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Briefe an Arnold Sommerfeld

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„Mein Schmerz ist nicht in Worten auszudrücken. Ich ringe täglich aufs Neue, um die Kraft

zu gewinnen, mich mit dieser Schicksalsfügung abzufinden. Denn mit jedem neu anbrechenden Morgen kommt es wie ein neuer Schlag über mich, der mich lähmt und mir das klare Bewusstsein trübt und es wird lange dauern, bis ich wieder völlig ins seelische Gleichgewicht komme. Denn er bildete einen wertvollen Teil meines eigenen Lebens, er war mein Sonnenschein, mein Stolz, meine Hoffnung. Was ich mit ihm verloren habe, können keine Worte schildern.“

Neben diesem unfassbaren seelischen Schmerz leidet Planck zur selben Zeit auch noch an einer Verkrümmung der Wirbelsäule. Er macht ungeheuer schwierige Tage durch, hat große Schmerzen und eigentlich würde man denken, dass jemand wie er um das Ende seines Lebens bittet. Aber er ist ja gläubig in dem soeben geschilderten Sinne. Er glaubt, dass es ein „himmlisches Reich“ gibt, das sich über uns erhebt und man den Verdienst erwerben muss, dort hinzukommen.

Er schreibt 1946 wieder an Arnold Sommerfeld: „Ich gehöre nicht zu denen, die sich erbittern lassen. Ich denke an eine andere Welt, die sich himmlisch über diese hier erhebt und in die wir uns jederzeit flüchten können und wollen“. Auf diese Weise versucht er, seine Leidensfähigkeit oder sein Leiden einigermaßen zu ertragen.

Er möchte auch nicht, dass die Verbrecher, die seinen Sohn umgebracht oder überhaupt in Deutschland die Oberherrschaft gewonnen haben, irgendeinen Einfluss auf die Nachwelt haben. Er möchte zeigen, dass Deutschland und die Deutschen etwas sind, das wertvolle Schätze der ästhetischen und wissenschaftlichen Art hervorbringen kann. Er möchte darauf bestehen, dass wir ein Kulturvolk sind. Gerade er hat ja vor allem zu diesen Schätzen beigetragen.

4 Portraits (Pauli, Einstein, Planck und Heisenberg)

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