Читать книгу Die Wasserkur bei Übergewicht, Depression und Krebs - F Batmanghelidj - Страница 6

Zur Einführung

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Als ich 1982 nach Amerika kam, hatte ich die Hoffnung, dass meine bahnbrechende Entdeckung der schmerzstillenden Wirkung von Wasser an einigen Hochschulen aufgegriffen und nach ihrer Überprüfung eine positive Wendung in das Leben der Betroffenen und aller Menschen bringen würde. Ich hatte mich leider getäuscht. Nichts dergleichen geschah, aber ich ließ mich nicht aufhalten. Zur Vertiefung meiner Forschungen gründete einer meiner Freunde die Foundation for the Simple in Medicine (zu Deutsch etwa: Stiftung für einfache Wege in der Medizin). Weitere Forschungsergebnisse zeigten, wo die Medizin des 20. Jahrhunderts sich geirrt hatte – bis hin zu der Tatsache, dass Folgeerscheinungen chronischen Wassermangels als „Krankheiten unbekannter Ursache“ definiert wurden. Diese „Krankheiten“ wurden und werden mit giftigen chemischen Substanzen behandelt – und das, obwohl nur der Durst eines ausgetrockneten Körpers gestillt werden müsste.

Trotzdem wurde meine Arbeit von wichtigen Institutionen des amerikanischen Gesundheitswesens weiterhin ignoriert. Auch dies hielt mich nicht auf. Ich gründete das Unternehmen Global Health Solutions und stellte meine Erkenntnisse der Öffentlichkeit in der Form von Videokassetten und Büchern vor. Über Radio-Talkshows begann ich damit, die Öffentlichkeit über die entscheidende Bedeutung einer ausreichenden Wasserversorgung des Körpers aufzuklären.

In kaum zehn Jahren stieg der Verkauf von Wasser in Flaschen rapide an. Die meisten Leute schienen eine Flasche Wasser mit sich zu tragen, wenn sie unterwegs waren. Diese Veränderung in den Trinkgewohnheiten junger Amerikaner muss das „Krankheitswesen“ in diesem Land alarmiert haben, das nur dann gedeihen kann, wenn die Menschen weiterhin durstig bleiben und „medikamentiert“ werden können.

Urplötzlich erschienen landesweit Berichte über einen Artikel, den Dr. Heinz Valtin, ehemals Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Dartmouth, in einer medizinischen Zeitschrift veröffentlicht hatte. Man hätte denken können, er habe eine bedeutende medizinische Entdeckung gemacht, die das Leben von Millionen Menschen retten würde. Sein Artikel riet aber nur dazu, dass man mit dem Wassertrinken warten solle, bis man durstig sei! Solch ein veralteter Ratschlag konnte nur darauf abzielen, die frühere, wissenschaftlich unhaltbare These über Durst erneut zu untermauern – eine These, die die Zukunft des „Krankheitswesens“ sichern und für ein erneutes und weiterhin beständiges Wachstum des Geschäfts mit der Medizin sorgen würde, aber zu Lasten der Gesundheit der gesamten Gesellschaft.

Ich konnte es nicht hinnehmen, dass all die vielen Jahre meiner Forschung zu Schmerzen und Wasser damit hinfällig gemacht werden sollten. Ich schrieb eine wissenschaftliche Gegendarstellung zum Artikel dieses Arztes und schickte sie an den Herausgeber der gleichen medizinischen Zeitschrift. Er zeigte ausgesprochen wenig Begeisterung, meine Gegendarstellung zu veröffentlichen. Nachdem ich mit meiner Warnung an die Öffentlichkeit, eben nicht auf den Durst zu warten, bei den meisten Zeitungen und Zeitschriften erfolglos meine Runde gemacht hatte, veröffentlichte schließlich die Fachzeitschrift Townsend Letters for Doctors and Patients, die angesehenste alternativmedizinische Zeitschrift, meinen Beitrag (in der Januar-Ausgabe 2003).

Der veröffentlichte Beitrag wurde dann an fast alle Zeitungen gesandt, die dafür gesorgt hatten, dass Dr. Valtins Ansichten die öffentliche Meinung beeinflussen konnten. Nicht eine davon wollte die Informationen abdrucken; sie wollten sich offensichtlich nicht mit der Pharmaindustrie anlegen. Jeder, der sich seine eigene Meinung dazu bilden möchte, findet meinen Beitrag auf der Homepage www.watercure.com oder in meinem Buch Sie sind nicht krank, Sie sind durstig! (S. 196 ff.).

Ich war der Meinung, dass es eine Grenze geben und dem Betrug Einhalt geboten werden müsse, dass durstige Menschen mit Medikamenten behandelt werden, durch die sie noch kränker werden und vorzeitig sterben. Die medizinische Praxis muss sich auf ihre früheren Säulen der Integrität, Empathie und Ehrlichkeit besinnen und von Grund auf neu aufgebaut werden. Dazu ist eine Institution erforderlich, die dies übewachen kann. Zu diesem Zweck wurde die National Association for Honesty in Medicine (zu Deutsch etwa: Nationale Vereinigung für Ehrlichkeit in der Medizin) gegründet, die jetzt ihre Arbeit aufgenommen hat. (Weitere Information im Internet unter www.nafhim.org)

Während des Aufbaus dieser Vereinigung schloss sich der Ernährungsausschuss der amerikanischen Akademie der Wissenschaften den Ansichten Dr. Valtins an. Dieser wissenschaftliche Ausschuss wiederholte Dr. Valtins Ansichten in seinem Jahresbericht 2004. Wie konnten Mediziner, Akademiker eine so dumme Behauptung aufstellen? Ich schrieb den folgenden Brief an den Vorsitzenden, Dr. Appel, und sandte eine Kopie an die neun anderen Ausschussmitglieder.

