich in WhatsApp auch über das Löschen bereits abgeschickter, aber noch nicht gelesener Nachrichten realisieren – wie beim Schreiben anderer Texte am Computer – und für den Ausdruck von Emotionen gibt es die mediumsspezifischen Emoticons bzw. Emojis sowie Buchstabenwiederholungen und Großschreibungen (s. o.). Eine medienspezifische Besonderheit sind Autokorrekturen bei der Eingabe von Wörtern durch das Gerät, die manchmal auch entgegen der Absichten der Schreiber*innen zu Fehlern führen.