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Unterfranken vor den Franken

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Die Vorgeschichte des unterfränkischen Raumes lässt sich weit bis in die Anfänge menschlicher Kultur zurückverfolgen. Funde vom Schalksberg in Würzburg belegen, dass entlang des Maines schon vor 300.000 Jahren der „Homo erectus heidelbergensis“ gelebt hat. Fruchtbare Böden und reiche Jagdgründe haben in der Altsteinzeit vor über 10.000 Jahren Jäger und Sammler hierhergeführt. Ältester Beleg dürfte ein Faustkeil sein, der bei Dornheim nahe Iphofen entdeckt wurde. Ackerbau und Viehzucht hat die Menschen sesshaft werden lassen. Schwanfeld bei Schweinfurt gilt wegen seiner um 7500 v. Chr. zu datierenden Funde als ältestes Dorf in Deutschland. Etwas jünger sind Fragmente figürlicher Plastik, die kultisch-religiöse Bedeutung gehabt haben dürften. In diesen Kontext gehört eine 8.000 Jahre alte Kette aus Zähnen von Menschenopfern im Würzburger Museum für Franken, die bei Zeuzleben gefunden worden ist. Damals gab es auch eine befestigte Siedlung auf dem Judenhügel bei Kleinbardorf.


An den Hängen des Steigerwaldes nahe Castell wächst ein vorzüglicher Wein.


Kette aus den Zähnen geopferter Menschen aus Zeuzleben, 6000 v. Chr.

Die Keramik der Mittelsteinzeit bis hin zur Glockenbecherkultur vom Ende der Steinzeit mit ihren reich verzierten, im Umriss an Glocken erinnernden Gefäßen ist ebenso belegt. Eine große Besonderheit bilden die hölzernen Kreisgrabenanlagen zur Bestimmung des Sonnenstandes und damit des Kalenders. Sie lassen sich in Ippesheim und Hopferstadt knapp jenseits der Grenze zu Mittelfranken nachweisen. Beide Orte dürften von kultischer Bedeutung gewesen sein und haben Sichtkontakt zum Bullenheimer Berg. Dort wurde 1973 eine bronzezeitliche Höhensiedlung entdeckt. Die hier gefundenen bronzenen Radnaben im Museum für Franken Würzburg lassen einen von Pferden gezogenen Kultwagen rekonstruieren.

Kleine Geschichte Unterfrankens

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