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SAMEER KABUL

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SEIT DER ONKEL DA WAR, ist das Leben etwas erträglicher geworden. Sogar Irfahn lässt mich in Ruhe, aber ich mache mir wenig Hoffnung, dass es so bleibt. Die zerschlissene Augenklappe trage ich weiter, als Talisman gegen die Schikanen, obwohl das Auge längst verheilt ist.

Vor dem Morgengebet schleiche ich in die Küche und stehle ein paar Scheine aus der Blechdose des Kochs, gerade genug für eine Busfahrt nach Herat und etwas zu essen. Auf der verknitterten Landkarte, die ich hinter dem Markt gefunden habe, sind nur wenige Straßen eingezeichnet, die in den Iran führen. Ohne Papiere werde ich nachts über die Grenze schleichen müssen. Inshallah werde ich bis Paris kommen. Ich werde dem Onkel danken, ihn aber nicht belästigen.

Ich habe mir gerade ein Fladenbrot unters Hemd gesteckt, als der Mullah mir auf die Schulter tippt. »Behrooz kommt dich gleich abholen«, sagt er und tut so, als hätte er das Brot nicht gesehen. »Heute beginnt dein Englischunterricht mit Agha Murtaza Sabari.«

Mullah Usmeen möchte, dass ich meine neuen Kleider anziehe. Ich frage erst gar nicht, ob dieser Agha Murtaza ein Talib ist. Der Mullah merkt aber, was mir auf dem Herzen liegt. »Die Sabaris waren eine gute Familie, die früher ein Fotostudio betrieben. Murtazas Großvater war der beliebteste Muezzin Kabuls. Sie nannten ihn die Nachtigall der Pul-e-Khishti-Moschee. Murtaza hat einmal in England gelebt und spricht Englisch wie seine Muttersprache. Sameerjan, du darfst niemandem von der wahren Natur dieses Unterrichts erzählen. Wir müssen vorsichtig sein.«

Ich gebe ihm mein Wort. Das Wort eines Diebes, dessen Taschen mit fremdem Geld gefüllt sind. Ich muss verschwinden, bevor mir im Ghazi-Stadion die Hände abgehackt werden.

Der Mullah schaut mich mahnend über seine knorrige Nase an. »Fotos und besonders Filme brodeln vor Verlockungen. Die Tänze der heißblütigen Sirenen verdrehen selbst den standhaftesten Gläubigen den Kopf. Die Melodien und Gesänge wecken verbotenes Verlangen. Nimm dich in Acht.«

Ich weiß, dass Tanz und Musik die Männer verführen, ich habe aber nie ganz verstanden, warum Fotos haram sind. Die Bilder singen doch nicht.

Als Irfahn von meinen vermeintlichen privaten Koranstudien er-fährt, lacht er sich kaputt. »Koranstudien! Das glaubst du doch selbst nicht. Habibi, Habiiiibiiieee!«, singt er und tanzt weibisch her um. »Du wirst tanzen lernen, Sameer! O Habbiiieebiee!« Die anderen Jungs machen mit. »Habibi, Habbiiieebiee!«

Für einen kurzen Augenblick dachte ich wirklich, ich würde Englisch lernen. Das ist natürlich Unsinn, Irfahn hat recht. Behrooz wird mich in die Berge fahren, und dort werden die Taliban unaussprechliche Dinge mit mir anstellen. Ich muss aus dem Auto flüchten, bevor wir Kabul verlassen. Jetzt bin ich froh, dass ich Geld gestohlen habe.

Alle drängeln sich um Behrooz’ Toyota. Irfahn zieht hämische Fratzen. Behrooz fährt los, und im Rückspiegel wird das Tor der Schule immer kleiner.

»Die Sabari Studios liegen im Osten Kabuls auf der Straße nach Jalalabad«, sagt Behrooz und manövriert den Wagen durch die Esel, Karren und Motorräder. Auf dem Dach eines überfüllten Busses vor uns sitzt ein Junge in meinem Alter. Er sieht so aus, als wäre er schon lange unterwegs. Da würde ich jetzt auch gerne sitzen.

