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Chemotherapeutische Eigenschaften
ОглавлениеHätten die indianischen Heilpflanzen keinerlei chemotherapeutisch nachweisbare Qualitäten, dann fiele europäischen Denkern ihre Akzeptanz vermutlich sogar leichter. Was man nicht begreift, kann man schließlich unvoreingenommen untersuchen und erforschen. Aber dem ist nicht so. Viele, ja die meisten indianischen Heilpflanzen besitzen sogar sehr ausgeprägte chemotherapeutische Eigenschaften, und aufgrund dieser bewertet sie der europäische Pharmazeut und Arzt grundsätzlich falsch, da aus einer falschen Perspektive heraus.
Hat er nämlich erst einmal analysiert, dass z.B. die Rinde des südamerikanischen Condurango-Strauchs glykosidische Bitterstoffe, Flavonoide und Kumarinderivate, Chlorogen- und Kaffeesäure enthält, dann kann er sich aufgrund dieses chemotherapeutischen Wissens sofort erklären, dass die Rinde die Magensaftsekretion anregt und deshalb ein »brauchbares Stomachikum« ist. Aber er wird sie nicht wie die Indianer erfolgreich bei inoperablem Magenkrebs einsetzen, denn für ihre Wirksamkeit in dieser Hinsicht kann er sich aufgrund der ihm bekannten einzelnen Inhaltsstoffe keinen Reim machen. Er weiß nicht einmal etwas über deren Zusammenspiel und schon gar nichts über mögliche seelische Reaktionen eines Krebskranken auf die Condurango- Rinde.