Читать книгу So lacht die Welt - Felix Dvorak - Страница 17
Finnland
ОглавлениеMöglicherweise ist für den schwarzen, makabren Humor der Finnen ausschlaggebend, dass es im Winter dort so dunkel ist. So sitzen finnische Männer in der Sauna und reden gerne über den Tod. Wenn Finnen im Wald sind, reden sie gerne über die Frauen. Mit Frauen reden sie gerne über den Wald. Aber eigentlich reden Finnen überhaupt nicht gerne. Und lachen tun sie gerne über sich selbst.
Beliebte Witze: Was tun Finnen beim Zahnarzt? – Sie lassen sich Weisheitszähne machen!
Und: Worin liegt der Unterschied zwischen einer finnischen Hochzeit und einem finnischen Begräbnis? – Beim Begräbnis gibt es einen Besoffenen weniger.
Ein Tourist kommt aus dem Hauptbahnhof, blättert in seinem Reiseführer und fragt dann einen Passanten: »Entschuldigen! Wissen Sie, wo der Market Square ist?!«
Der Einheimische schaut den Frager an und sagt: »Natürlich weiß ich das!«
Und geht weiter.
Im Bierhaus Oluthuone Kaisla in Helsinki sitzen fünf Angler beisammen. Sagt der erste: »Für mich ist Angeln ein Sport.« Und der zweite sagt: »Ich angle aus Langeweile.«
Der dritte betont: »Ich angle aus Leidenschaft!«
Der vierte meint: »Ich beruhige damit meine Nerven.«
Und der fünfte erklärt ganz ruhig: »Ich esse gerne Fisch.«
Rauhaniemi Beach liegt sehr idyllisch bei Tampere im Süden Finnlands. Auf einer Birkenbank sitzen zwei Finnen und rauchen ihr Pfeifchen. Da kommt ein Tourist dazu und fragt ganz höflich auf Englisch: »Können Sie mir bitte den nächsten Weg zum Strand zeigen?«
Keine Reaktion.
Da versucht es der Tourist mit Deutsch.
Keine Reaktion.
Und schließlich versucht er es noch einmal, diesmal mit Französisch.
Wieder keine Reaktion.
Verwundert und verärgert ob dieser Brüskierung dreht sich der Tourist um und verschwindet.
Nach einiger Zeit sagt der eine Finne: »Hast du das mitgekriegt? Der hat drei Sprachen gesprochen.«
Antwortet der andere: »Ja und? Was hat ihm das genützt?!«
Der Hammerwerfer, aussichtsreicher Kandidat für die finnische Olympiamannschaft, kommt verzweifelt zu seinem Trainer: »Stellen Sie sich vor, der Hammer ist über die Stadionränge hinausgeflogen und hat draußen einen Verkehrspolizisten getroffen. Der gab dadurch ganz falsche Handzeichen, worauf ein Autobus mit voller Wucht in den Supermarkt hineinfuhr und erst vor der Fischabteilung stehen blieb. Ein unbeschreiblicher Schaden, für den ich verantwortlich bin. Herr Trainer, was soll ich jetzt tun?«
Der Trainer schüttelt ärgerlich den Kopf: »Was du tun sollst? Das, was ich dir schon immer sagte: Du sollst beim Schleudern den Daumen nicht so weit abspreizen!«
In einem vornehmen Knabeninternat in Naatali an der finnischen Ostseeküste nimmt der Herr Pastor die Beichte ab. Aki flüstert: »Ich gestehe, ich habe mit Emma geschlafen.« Helmi flüstert: »Ich habe mit Emma geschlafen.« Der Pastor reagiert wie vorher entrüstet, da kommt der nächste Junge und gesteht, mit Emma geschlafen zu haben. Schließlich betritt der letzte Bursche den Beichtstuhl. Zu ihm sagt der Pastor mit ekliger Erwartung: »Gib es zu, auch du hast mit Emma geschlafen!«
»Nein!«, kommt die Antwort. »Ich bin Emma!«
Tove Ahtisaari fährt mit seinem Auto von Helsinki nach Turku. Da hält ihn eine Verkehrskontrolle auf. Der Polizist fragt Tove: »Sagen Sie, merken Sie denn nicht, dass Sie in beiden Hinterreifen keine Luft mehr haben?«
»Nein, das habe ich nicht bemerkt. Ich habe mich nur gewundert, dass es schon seit einer Stunde nur bergauf geht!«
Mikko Ahonen ist ein Finne, der es zu etwas gebracht hat. Er hat eine führende elektronische Firma, er hat eine traumhafte Wohnung mitten im Zentrum, und er hat eine schöne junge Ehefrau. Was er nicht hat, das ist Zeit. Er ist rund um die Uhr beschäftigt. Eine Ausnahme, dass er am Vormittag nach Hause kommt, und dann das. Er stürzt ins eheliche Schlafzimmer und brüllt: »Saskia! Komm aus dem Bett! Das ganze Haus steht in Flammen!«
Da hört er aus dem Kleiderkasten eine Stimme: »Rettet die Möbel! Rettet die Möbel!«
Ein Geschäftsmann aus Turku war in Paris. Nach seiner Rückkehr bestürmen ihn alle seine Freunde am Stammtisch, er solle doch von seinen Pariser Erlebnissen erzählen. Er legt los: »Also am ersten Abend sitze ich so in einem Bistro, da setzt sich auf einmal eine sehr schöne Frau zu mir. Nachdem sie mit mir ein Glas Wein getrunken hat, steht sie auf, nimmt mich am Arm und zieht mich mit ihr mit. Ich gehe mit ihr nach draußen. Drei Häuser weiter geht sie in ein Haus, dann zieht sie mich in einen Lift. Wir fahren nach oben, dann schließt sie eine Tür auf und zieht mich in die Wohnung hinein …«
»Na und dann?«, fragen aufgeregt die Freunde.
»Und dann? Dann war alles genauso wie in Turku!«