Als wir von der Hauptstraße abbiegen, deutet Behrooz auf den Rück sitz. »Meine Tochter Elham kommt heute ausnahmsweise mit uns.«

Ein kleines Mädchen, höchstens zehn, taucht unter einer Wolldecke auf. Sie lehnt sich zwischen die Vordersitze, wirft sich ihren gelben Blümchenschal über die Schulter und verschränkt die Arme. Die Augenbrauen sind vor Wut zusammengezogen, ihr Blick fegt an mir vorbei durch die Windschutzscheibe, selbst ihr Haar scheint erzürnt. »Ich hasse es, hinten zu sitzen! Wenn mir schlecht wird, ist es deine Schuld, Sameer«, schimpft sie.

Ich überlege, was ich darauf sagen soll, aber Behrooz kommt mir zuvor. »Elham-joon, sei nett zu Sameer. Ich habe eine Überraschung für dich, mein Schatz. Du wirst es nicht bereuen, deinen Thron aufgegeben zu haben.« Behrooz hält vor einem Markt und steigt aus. »Ich komme gleich wieder.«

»Warum trägst du diese schwarze Klappe über dem Auge?«, fragt Elham.

»Ich bin hingefallen und habe mir wehgetan.«

»Damit siehst du irgendwie gefährlich aus«, sagt sie. »Aber die vielen Punkte in deinem Gesicht, die sind lustig. Hast du schon mal versucht, sie zu zählen?«

»Was soll ich zählen?«

»Die Punkte, Sameer-jan! Es sind so viele. Es gibt gar nicht genug Zahlen auf der Welt, um sie alle zu zählen. Leben sie unter der Augenklappe und kommen nur raus, wenn die Sonne scheint? Wie Ameisen?« Sie rückt näher und kneift die Augen zusammen.

»Sie waren schon immer da und bewegen sich nicht. Das sind Sommersprossen.«

Elham zuckt mit den Schultern. »Vielleicht verschwinden sie nachts, wenn du schläfst, ohne dass du es merkst. Kann ich sie anfassen?«

Ich weiche ihren Fingern aus.

»Bei Sternen ist es umgekehrt, die sieht man nur, wenn es dunkel wird. Sterne sind die Sommersprossen der Nacht.«

So habe ich es noch nie betrachtet.

»Siehst du, es stimmt! Mein Papa sagt, du wirst Englisch lernen.«

»Ja.«

»Warum?«

»Es ist Hasir-saybs Wille. Englisch ist die Sprache der Zukunft.«

»Warum lernst du nicht die Sprache der Franzosen?«

»Weiß nicht. Das hat der Onkel entschieden.«

»Warum wohnst du nicht bei deinem Onkel?«

»Weiß ich auch nicht.«

»Du weißt ja gar nichts, Sameer-jan. Lernt ihr nichts in der Schule?«

Elham scheinen die Fragen nie auszugehen.

Behrooz kommt zurück mit zwei kleinen Päckchen.

»Babba!« Elham strahlt.

Er gibt uns je ein Päckchen, das Papier ist überraschend kalt. Elham stupst mich an. »Das ist kulfi, das Leckerste, was es auf der ganzen Welt zu essen gibt.«

Sie faltet das Papier auseinander und bringt eine mit Pistazien verzierte Süßigkeit zum Vorschein. Sie hebt das Papier zum Mund und schleckt die Masse in die Form eines Berges.

Ich koste vorsichtig. Eiskaltes Süß zerfließt auf meiner Zunge, der Geschmack von würzigem Kardamom zieht sich durch eine milchige Creme und knusprige Pistazien knacken zwischen den Zähnen. Ich esse langsam, ich will, dass der kostbare Geschmack anhält. Vielleicht werde ich doch Englisch lernen. Vielleicht wird Allah mich doch eines Tages in der Luft halten wie ein Vogel.

