Читать книгу 555 Seiten aus dem Reich der lesbischen Liebe - Fabienne Dubois - Страница 31
Auf dem Weg zu Alex
ОглавлениеDie Sonne strahlte von einem stahlblauen Himmel. Es war ein heißer Donnerstag, als Sally mit ihren Eltern zur Hochzeit ihrer Cousine Laura fuhr. Sie freute sich auf das lange Wochenende, denn sie würde viel Zeit mit Alexandra, von allen schlicht Alex genannt, verbringen.
Alex war Lauras "kleine" Schwester, zwar schon einundzwanzig, aber eben drei Jahre älter als sie selbst. Da Sally selbst keine Geschwister hatte war Alex schon immer so etwas wie ihre große Schwester gewesen. Leider wohnte sie fast vierhundert Kilometer entfernt, aber die Familien hatten stets den Kontakt zueinander aufrechterhalten. Per Handy, SMS und Facebook standen die beiden Mädchen fast täglich in Verbindung.
Seit ein paar Monaten hatte Alex einen neuen Freund, Max. Sally hatte ihn an Ostern kennen gelernt. Ein sympathischer junger Mann, gerade mal ein Jahr älter als Alex. Sally beneidete ihre Cousine. Sie wollte so gerne auch einen Freund! Aber auf dem Internat, das sie noch ein Jahr lang besuchen musste, fand sich keine Möglichkeiten mit Jungs anzubändeln. Alles beschränkte sich auf die Ferien, während denen sie es nur schaffte zuhause alte Bekanntschaften aufzuwärmen. Für neue Kontakte blieb eigentlich keine Zeit.
Während der Weihnachtsferien hatte sie einen netten Jungen kennengelernt. Der war nur ein paar Wochen jünger als sie. Mit ihm verstand sie sich auf Anhieb. Sie hatten geknutscht und er hatte auch mal unter ihr Shirt gegriffen. Zu mehr war es nicht gekommen. Und dann waren die Ferien auch schon wieder vorüber …
Sally nestelte während der langen Fahrt am Rocksaum ihres kurzen Sommerkleidchens herum. Würden es die Eltern auf den Vordersitzen bemerken, wenn sie sich an der Schnecke herumspielen würde?
Heute Morgen hatte sie ausgiebig geduscht, hatte sich rasiert und gecremt. Noch nie hatte sie einen Penis zwischen den Beinen gehabt – und das mit bereits achtzehn Jahren! Der einzige Trost war, dass es den anderen Mädchen im Internat ebenso erging. Und die meisten, das wusste sie auch, erlebten ihre ersten sexuellen Erfahrungen bisher nur mit der Zimmernachbarin.
Es gab ausschließlich Doppelzimmer - und viele Belegungen in den höheren Klassenstufen fingen irgendwann an, sich miteinander körperlich zu beschäftigen. Auch ihre Mitbewohnerin Tanja und sie hatten schon viele Nächte im gleichen Bett geschlafen und dabei sehr aufregende Dinge erlebt. Das war befriedigend und meistens auch schön - aber natürlich kein Ersatz für einen Mann. Das wussten sie beide.
Wie sehr beneidete sie nun Alex um ihren neuen Freund. Sie wollte alles wissen von ihrer Cousine, alles.