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Ethik

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Die Stoiker gründeten die Ethik auf den ursprünglichsten und mächtigsten menschlichen Trieb. Die Stoiker sind der Überzeugung, dass der mächtigste menschliche Trieb der Selbsterhaltungstrieb ist. Er ist die Ursache dafür, dass ein Mensch als Teil des Kosmos über den Willen verfügt, seine eigene Natur zu verwirklichen. Der Mensch hat als Vernunftwesen die Möglichkeit der Empfindung und der Erkenntnis der Teilhabe und der Einsicht in die verwandten Zusammenhänge. Er hat somit die Weisheit der universellen Gesetzmäßigkeit, dass er Teil des göttlichen Logos ist, zu erkennen. Er erkennt, dass er sein Leben gemäß dieser Vernunft („secundum naturam vivere“) zu gestalten hat, sog. tugendhaftes Leben. Das Ziel des Menschen ist es also, mit der Natur im Einklang zu leben und sich selbst treu zu sein („Homología“). Dies bringt ihm Glück und innere Befriedigung („Eudaimonia“).

An dieser Stelle haben sich die Stoiker gefragt, mit welcher Natur der Mensch im Einklang leben möchte. Nicht jeder Stoiker wusste darauf die passende Antwort. Der überwiegende Teil der Stoiker teilte die Meinung von Chrysippos. So waren sie der Meinung, dass der Mensch mit der Natur des Alls sowie der Natur des Einzelnen im Einklang sein wollte. Der vernünftige Mensch fügt sich demnach nicht den notwendigen alltäglichen Dingen, sondern dem Logos oder auch dem göttlichen Weltgesetz, welches aus einer freien Selbstbestimmung resultiert. Den scharfen Gegensatz zur Lust bildet die Tugend. Diese genügt, um in Glückseligkeit leben zu können. Voraussetzung ist, sich nicht durch die Affekte verwirren und beunruhigen zu lassen. Denn die affektgeleiteten Bewertungen führen zu einer falschen Einschätzung der Dinge, da sie sich meist auf die eigentlich bedeutungslosen Themen, wie Macht, Reichtum, Karriere richten. Diese Dinge sind für sich weder gut noch schlecht („Adiaphora“), d. h., wenn man sie bereits hat, muss man diese nicht zwingend aufgeben. Sie haben jedoch schlicht keine Relevanz für die Erreichung der Eudaimonia und das vermeintliche Lebensglück durch diese Faktoren zu erreichen, fördert nicht die sittliche Reifung des Menschen. Erst, wenn er aufgibt diesen falschen Zielen nachzustreben, erreicht er die Eudaimonia, das Glück der inneren Unabhängigkeit, die auch durch eine äußere Unfreiheit nicht mehr eingeschränkt werden kann.

Stoizismus heute

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