»Wie ist das, wenn man keine Eltern hat, Sameer-jan?«, fragt Elham mit vollem Mund, kleine Milchblasen explodieren in ihren Mundwinkeln.

»Lass den Jungen in Ruhe sein Kulfi essen, Elham«, sagt Behrooz und wendet sich an mich. »Sie ist ein gutes Mädchen, aber sie weiß nicht, was sie redet. Keine Manieren.«

Ich habe keine Ahnung, warum sich Behrooz bei mir entschuldigt.

Für einen Moment widmet Elham sich ganz dem Genuss der gefrorenen Süßspeise. Als sie fertig ist, beugt sie sich wieder zwischen den Sitzen vor.

»Vielleicht ist Sameer froh, dass er keinen Papa hat, mit dem er die ganze Zeit streiten muss wie ich! Mama will auch wissen, wie das ist ohne Eltern. Hat sie gesagt!«

Behrooz wird Elham schelten für ihre Respektlosigkeit.

»Also, Babba, erklär mir das mal.« Elhams kulfiverschmiertes Gesicht kommt mir ganz nah.

»Sameer-jan ist traurig, weil er keinen Vater hat, der mit ihm zum Stand fährt und ihm Kulfi kauft«, sagt Behrooz.

Das leuchtet ein, aber ich kann mir nicht erlauben, Partei zu ergreifen.

»Sameer braucht keinen Vater. Er hat einen reichen Onkel. Hat Mama gesagt! Und jedes Mal, wenn du ihn zum Englischlehrer fährst, wirst du ihm Kulfi kaufen. Das ist Logik, hast du mir beigebracht.«

»Das ist eine Betrachtungsweise, aber bei Weitem nicht die einzige, mein Schatz.«

Elham bemerkt, dass auf dem Papier in meiner Hand nur noch eine kleine Pfütze übrig ist. »Was ist denn los, Sameer? Magst du dein Kulfi nicht? Es ist ja schon geschmolzen.«

»Ich mag es sogar sehr, aber du magst es, glaube ich, noch viel lieber, Elham-joon. Möchtest du den Rest haben?«

Nach kurzem Zögern nimmt Elham das Angebot mit gespitz-ten Lippen an, saugt das zerflossene Eis auf und leckt das Papier sauber.

Behrooz schüttelt den Kopf. »Ich glaube, du hast recht, Elham. Ich glaube, Sameer ist ganz froh, dass ich nicht sein Vater bin. Das würde nämlich heißen, dass er jemanden wie dich als Schwester hätte. Eine gierige Person, die nur an sich selbst denkt und ihrem Bruder alles wegnimmt«, sagt Behrooz und hebt den Finger. »Du hast mich schon verstanden, Elham, du bist ein freches, gieriges Mädchen!«

Elham kichert erst, ihre Augen funkeln, und dann lacht sie von ganzem Herzen. Ich hoffe, dass sie über mich lacht, nicht über Behrooz, und dass er das weiß. Das Lachen kommt tief aus dem Inneren, sie schüttelt sich, und ihre Haare tanzen. Erst als sie keuchend Luft holt, merke ich, dass ich die ganze Zeit mitgelacht habe.

Das Gerüst eines ehemaligen Firmenschildes steht wie ein Skelett auf dem Gebäude, die Schaufenster sind mit Brettern vernagelt. Das ist also das Sabari Studio. Es existiert wirklich.

Als Murtaza Sabari an der vergitterten Tür erscheint, erkenne ich ihn sofort wieder. Er ist ein vornehmer Mann, er hinkt kaum merklich, seine Prothese klickt beim Gehen unter den feinen Kleidern. Einmal hat er uns in der Schule fotografiert. Alle waren ganz aufgeregt, aber am Ende bekamen wir das Foto nie zu sehen. Als Irfahn danach fragte, tat Mullah Usmeen so, als hätte er es sich eingebildet, für einen Moment war ich mir selbst nicht mehr sicher.

»Salaam!« Murtaza lispelt. Seine Augen blitzen vor Neugierde, Falten schießen aus den Winkeln. Er bittet uns herein und tauscht mit Behrooz Höflichkeiten aus.

