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Deutschland
ОглавлениеIn einer Umfrage stand zur Debatte, wer die anderen Nationen am besten zum Lachen bringen kann. Die Deutschen landeten im Vergleich mit fünfzehn anderen Ländern auf dem letzten Platz. Vielleicht waren dabei auch die rheinische Karnevalsfröhlichkeit, der aufdringliche Dieter Hallervorden oder die seltsame Humorauffassung von Jan Böhmermann gemeint. Gerhard Polt, Michael Herbig sowie Michael Mittermeier, Hape Kerkeling und Otto Waalkes retten die heutige deutsche Unterhaltung.
Goethe meinte: »Der Humor ist eines der Elemente des Genies.« Humor-Edelsteine wie Heinz Rühmann oder Theo Lingen waren auf ihre Art grenzgenial. Wirklich genial waren jedenfalls Karl Valentin und Heinz Erhardt. Von dem wunderbaren, außergewöhnlichen Loriot gar nicht zu reden.
Erinnern möchte ich bei dieser Gelegenheit an Robert Lembke, der durch 337 Folgen der TV-Sendung »Was bin ich« immer in Erinnerung bleiben wird. Dass Lembke, der als Sohn eines Juden am Ende der Nazibarbarei in einem bayerischen Dorf versteckt überlebte, auch ein Satiriker von Format war, ist wenig bekannt. Ich war stolz, dass er mich als Kollegen schätzte. So schenkte er mir für meine Sendung »Humor kennt keine Grenzen« seine witzigen »Reiseempfehlungen«, die ich ausgebaut habe und zu Beginn meines deutschen Witze-Reigens zitieren möchte.
WER SOLLTE WOHIN REISEN
Die Armen nach Reichenau
Die Kranken nach Heilbronn
Die Bulimiekranken auf die Hungerburg
Die Rekonvaleszenten nach Kurland
Die Magersüchtigen nach Essen
Die Schlemmer nach Speising
Die Kreditunwürdigen nach Siebenbürgen
Die Ruheliebenden nach Friedberg
Die Traurigen nach Klagenfurt
Die Nervenkranken nach Irland
Die Bäuerinnen nach Melk
Die Viehhändler nach Oxford
Die Fischer nach Wels
Die Schmutzigen nach Baden
Die sehr Schmutzigen nach Baden-Baden
Die Journalisten nach Pressburg
Die politischen Journalisten nach Unken
Die Verschwender nach Sparbach
Die Auswanderer nach Neusiedl
Die Rechtsanwälte in die Jura
Die Frommen nach Fünfkirchen
Die sehr Frommen nach Neunkirchen
Die ganz Frommen nach Heiligenstadt
Die Glatzköpfe auf den Kahlenberg
Die Einsamen nach Ödenburg
Die Ordinären nach Schweinfurth
Die ganz Ordinären nach Darmstadt
Die Prozesshanseln nach Dortrecht
Die Wehleidigen nach Au
Die Montanisten nach Eisenstadt
Die Maturanten nach Erlangen
Die Verliebten nach Küssnacht
Die Schüler nach Fügen
Die Egoisten nach Meiningen
Die Eiligen nach Rennweg
Die sehr Eiligen nach Rennes
Die Jogger nach Laufen
Die Rezensenten nach Rügen
Die Moralisten nach Sittendorf
Die FPÖ-Wähler nach Braunschweig
Der Herbert Kickl nach Hetzendorf
Auf einem Kongress im Bayerischen Hof in München diskutieren ein Engländer, ein Franzose und ein Münchner über die Unterschiede zwischen Schreibweise und Aussprache ihrer Idiome. Der Brite sagt: »Das ist bei uns sehr schwierig! Wir schreiben zum Beispiel Bir-ming-ham, sagen aber Bör-ming-häm.«
»Auch bei uns ist das schwer!!«, sagt der Franzose. »Wir schreiben Bor-de-aux und sagen Bor-do.«
»Des is ois nix gegns Bayrische! Wir schreiben Wie meinen Sie bitte? und sagn tua ma Ha?!.«
Im Teutoburger Wald fährt ein Auto in Schlangenlinien. Plötzlich landet es in einem Acker. Die beiden Fahrzeuginsassen klettern aus dem fest in der Erde sitzenden Wagen. Sagt der eine zum anderen: »Hören Sie, Sie sind ja ein elender Fahrlehrer!«
Sagt der andere: »Was, ich ein Fahrlehrer? Ich habe geglaubt, Sie sind der Fahrlehrer!«
Ein oberbayerischer Bauer war am Oktoberfest und hat den letzten Zug verpasst. So geht er ins Bahnhofshotel und fragt:
»Kann i a Bett habn?«
»Selbstverständlich!«, sagt der Portier.
»Und was kost’ des?«
»Achtzig Euro.«
»I wills net kaufa! Nur schlafn!«
Der zurzeit teuerste zeitgenössische deutsche Maler, Gerhard Richter, wird von einer Verehrerin umschwärmt: »Meister, für mich heißen die zwei größten Maler Pablo Picasso und Gerhard Richter!«
»Wieso Picasso?«, fragt da Gerhard Richter.
Die Aulinger Kreszenz sitzt im Beichtstuhl der Gnadenkapelle von Altötting. Und sie beichtet alle ihre Sünden. Da sagt der Geistliche: »Weißt du, Kreszenz, was du bei deinen vielen Sünden verdienen würdest?!«
»Ja, ja, des kann i mir vorstelln. Aber i mach mir nix aus Geld!«
Im Berliner Café Kranzler sitzen Hans-Dieter und sein Freund Ulf und blättern in den aufliegenden Zeitungen. Hans-Dieter schüttelt den Kopf und fragt dann seinen Freund: »Sag mal, Ulf, weeßt du vielleicht, wat det ist, ein Tohuwabohu?«
»Natürlich weeß ick det!«
»Na, wat isn dann so’n Tohuwabohu?«
»Ein Tohuwabohu ist, wenn beim Gruppensex der Unterste zum Telefon jerufen wird!«
Im Rosenheimer Gymnasium befragt der Professor die Klasse: »Wer kann mir sagen: Was heißt analog?«
Und Seppl antwortet: »Analog hoaßt, dass net zwoa gelogen habn!«
In der Berufsberatung sitzt ein hübsches junges Mädchen. Fragt die beratende Beamtin: »Na, wie wärs beispielsweise mit dem Beruf einer Stewardess?«
»Oh, das wäre toll! Det würde mir jefallen! Da kann man sehr jut Männer kennenlernen!«
»Also für eine Berufswahl ist das zu wenig. Außerdem Männer kann man ja auch in anderen Berufen kennenlernen.«
»Ja, aber nich anjeschnallt!«
Klaus blättert in einer Illustrierten und fragt plötzlich: »Mutti, was ist denn das – ein Transvestit?«
»Das kann ich dir nicht gut erklären. Da musst du Tante Uta fragen, der weiß das!«
Auf der Münchner Wiesn leert sich gegen Morgen das Festzelt. An einem Tisch sitzt ein einsamer Trinker vor seiner halb vollen Maß. Bevor die Kellnerinnen Schluss machen, kommt noch eine Gruppe volltrunkener Preußen und bekommt die letzte Runde Bier. Als sie ausgetrunken haben, wenden sie sich an den einsamen Zecher: »Hörn Se mal, Sie hawen sicher ooch jenug jetrunken. Wir laden Sie ein. Wir jehen jetzt noch auf eenen starken Kaffe. Kommen se mit?!
Und bekommen zur Antwort: »Um Gotts willn, naa! Jetzt nur kaan Kaffee! Der haut mi ja um Stunden zruck!«