Читать книгу Übersetztes, Neueres, Neuestes - Ferdinand Freiligrath - Страница 19

Daß man lustig leben und guten Versen trauen solle.

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Jetzt ist die Zeit zur Lust;

Jetzt seid nicht stumm, noch zahm;

Die Erde steht in Blust;

Die goldne Pracht, sie kam.

Die goldne Pracht, sie kam;

Denn Perl' und Umbraschaum,

Die seinem Saft er nahm,

Trägt jetzo jeder Baum.

Jetzt herrscht die Ros', und klar

Benetzt Arabias Tau

Mein rückgestrichen Haar

Und meine freie Brau'.

Homer, dies Hoch für dich:

Sekt, der so feurig rinnt,

Er machte sehend dich,

Wär'st du auch noch so blind!

Virgil nun! Her den Krug!

In Wein dir bring' ich's gleich,

Von dem ein jeder Zug

Wert ist ein indisch Reich!

Dir nun, mein Naso! gelt;

Tät' mir Bescheid dein Glas,

Du dächtest wohl, die Welt

Hätt' all' nur eine Nas'!

Catull nun, dieses Meer

Von würzereichem Wein,

Zu Ehren schlürf' ich's leer

Der schmucken Muse dein!

Wild bin ich jetzt von Glut:

O Bacchus, Kühlung mir!

Sonst beiß' ich noch voll Wut

Nach Kranz und Thyrsus dir!

Rundum läuft und davon

Das Dach! Ich muß, ich muß!

Austrink' ich noch 'ne Tonn'

Dir, mein Propertius!

Du jetzt, Tibullus, weckst

Zum Hochtrunk meinen Geist;

Doch halt, hier ist ein Text,

Der fruchtbar sich erweist.

Denn sieh': Tibullus liegt,

Verzehrt von heißen Loh'n,

Und seinem Staub genügt

Die kleinste Urne schon.

Drum guten Versen trau';

Sie einzig halten Stand,

Wenn Pyramidenbau,

Wie Menschen, frißt der Brand.

Und wenn im Lethe stirbt,

Was sonst auf Erden blüht:

Unsterblichkeit erwirbt

Einzig das süße Lied!

Übersetztes, Neueres, Neuestes

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