Читать книгу Auf der Suche nach Wärme - Ella Mackener - Страница 6

Kapitel 4

Оглавление

Ich ziehe die Tür leise hinter mir ran und sinke zu Boden. Mit meiner Hüfte und meinem Hinterkopf noch immer an der Tür lasse ich mich einfach fallen. Ich ziehe die Knie an mein Gesicht, um mein Schluchzen zu dämpfen. Ich lasse den Tränen freien Lauf. Ich merke, wie mein Gesicht heißläuft. Immer wieder stoße ich mit meinem Hinterkopf an die Tür. Immer wieder, aber leise genug, um niemanden aufzuscheuchen. Voller Ungläubigkeit. Wie konnte er mir das antun? Wie konnte sie mir das antun? Die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben. Wie konnten sie mich so hintergehen?

Ich denke an all die Momente, die wir in inniger Zweisamkeit verbrachten; die so ehrlich erschienen. War irgendetwas von alledem wahr? Eben sah ich uns noch als Traumpaar. Auf einmal stelle ich alles infrage.

Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich nicht in der Lage bin, einen klaren Gedanken zu fassen.

Anna! Anna war die Person, an die ich mich immer wenden konnte; mit jeglichen Sorgen. Uns verband etwas Besonderes. Wir sind viel mehr als Halbschwestern. Wie konnte sie nur? Wie konnten sie mir das nur antun?

Zu wem sollte ich jetzt? Zwar hatte ich meinen Heimatort zu hassen begonnen, aber in Hamburg pflegte ich nur oberflächliche Freundschaften. Da war niemand, dem ich mich anvertrauen konnte. Niemand, vor dem ich mich zu weinen getrauen würde. Ich bin völlig auf mich allein gestellt. Die Trauer, die Einsamkeit und die Erkenntnis, mich an niemanden wenden zu können, übermannen mich.

Mein Schluchzen wird zu einem Klageruf. Ich verliere jegliche Kontrolle über mich.

Ich muss hier weg!

Überhastet rapple ich mich hoch, stolpere, fange mich in letzter Minute und renne los.


Auf der Suche nach Wärme

Подняться наверх