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Sich mit der Disharmonie auseinander setzen

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Hahnemann hatte damit im Prinzip Recht, aber wie alle europäischen Ärzte dachte auch er zu sehr krankheitsspezifisch. Ein indianischer Heiler würde dieses Wirkungsprinzip vermutlich so erklären: Ich führe dem Körper eine Medizin zu, die Leib und Seele dazu anregt, sich selbst mit der Art seiner Disharmonie auseinander zu setzen, weil sie ähnliche Disharmonien bewirkt. Dann kann sich der Körper selbst heilen.

Hahnemann, der behauptete, das homöopathische Präparat als solches würde die Krankheit beheben, irrte damit. Seine Lehre wurde auf diese Weise für die Schulmediziner angreifbar, und sie stehen der Homöopathie seitdem grundsätzlich skeptisch gegenüber. Nein, das Homöopathikum ist keine Medizin im chemotherapeutischen Sinn, und kein Indianer wird das je behaupten. Es gibt »lediglich« dem Gesamtsystem aus Seele, Geist und Körper entscheidende Anregungen zur Selbstheilung.

Die Indianer wussten lange vor Hahnemann um das Prinzip des »Similia similibus«, der konträren Wirkungsweise, die ein und dasselbe Heilmittel haben kann. Sie wussten, dass z.B. die Datura (Stechapfel) einen gesunden Menschen in den Wahnsinn treiben, einen Geisteskranken aber heilen kann. Sie wussten, dass die Wurzel des Ipecacuanha-Strauchs bei Gesunden heftige Durchfälle erregt, schwer an Ruhr erkrankte Patienten aber genesen lässt.

Es kommt nicht von ungefähr, dass die Einführung der Homöopathie durch Hahnemann in Europa in der Alten Welt ein spontanes lebhaftes Interesse an indianischen Heilpflanzen nach sich zog.

Indianische Heilpflanzen

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