Читать книгу Zonenfußball - Theorie, Methodik, Praxis - Fabian Seeger - Страница 18
Оглавление4DIFFERENZIERUNG
Die einzelnen Zonen im 9er-Feld enthalten, wie beschrieben, zahlreiche Ansätze zur Trainingsgestaltung. Weiterführend besteht die Möglichkeit, dass Zonen auf einer nächsten Ebene untergliedert werden, geteilt markiert werden oder einzelnen Linien und Flächen eine besondere Bedeutung gegeben wird.
4.1DER DIFFERENZIERTE ANSATZ » DETAILLIERTE ZONENNUTZUNG
Die Ausdifferenzierung und Unterteilung einzelner Zonen bietet zusätzliche Möglichkeiten zur Umsetzung sehr präziser Technikaktionen oder für taktisches Detailcoaching. Die Differenzierung der Zonen und die damit verbundene Steigerung technisch-taktischer Anforderungen kann somit auch intensiver auf die kognitive Ebene einwirken. Dadurch können einzelne Komponenten der Handlungsschnelligkeit wie Wahrnehmung, Antizipation, Reaktion oder Entscheidungsfindung akzentuiert werden. Die Teilung einer Zone kann durch das Hinzufügen von Markierungshütchen entstehen. Diese Markierungen können sich in Größe, Form und Farbe von den vier Eckmarkierungen unterscheiden. Weiterführend sind Slalomstangen, Dummys oder Koordinationsreifen denkbar.
4.2PRÄZISIERUNG DER AKTIONSFELDER » TECHNIKORIENTIERUNG
Die Gliederung einzelner Zonen bietet sich an, um enge Ballführung, Technikabläufe in Feinform oder Technik mit Präzisionsdruck zu trainieren. Die Verfeinerung der Zonen kann feinste Technikelemente und präzises Laufverhalten erzeugen. Durch das Training mit Übungsformen lassen sich diese Technikaktionen häufig und wiederholend implementieren.
Der mögliche Detailreichtum in einer Zone kann ebenso für Spielformen mit technischen Schwerpunkten genutzt werden. Die Differenzierung der einzelnen quadratischen Zone kann in Form einer Unterteilung mithilfe einer geraden Mittellinie (vgl. Abb. 36: Raumenge – Richtungswechsel) oder durch eine diagonale Trennungslinie (vgl. Abb. 37: Raumenge – Aufdrehen) vorgenommen werden. Außerdem ist eine Gliederung der Begrenzungslinien (vgl. Abb. 38: Liniennutzung – Fußwechsel) denkbar, sodass kürzere Schrittfolgen und vermehrte Fußarbeit provoziert werden können.
Abb. 36: Raumenge – Richtungswechsel
Abb. 37: Raumenge – Aufdrehen
Abb. 38: Liniennutzung – Fußwechsel
4.3PRÄZISIERUNG DER AKTIONSFELDER » TAKTIKORIENTIERUNG
Die einzelnen Eckpunkte, Linien oder Teilfelder der Zonen können auch spieltaktisch genutzt werden. Ihnen kann eine strategische Bedeutung gegeben werden, indem taktische Spielziele festgelegt werden. Somit kann der Trainer taktisch schulen und im Detail coachen. In diesem Sinne wird der Fokus auf optimiertes Timing und schnelle Entscheidungsfindung im Rahmen komplexer Offensiv- und Defensivhandlungen gelegt.
Für das Training dieser spieltaktischen Verhaltensweisen bieten sich komplexe Spielformen mit gruppen- oder mannschaftstaktischen Schwerpunkten an. Die Umsetzung dieser Trainingsschwerpunkte kann durch das Regelwerk unter Einbindung der Linien und Zonen organisiert werden. Eine einzelne Linie kann sowohl für einen ballbesitzenden Offensivspieler als auch für einen gegen den Ball agierenden Defensivspieler bedeutungsvoll sein.
So können hinsichtlich einzelner Linien konkrete Spielziele formuliert werden, die einen Ballbesitzer zum Dribbling über eine bestimmte Linie anhalten (vgl. Abb. 39: Durchbrechen) oder einen Defensivspieler auffordern, den ballbesitzenden Gegner über eine vorgegebene Linie abzudrängen (vgl. Abb. 40: Abdrängen). Durch Verbotszonen können komplette Teams oder ganze Mannschaften in ihrer grundsätzlichen Spielanlage angesprochen sein und auf entscheidende Spielfeldbereiche konzentriert werden (vgl. Abb. 41: Tabuzone).
Abb. 39: Durchbrechen
Abb. 40: Abdrängen
Abb. 41: Tabuzonen