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Afrika

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Humor ist in Afrika angesichts der widrigen Umstände, unter denen die Schwarzafrikaner existieren müssen, eine Überlebensstrategie.

In Mogadischu trifft Nuruddin einen anderen Somalier und fragt ihn: »Wie geht es dir heute?«

Und bekommt die Antwort: »Es geht mir ausgezeichnet! Auf alle Fälle wesentlich besser als morgen!«

Am Tanganjikasee im Kongo sitzt Guylan Mavulo und flickt sein Fischernetz. Da sieht er im Wasser einen Mann wild gestikulieren. Er achtet nicht auf ihn. Doch dann hört er den Mann schreien: »Hilfe! Hilfe! Ich kann nicht schwimmen!«

Mavulo schreit unwillig zurück: »Na und?! Ich kann auch nicht schwimmen. Schrei ich deshalb?!«

Ein Massai-Dorf in der kenianischen Masai Mara. Ein Bauer kommt klagend zum Dorfältesten: »Meine Kuh ist krank!«

»Mhm.«

»Deine Kuh war doch auch vor Kurzem krank.«

»Ja, ja.«

»Und was hast du dagegen gemacht?«

»Ich hab ihr Petroleum ins Wasser gegeben.«

Der Bauer bedankt sich und geht. Zwei Tage später kommt er wieder: »Was hast du gesagt? Meine Kuh ist an deinem verfluchten Petroleum eingegangen!«

»Meine auch!«

Der Reiseführer geleitet die Fotosafarigruppe durch den unwegsamen Urwald. Plötzlich beginnen ringsum die Trommeln zu dröhnen. Erkundigt sich ein Expeditionsteilnehmer: »Was ist das? Sind wir in Gefahr?!«

»Aber wo! Das ist das Signal für die Frauen der Buschmänner: »Kleider runter, Preise rauf! Touristen kommen!«

Ein junger europäischer Pater macht als Entwicklungshelfer in einem primitiven Zulu-Kraal seine Runde. Er bleibt am Bett eines jungen Schwarzen stehen und sagt freundlich: »Du sein nicht traurig … Du müssen wissen … die weiße Medizinmann dir wird helfen … Du nur warten, bis er kommt.«

Der Kranke antwortet: »Danke. Das ist sehr nett von Ihnen. Das wird schon. Nächste Woche muss ich wieder meinen Dienst machen als Dozent an der Charité in Berlin!«

Eine Chartermaschine stürzt südlich der Sahara ab. Der einzige Überlebende ist der berühmte Violinvirtuose Todor Mandelbaum. Durstig und verzweifelt schleppt er sich, seine Amati fest umklammernd, durch die Savanne. Plötzlich umringen ihn einige Löwen. Da nimmt er seine Geige und beginnt zu spielen. Während er sein Standardprogramm von Pablo de Sarasate bis Max Bruch abzieht, setzen sich die Löwen im Kreis um ihn und lauschen friedlich schnurrend den berühmten Weisen. Plötzlich taucht ein räudiger alter Löwe auf, fällt sofort über den Virtuosen her und frisst ihn auf.

Sagt der eine Löwe zum andern: »Ich habe gewusst, wenn der terrische alte Trottel kommt, ist es aus mit dem Konzert!«

Mitten im Busch steht dem Missionar plötzlich ein riesiger Löwe gegenüber. Der Geistliche fällt auf die Knie und betet: »Lieber Gott, gib dieser Bestie christliche Gefühle!«

Da sieht der Löwe gegen Himmel und brummt: »Herr, segne die Nahrung, die ich jetzt zu mir nehmen werde!«

So lacht die Welt

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