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Koffeinhaltige Getränke

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Meiner Meinung nach ist dies das wichtigste Kapitel dieses Buches. Ich hoffe darauf, dass die nachfolgenden Informationen Sie zum Umdenken bewegen können. Deshalb erkläre ich alles detailliert, statt nur einige Absätze mit allgemeinen Informationen zu schreiben. Mein Ziel ist es, dass Sie zu neuen Ansichten über die problematischen Flüssigkeiten gelangen, die Sie trinken – Flüssigkeiten, mit denen Ihr Körper nicht umgehen kann, ohne geschädigt zu werden. Wenn Sie dieses Kapitel gelesen haben, müssen Sie die Wahl treffen: Klugheit walten zu lassen und eine bessere Gesundheit zu erlangen oder dem Lebensstil der großen Mehrheit unserer Gesellschaft zu folgen, die sich durch Unwissenheit selbst vergiftet: mit den falschen Getränken.

Der Teestrauch wurde vor Tausenden Jahren in China entdeckt und wächst heute in vielen Gebieten der Erde. Der Wirkstoff im Tee ist das Koffein; seine Farbe stammt aus der Gerbsäure, die auch zum Gerben von Leder verwendet wird.

Die Kaffeebohne wurde auf der arabischen Halbinsel entdeckt. Die Schäfer der Gegend erkannten die anregende Wirkung der Beeren auf die Ziegen. Ziegen klettern auf Bäume und fressen alles, was sich kauen lässt, selbst Papier. Sie schädigen kleine Pflanzen, weil sie auch deren Wurzeln anknabbern. Einer Legende zufolge konnten Ziegen, die Kaffeebeeren gefressen hatten, nachts nicht schlafen und wurden lebhaft und ausgelassen. Die Schäfer berichteten ihren Herren von dieser Entdeckung. Einer von ihnen wollte die Beeren selbst nutzen, um zu sehen, ob er wach bleiben und beten könne ohne einzuschlafen. So kam die Kaffeebohne in unsere Welt.

Guru-Nüsse (Cola acuminata), aus denen Cola hergestellt wird, wurden im Sudan viele Jahrhunderte lang gerne gekaut. Die ersten Cola-Sorten erhielten ihren Geschmack von diesen Guru-Nüssen. Der Wirkstoff in diesen Nüssen ist Koffein. Wird diese Nuss zur Herstellung von Cola verwendet, so wird der Rezeptur zur Standardisierung der anregenden Wirkung noch zusätzlich Koffein zugesetzt.

1850 wurden in Amerika pro Kopf jährlich nur 1,6 Viertelliterflaschen Limonade (Softdrinks) getrunken (0,4 Liter insgesamt). In den späten Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts waren es mehr als 500 Dosen mit 0,33 Liter Inhalt pro Person und Jahr (165 Liter). Der Jahresbericht der Getränkeindustrie von 1994 weist einen jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 186 Litern Softdrinks aus. 28,2 Prozent davon entfallen auf die kalorienarmen. 84 Prozent des gesamten Konsums an Softdrinks entfällt auf zwei Marken, Coca-Cola mit 48,2 Prozent und Pepsi-Cola mit 35,9 Prozent. Von diesen 84 Prozent Marktanteil sind nur 5,5 Prozent koffeinfrei. Diese Zahlen zeigen, dass sehr viele Menschen koffeinhaltige Softdrinks konsumieren.

