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Kapitel 1

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Man schrieb das Jahr 1813, und England war überschattet vom Krieg gegen die Amerikaner. Die Kämpfe zwangen viele qualifizierte Männer dazu, sich von der Bürgerwehr ausbilden zu lassen, und die britische Armee wurde immer größer und stärker. London und Bath waren in ständigem Aufruhr, und es lag eine merkwürdige Kraft in der Luft, die die Leute dazu trieb, ständig in Bewegung zu sein - und sei es nur, um sich selbst nicht nutzlos zu fühlen.

Für Familie Ramsbury, die am Stadtrand von Bristol wohnte, war das Leben jedoch im Allgemeinen ruhig und sorglos. Obwohl Bath in der Nähe lag und einfach mit der Kutsche zu erreichen war, mussten sie keine Störungen ihres idyllischen Lebens am Stadtrand befürchten.

Jonathan Ramsbury und seine Frau Catherine hatten das Cottage übernommen, als Ramsburys Vater kurz nach ihrer Heirat überraschend an einer Krankheit verstorben war. Das Paar lebte auf dem Anwesen, so lange die Nachbarn zurückdenken konnten und hatte mittlerweile drei Töchter. Jane, die älteste, stand kurz vor ihrem zwanzigsten Geburtstag und war bereits vor drei Jahren in die Gesellschaft eingeführt worden, hatte jedoch noch immer keinen Mann gefunden, der sie interessierte. Caroline, die mittlere Tochter, verbrachte ihre Tage damit, sich selbst Stricken, Zeichnen, Nähen und Singen beizubringen. Und schließlich gab es noch Annesley, genannt Anne, die jüngste und wildeste Tochter der Ramsburys.

Jonathan und Catherine waren stolz auf ihre drei Mädchen, die für ihr Alter äußerst kultiviert waren, wie sie fanden. Schon im zarten Alter von dreizehn Jahren hatte Jane die Kunst des Reitens perfektioniert, las bereits damals viel und hatte nach wie vor eine klare Handschrift. Caroline und Annesley waren erst fünfzehn und siebzehn Jahre alt und beobachteten Jane genauestens dabei, wie sie ihr Erwachsenenleben begann, welches sie vergeblich privat zu halten versuchte.

Jane war schon immer schlau gewesen und hatte bereits als Kind ihren eigenen Kopf. Am wichtigsten war es für sie, unabhängig zu sein und ihre eigenen Erfahrungen machen zu dürfen. Als sie älter wurde, hatte ihr Wunsch nach Unabhängigkeit von ihren Eltern sie zu einer gerissenen jungen Frau gemacht. Eine ihrer Lieblingstaktiken war es, die Arbeit des morgigen Tages schon heute zu erledigen; so konnte sie am nächsten Tag einfach das tun, was ihr beliebte. Lange Zeit hatte Jane geglaubt, dass ihr Vater ihrem Geheimnis auf die Schliche gekommen war, aber er tat weiterhin so, als wüsste er von nichts. Ihre Mutter dagegen war ständig krank vor Sorge darüber, dass die jüngeren Mädchen nicht im geringsten daran interessiert zu sein schienen, einen Ehemann zu finden - eine Eigenschaft, die sie ganz klar von Jane übernommen hatten, wie ihre Mutter nicht müde wurde zu betonen.

Auch wenn Jane sich nie explizit abgenegit gegenüber einer Eheschließung zeigte, so hatte sie doch den richtigen Mann noch nicht gefunden, der ihr das Gefühl verliehen hätte, dass die Ehe sie in irgendeiner Form glücklicher machen würde, als sie es momentan war.

Die Familie hatten eine große Verwandtschaft, von der die meisten in London und Bath lebten, und ein paar weitere waren hier und da in ländlichen Gebieten verstreut. Jonathan Ramsbury, der Vater, hatte zwei Brüder in London und einen, der in Bath lebte. Sie besuchten sich viele Jahre regelmäßig, wenn sie Zeit hatten und es ein freies Zimmer gab. Da es jedoch aufgrund der Nähe weniger umständlich war, Thomas in Bath zu besuchen, wurden Jonathans Besuche bei seinem Bruder Charles in London immer seltener.

Es war beinahe zwei Jahre her, dass sich die Mädchen zuletzt in London aufhielten. Daher erachteten Mr. und Mrs. Ramsbury es für angebracht, ihre Töchter für eine Weile zu ihrem Onkel Charles nach London zu schicken. Besonders für Jane war es wichtig, denn Catherine machte sich Sorgen, dass ihre Tochter als alte Jungfer enden könnte.


Der geheimnisvolle Schotte

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