Drinnen prangt die Panoramaaufnahme einer Wüstenlandschaft an der Wand. Elham reckt sich zu dem Kamel hinauf, dessen Kiefer zu einem schiefen Grinsen verzogen ist. Sie streicht über das Foto. »Ich will auf einem Kamel reiten! Dein Onkel ist so reich, Sameer, er soll dir eins kaufen. Aber warum wohnst du in einem Waisenhaus wie ein Bettler?«

»Sprich nicht so, Elham-joon«, warnt Behrooz. »Wir fahren jetzt.«

»Warum kann ich nicht mit Sameer Englisch lernen? Ich will auch Englisch lernen. Babba!«

Behrooz zerrt sie nach draußen. Er verspricht, mich in ein paar Stunden abzuholen.

»Beeindruckendes Mädchen«, sagt Murtaza, als er das Tor hinter ihnen schließt. »Bald wird auch sie die Welt nur noch durch ein Gitter aus blauem Nylon sehen dürfen.« Er lässt sich auf einem Polster nieder, enthüllt eine Beinprothese aus Metall und schenkt mir Tee ein, als sei ich ein ehrenwerter Gast. »Mir hat ein trauriges Schicksal die englische Sprache geschenkt, aber es hat mein Leben verändert auf eine Weise, die ich mir nie hätte erträumen können. Sprachen lassen einen die Welt entdecken, noch tiefgreifender als Bilder. Das Beste an Sprache ist, dass sie nicht greifbar ist, sondern in den Gedanken ein abstraktes Eigenleben entwickelt.«

Was meint er wohl damit? Ich frage lieber nicht, ich möchte, dass Murtaza Sabari gut über mich denkt.

»Abstrakt ist alles, was du nicht mit den Händen anfassen kannst, das Gegenteil von greifbar oder konkret. Diese Tasse oder mein Bein zum Beispiel sind greifbar. Furcht oder unser Glaube dagegen sind abstrakt. Trotzdem kann Abstraktes in unseren Gedanken sehr real sein, manchmal sogar realer als diese Beinprothese hier.«

Murtaza sieht mir meine abstrakten, unreinen Gedanken sicher an. Sie werden ihm preisgeben, dass ich gestohlenes Geld in den Taschen habe, dass ich weglaufen will und mehr Schande über den Onkel bringen werde.

»Sameer-jan, was ist los? Du zitterst ja.«

Meine Gedanken lassen sich nicht kontrollieren, sie galoppieren davon.

»Sieh mich an, Sameer-jan!«

»Vergeben Sie mir, Agha Murtaza. Meine Gedanken sind unrein.«

»Sameer-jan! Ich kann sie doch nicht lesen und will es auch gar nicht. Ich bin mit meinen eigenen beschäftigt. Die sind übrigens auch meistens sehr unrein«, sagt er amüsiert. »Allah hilft uns, sie zu organisieren. Er vergibt uns. Auch Allah ist abstrakt. Meine Mutter sagte immer: Allah, vergib mir, wenn ich Dich im Glück vergesse und nur an Dich denke, wenn ich traurig bin.«

Aus Murtazas Mund klingt Tugendhaftigkeit so einfach, wie ein Spiel.

»Weißt du, was das Beste an abstrakten Gedanken ist?«

Mir fällt nichts dazu ein. Ich kann ja nicht einmal die Fragen eines kleinen Mädchens beantworten.

»Das Beste daran ist, dass sie dir niemand wegnehmen kann.«

Wer würde schon die Gedanken eines Bastards wollen?