Die Getränkeindustrie wächst und gedeiht aufgrund der Sucht fördernden Eigenschaften von Koffein. Nachfolgend ein Zitat aus einem Bericht der amerikanischen Zeitschrift The Nation vom 27.4.1998: „Nach vorsichtigsten Schätzungen geht man davon aus, dass Kinder und Jugendliche in den USA mehr als 242 Liter Softdrinks jährlich konsumieren – der Verbrauch hat sich bei Jugendlichen seit 1978 verdreifacht, bei Sechs- bis Elfjährigen verdoppelt und ist bei Kindern unter 5 Jahren um 25 Prozent gestiegen (aus einer Untersuchung des Landwirtschaftsministeriums aus dem Jahre 1994).“ Die Washington Post schreibt am 30.5.2004, dass sich die Fälle von Übergewicht bei Erwachsenen und Kindern zwischen 8 und 11 Jahren verdoppelt und bei Jugendlichen verdreifacht haben. Dies bestätigt, was ich vor einigen Jahren in meinem Buch Wasser – die gesunde Lösung veröffentlicht habe. Es ist auch eine interessante Feststellung, dass der gestiegene Konsum an Softdrinks durch Kinder unter fünf Jahren sehr wahrscheinlich mit dafür verantwortlich ist, dass sich die Zahl der Asthmaerkrankungen in dieser Altersgruppe zwischen 1980 und 1994 verdreifacht hat.

Die Einführung neuer Marken mit hohem Koffeingehalt und dem anregenden Guarana, das eine vielfach stärkere Wirkung als Koffein hat, soll Kinder und Jugendliche zu einem noch stärkeren Konsum von Softdrinks verführen. In der Schule trinken Kinder oft Softdrinks statt Milch. Schulen profitieren vom Verkauf dieser Sucht erzeugenden Getränke. Der Koffeingehalt einer 330-ml-Dose beträgt bei Coca-Cola etwa 45 mg, bei Sunkist etwa 40 mg und bei Pepsi etwa 37 mg. Zum Vergleich: Es heißt, ein 330-ml-Kännchen Kaffee enthalte ungefähr 190 mg Koffein. Erwachsene trinken in den USA so viel Kaffee, dass Coffee Bars wie Pilze aus dem Boden schießen.

Als Arzt bin ich davon überzeugt, dass Koffein für sich genommen all die schädigenden Auswirkungen auf die Gehirnphysiologie hat, durch die Reize von außen nicht mehr richtig zu den Gehirnzellen gelangen. Darüber hinaus erzeugt die Dehydration durch übermäßige Koffeinaufnahme die unterschiedlichsten schwerwiegenden und frühzeitigen Gesundheitsprobleme. Asthma und Allergien sind solche Symptome. Daher schließt meine Behandlungsempfehlung bei Asthma ausdrücklich jeden Konsum koffeinhaltiger Getränke aus, bis der Körper sich von den ungesunden Nebenwirkungen des Koffeins insbesondere auf das Gehirn und das Nervensystem erholt hat. Danach sollte man sich auf seinen gesunden Menschenverstand verlassen.

Eine Befragung an der Pennsylvania State University ergab, dass manche Studenten bis zu 14 Dosen Softdrinks am Tag tranken. Ein Mädchen brachte es in zwei Tagen auf 37 Dosen Cola. Manche gestanden ein, dass sie ohne diese Softdrinks nicht leben könnten. Mussten sie darauf verzichten, zeigten sie Entzugserscheinungen, ähnlich denen bei anderen Drogen. Boys Life Magazine befragte seine Leser und fand heraus, dass 8 Prozent von ihnen acht oder mehr Dosen Softdrinks täglich tranken. Die Veranstalter eines Pfadfindertreffens sammelten 200 000 Dosen zur Wiederverwertung. Der Verband für Softdrinks unternahm in Krankenhäusern eine Befragung nach dem Verbrauch von Softdrinks und es zeigte sich, dass 85 Prozent der Krankenhäuser ihren Patienten diese zu den Mahlzeiten servieren.

Die Zunahme des Softdrink-Konsums von Kindern unter fünf Jahren ist alarmierend. Meiner Meinung nach besteht hier ein direkter Zusammenhang zur Häufigkeit von Übergewicht und Asthma bei Kindern. Das Auftreten von Asthma bei Kindern verdreifachte sich zwischen 1980 und 1994. Übergewicht bei Kindern ist zu einem nationalen Problem geworden – eine weitere negative Auswirkung des übermäßigen Konsums von Softdrinks in diesem Teil der Gesellschaft.

Die Wasserkur bei Übergewicht, Depression und Krebs

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