Betr.: Artikel „Follow your Thirst, Report says.“ (Vertrauen Sie auf Ihren Durst) in der Washington Post vom 12. 2. 2004

Sehr geehrter Herr Dr. Appel,

Die von Ihrem Ausschuss dargestellte Ansicht, man solle auf ein Durstgefühl warten, ehe man Wasser trinkt, ist genau das, was an der Medizin in Amerika falsch ist, und möglicherweise der einzige Grund für die eskalierenden Kosten im „Krankheitswesen“ dieses Landes. Genau deshalb haben wir ein „Krankheitswesen“ anstelle eines „Gesundheitswesens“, das sich auf die Prävention von Krankheiten versteht, statt auf die Medikation der Menschen, bis sie millionenfach noch schwerer erkranken. Mindestens 200 000 dieser Menschen sterben jährlich an Problemen, die durch Medikamente verursacht werden. …

Keines der ehrenwerten Mitglieder Ihres Ausschusses, dessen Bericht für Nachrichten in allen wichtigen Medien sorgte, scheint sich der Tatsache bewusst zu sein, dass P. A. Phillips und Kollegen nachgewiesen haben, dass die Stärke der Durstwahrnehmung ab einem bestimmten Alter verloren geht, und zwar so weit, dass ältere Männer, die offensichtlich unter Wasserentzug leiden, nicht erkennen, dass sie Wasser trinken müssen, und daher auch nicht nach dem Wasser greifen, das direkt neben ihnen steht. (Phillips u.a.: „Reduced Thirst Water Deprivation in Healthy Elderly Men“, in: The New England Journal of Medicine 311, Nr. 12, 20. Sept. 1985, S. 753–759) Anderenfalls hätte Ihr Ausschuss in seinem Bericht andere Formulierungen benutzt. Die Älteren sind die schwerst kranken Mitglieder unserer Gesellschaft, und zwar deshalb, weil sie auf Durst warten, ehe sie etwas trinken – aber genau dieses empfiehlt Ihr Bericht den Menschen.

Noch schlimmer ist, dass der Ausschuss sich über die primäre Aufgabe des Neurotransmitters Histamin als Wasserregulator und Koordinator der Wassermangel-Managementprogramme des Körpers nicht bewusst zu sein scheint: Histamin wird umso stärker produziert, je ausgetrockneter der Körper ist. Dadurch entstehen starke lokale Schmerzen und schwere systemische Krankheiten wie Allergien, Asthma, entzündliche Krankheiten und mehr. Wasser ist das beste natürliche Antihistaminikum, das statt der chemischen Antihistaminika auf dem Markt verwendet werden sollte. Wasser ist das beste natürliche Diuretikum und sollte entsprechende Medikamente ersetzen. Wer mit einem drastisch beschränkten Wissen über die Regulationsvorgänge durch Wasser im Körper anderen Menschen diktiert, nur bei Durst Wasser zu trinken, wird zweifellos großen Schaden bei jenen anrichten, die vertrauensvoll dieser Anweisung folgen.

Ihr Ausschuss wiederholte die Veröffentlichung von Prof. Dr. Heinz Valtin, Emeritus der Medizinischen Fakultät der Universität Dartmouth. Meine beigefügte Gegendarstellung erklärt detailliert, warum die geschätzten Mitglieder Ihres Ausschusses das veröffentlichte Material über einen unbeabsichtigten Wassermangel noch einmal prüfen und schnellstmöglich einen anderen Akzent setzen müssen – die bisherige Betonung auf „ Warten, bis man Durst verspürt, ehe man trinkt“ ist falsch. Sie müssen erkennen, dass der Körper viele andere Notfallsignale für Durst hat, die dem „trockenen Mund“ als Indikator für Durst vorausgehen. Sie müssen die Menschen zwecks Vorbeugung zu einer minimalen Überhydratation anleiten, statt sie abwarten zu lassen, bis durch Wassermangel ein „trockener Mund“ entsteht. Ein Großteil der Menschen wird krank aufgrund eines lokalen, anhaltenden und unbeabsichtigten Wassermangels, der Entzündungen erzeugt, ohne dass diese Menschen das Gefühl des „Durstes“ verspürt haben.

Die Mitglieder Ihres Ausschusses müssen erkennen, dass Wasser ganz oben auf die Liste der Nährstoffe gehört. Schließlich ist Wasser das primäre Instrument zur Energiefreigabe – in Form der Hydrolyse – für alle Funktionen des menschlichen Körpers. Menschen, die Wasser trinken, um Durst zu vermeiden, tun genau das Richtige. Sie verhindern das Unwohlsein durch Wassermangel, das wir in der Medizin als diese oder jene Krankheit interpretiert und dann mit abenteuerlichen Cocktails toxischer Chemikalien behandelt haben. Dies ist die dunkle Seite der modernen Medizin …

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. F. Batmanghelidj

***

Ich habe diese Einführung geschrieben, um Ihnen meine Betroffenheit über die Zukunft der Medizin in Amerika zu zeigen. Ich hoffe, dass Dr. Valtin und Dr. Appel ihre Ansichten, dass Menschen mit dem Wassertrinken warten sollen, bis sie durstig sind, überdenken und öffentlich widerrufen, nachdem sie meine Veröffentlichungen gelesen haben. Sie sollten sich bewusst werden, dass dieser Irrtum bereits viele Menschen geschädigt hat. Es ist unannehmbar, wenn prominente Vertreter der Wissenschaft die Menschen erst in die Irre leiten und dann (bei Einsicht in den Irrtum) schweigen.

Die Wasserkur bei Übergewicht, Depression und Krebs

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