»Ich werde dir die traurige Geschichte des Sabari Studios erzählen.« Murtaza deutet auf eine Schwarz-Weiß-Aufnahme des Gebäudes an der Wand. »So sah das hier vor der Besatzung aus, bevor eine sowjetische Bombe auf das Haus fiel und den meisten von uns das Leben kostete. Ich verdanke mein Leben der Großzügigkeit der Familie deines Onkels und diesem Kamerastativ da. Es widerstand dem Gewicht des zusammenbrechenden Gebäudes. Nur mein linkes Bein wurde zerquetscht.« Murtaza massiert sein metallenes Bein, als sei es aus Fleisch und Blut. »Die Sabaris waren nie die Frommsten. Meinem Vater waren die bunten Bilder des National Geographic wichtiger als der Koran. Mein Großvater aber war immerhin ein angesehener Muezzin. In jener Nacht, als die Sowjets angriffen, rief er auf dem Minarett zum Gebet. Er erzählte mir, dass die Flugzeuge so nah vorbeiflogen, dass er den Piloten in die grünen Augen sehen konnte, die leuchteten wie Jade.«

Das ist das erste Mal, dass jemand von meiner Augenfarbe so spricht.

»Mein Großvater floh aus der Moschee und fand unser Haus in Schutt und Asche. Mit bloßen Händen grub er durch das Geröll und zog nach und nach unsere leblosen Körper heraus. Ich kann mich kaum erinnern, ich war entrückt vom Fieber. Meine Schwester erzählte Geschichten von den fernen Orten, die wir in Vaters Magazinen gesehen hatten. Die Schweiz, der Kilimandscharo, Hollywood. Als sie verstummte, verließen auch mich die Kräfte.« Murtazas Augen wandern über das Foto an der Wand. »Ich wurde nach London geflogen. Mein Großvater baute das Studio wieder auf, allein. Es gelang ihm, einige Landschaftsaufnahmen und Studioporträts zu retten. Die Negative unserer Kunden blieben unversehrt im Lager.«

Ich weiß nicht einmal, was Negative sind.

»Jahre später, als die Taliban meinen Großvater zwangen, sein Geschäft zu schließen, zündete er einen ganzen Stapel Abzüge auf der Straße an. Er behauptete, das sei alles, was von den Fotografien noch übrig war. Die Bärtigen hatten keine Ahnung von unserem Archiv, das eine ganze Gesellschaftschronik Afghanistans umfasste.«

Ich versuche, mir mein Unwissen nicht anmerken zu lassen.

»Die Ignoranz der Taliban war unser großes Glück. Mein Großvater starb kurz nach meiner Rückkehr aus London. Es schien, als habe er nur auf mich gewartet. Das Minarett blieb eine Woche lang stumm, bis sie Ersatz für ihn fanden. Viele Kabulis beschwerten sich über den neuen Muezzin. Er klang wie eine sterbende Katze.« Murtaza grinst verschlagen.

Dann holt er ein abgegriffenes Schulbuch mit fremden Buchstaben und bunten Bildern hervor. Das Englischbuch. Menschen aus der ganzen Welt sind darin abgebildet, sogar ein Mädchen mit Sommersprossen und rotem Haar. Viele Gebäude, aber keine einzige Moschee. Ich lerne ein paar fremd klingende Worte, bei manchen muss man die Zunge zwischen die Zähne stecken. Schon kann ich einen Satz sagen und dann noch einen: »Mein Name ist Sameer. Ich bin dreizehn Jahre alt und komme aus Kabul.«

Die Sonne ist längst untergegangen, als Behrooz mich abholt. Diesmal ist er allein. Auf der Rückfahrt wird mir ganz schwindlig von den vielen Eindrücken, Bildern und Worten. Der Toyota schaukelt mich schläfrig, bis der grelle Schein einer Taschenlampe mich jäh weckt.

»Wem gehört der?«, bellt der Mann an der Straßensperre und deutet mit dem Gewehrlauf durchs Fenster.

»Er arbeitet im Haus«, sagt Behrooz beiläufig. »Eine Waise aus dem Norden.«

In Behrooz’ Nähe fühle ich mich einigermaßen sicher. Er ist ein Gläubiger, der bereits gepilgert ist, das sieht der Talib auch und winkt den Wagen durch.

»Primitivlinge!«, schimpft Behrooz.

Oder sind es Sterne

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