Читать книгу Der gute Ton und die feine Sitte - Eufemia von Adlersfeld-Ballestrem - Страница 34

30. Was ist ausser der Sauberkeit bei der Wäsche zu beobachten wichtig?

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Dass sie gut genäht und schön geplättet ist. Eine schlechte Plätterei, bei der man die Abdrücke des Eisens sieht oder Streifen von Waschblau oder gar Krusten von Stärke, kann die beste Arbeit verderben. Es gibt Hausfrauen, die ihre Ehre darin suchen, dass alles im Hause gearbeitet wird; gewiss ein lobenswerter Ehrgeiz, so lange er mit dem Können Schritt hält. Ich kann es aber für keine Schande halten, Oberhemden, Kragen und Manschetten einer Kunstplätterin ausser dem Hause anzuvertrauen, wenn sich im Hause niemand auf regelrechtes Plätten versteht, und dessen Mitglieder gute, aber übelgeplättete Wäsche tragen müssen, nur weil andere Hausfrauen denken könnten, man verstünde seine Sache nicht. Man stellt jetzt aber an die elfenbeingleiche Glätte der Plättwäsche so hohe Ansprüche, dass zu ihrer Herstellung die technischen Fachkenntnisse gehören, die sich nur durch eine ausschliessliche Beschäftigung mit dem einen Gegenstande erwerben lassen, eine Leistung, die in einem kleinen Haushalt zu viel Zeit wegnimmt und daher unmöglich ist. Eine solche tadellose, »auf neu« geplättete Wäsche bezahlt sich aber auch, da sie viel länger sauber bleibt als mangelhaft gestärkte und geplättete Wäsche. Man vermeide übrigens bei den Vorhemden alle Künsteleien, als da sind: durchbrochene und feste Stickereien, kunstvolle Hohlnähte, Faltenmuster usw. Schöne, feine Steppnähte, feine, gerade Saumnähte wirken immer am vornehmsten, gestickte Einsätze oder gar bunte Hemden mit auffallenden Sport- und Tiermustern verraten immer einen schlechten Geschmack und würdigen den Menschen zum »Gigerl« herab, diesem unversiegbaren Quell des Spottes für alle Witzblätter und vernünftigen Leute.

Der gute Ton und die feine Sitte

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