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Bewegung ist wichtiger als Fasten und Ernährungsweisen

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Auch unser Immunsystem wird durch körperliche Arbeit und Bewegung unterstützt. Da werden verschiedene Hormone ausgeschüttet, die Einfluss auf unser Hungergefühl oder Glücksgefühle haben. Bewegung unterstützt Denkprozesse, Abläufe im Gehirn gestalten sich effizienter. Bewegung fördert auch unseren genitalen Trakt und die Funktion der Organe. Wir wissen, dass der Mensch durch unterschiedliche Ernährungsweisen wie intermittierendes Fasten oder mediterrane Ernährung sowie durch die Behandlung von Krankheiten im frühen Stadium länger und gesünder leben kann. Alles schön und gut.

Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass die Bewegung aber einen viel stärkeren Einfluss darauf hat.

Sie ist der Lebensmotor.

Fitnessuhren und Schrittzähler sind vor gut zehn Jahren aufgekommen und wurden seitdem stetig verbessert. Sie sind digitale Helferlein, die den ganzen Tag lang Werte erfassen. Die WHO hat die Empfehlung ausgegeben, täglich 10.000 Schritte zu gehen. Eifrige Menschen gehen abends noch einmal außer Haus, um die letzten 2.000 Schritte für ihr Tagessoll runterzuspulen. So genau müssen wir das nicht nehmen. Wer zwischen 5.000 und 10.000 Schritte täglich schafft, ist immer noch gut unterwegs. Darunter bedeutet einen Mangel an Bewegung. Weniger als 5.000 Schritte sind der Beginn vom großen Ende. Wir laufen Gefahr krank zu werden, physisch und psychisch.

Auch der Schlafrhythmus spielt eine bedeutende Rolle für unsere Gesundheit. Mit den digitalen Helferlein können wir ihn messen. Die Albträume nicht.

Im Silicon Valley lassen die CEOs einiger Unternehmen sogar wöchentlich ihr Blut untersuchen, um mit dieser Dichte an Daten mögliche Krankheiten schon im Vorhinein zu erkennen. Viele Menschen möchten derlei Geräte nicht nutzen, da sie ihre persönlichen Daten nicht mit den Anbietern teilen wollen. Wie die Daten ausgewertet werden und was damit wirklich geschieht, ist nicht ganz geklärt. Dass diese Geräte hilfreich sind, steht fest, es kommt nur darauf an, wie sie genutzt werden. Im Notfall fragen Sie Jeff Bezos oder Mark Zuckerberg.

Auch wenn das Mikrobiom, die Genetik oder die digitale Erfassung unserer Werte zum Verständnis und zur Optimierung unseres Körpers beitragen können, sind die Daten, die sie liefern, nur Puzzleteile. Es gibt viele Wissenschaften, die hier ebenfalls mit ins Spiel kommen, beispielsweise die Epigenetik. Sie untersucht, welche Faktoren die Aktivität eines Gens und damit die Entwicklung der Zellen festlegen. Das spielt eine große Rolle bei unserer Gesundheit. Nicht nur die Feststellung, ob der Körper über genügend Proteine verfügt, sondern auch deren Form ist wichtig. Damit beschäftigt sich die Proteomik. Daneben gibt es noch andere zwischenbiologische Stufen, die die Gesamtheit des Menschen zu beschreiben versuchen.

Ein Trend – wenn man es so ausdrücken will – ist die präventive Medizin. Es wird immer wichtiger, dass wir nicht nur Krankheiten heilen, sondern sie erst gar nicht bekommen. Die Vorbeugung hat nicht nur mit unserer Genetik zu tun, sondern viel mehr mit unserem Lebensstil. Und der größte Faktor dabei ist die Bewegung.

Wer ein Flugzeug baut, muss sich im Voraus und ganz genau überlegen, wie es gebaut werden soll, damit es optimal funktioniert. Beim Körper ist es genau andersrum. Wir haben einen Körper und versuchen noch immer zu verstehen, wie er funktioniert. Wir analysieren und lernen unser Flugzeug zu begreifen, während wir fliegen. Dem Verständnis kommen wir immer näher, und wir hoffen, dass das Flugzeug nicht abstürzt.

Was passiert mit unserem Körper, wenn wir trainieren? Wie wird die Leber oder wie werden die Nieren belastet? Denn beim Training stressen wir unseren Körper. Was passiert mit unserem Herz-Kreislauf-System? Wie werden die Nährstoffe zu den Muskeln transportiert? Und was macht der Sport mit unserem Gehirn?

Dieses Buch zeigt, wie die Wissenschaft den Körper-Code des Menschen entschlüsselt.

Auf den folgenden Seiten wollen wir mit dieser Entschlüsselung beginnen. Der Körper bewegt sich. Wir sehen uns zunächst die Muskeln an. Dann gehen wir in die Tiefe, werden immer kleiner. Wir schauen uns die Organe an, die jede Bewegung überhaupt erst ermöglichen. Wenn wir die Organe betrachten, müssen wir uns auch den Zellen zuwenden, die das Organ ausmachen. Wir gehen bis in die Moleküle, die die Prozesse in unseren Zellen steuern. Wie wunderlich das alles zusammenhängt, wie es funktioniert und wie wir uns diese molekularbiologischen Effekte zunutze machen können, erfahren Sie in den nächsten Kapiteln.

Wir bewegen uns weiter, Schritt für Schritt. Weg von Jerrys Fahrern im roten Doppeldecker-Bus dorthin, wo sich das Leben bewegt: in dieser wunderbaren Konstruktion namens Körper.

Machen wir uns auf die Reise.

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