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ANGST

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Und immer wieder Angstträume! Die tief greifenden Angstgefühle, denen ich in der Haft ständig ausgesetzt war, begleiteten mich überallhin. Teilweise auch heute noch

– 35 Jahre später. Ich weiß nicht, wie das in anderen Gefängnissen ist, aber in einem DDR-Knast stank es nach Angst.

Nach verdammt viel Angst! Angst in jeder Variation, die man sich vorstellen kann und vor allem, nach allen Variationen von Angst, die man sich nicht vorstellen kann. Man denkt ja, dass ein Gefängnis der fast

sicherste Ort sei. Ein Ort, an dem einem nichts passieren könne.

Ha! In diesen Gefängnissen der DDR war man niemals sicher – zu keiner Zeit – vor niemandem! Die Angst war ein ständiger Begleiter. Angst vor jeder Ecke, um die man biegen musste! Angst vor jeder Mitgefangenen, die einem entgegenkam!

Angst vor jeder Wachtel, die dich abholen kam! Angst vor dem, was dann passieren würde! Angst vor jedem neuen Tag!

Angst, Angst, Angst! Aber man durfte sich diese Angst niemals anmerken lassen. Dann war man unweigerlich verloren! Das Schlimmste waren die Nächte! Denn da bist du mit deinen Ängsten allein.

Sie beherrschen deine Gedanken und Träume. Richtig schlafen? Wie wurde das geschrieben? Was war das? Jedes kleinste Geräusch ließ dich hochfahren! Wie oft bin ich verlegt worden, weil meine Mitgefangenen mich in der Nacht verprügelt hatten.

Auch in jener Nacht ließ mich die Angst nicht schlafen. Welche Strafen hatte ich diesmal zu erwarten?

Welche Schikanen würden die sich jetzt wieder ausdenken? Das Spektrum an Misshandlungen war weit gefächert.

Gerade die Stasi-Leute übertrafen sich gegenseitig immer wieder, wenn es um die perfidesten körperlichen, aber in erster Linie um die seelischen Misshandlungen ging.

Die sieben Masken des Teufels

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