Читать книгу Die Flucht - Florian Graf - Страница 11
ОглавлениеMit großer Entschlossenheit schreitest du bibbernd zu einem kleinen Steg, an den die Wellen mit schmatzendem Geräusch im Rhythmus klatschen. Die Anlegestelle ist gerade groß genug für ein Ruderboot, und du fragst dich wozu sie dient und wer hier wohl festmacht?
Jetzt gelten deine Gedanken aber einzig und allein deiner Flucht. Es kostet dich dennoch reichlich Überwindung wieder ins Wasser zu steigen. Dein treuer Hund blickt dir ratlos hinterher. Dieses Mal würde er dir nicht folgen.
Das salzige Meerwasser brennt in deinen kleinen und großen Verletzungen wie die Hölle und du beißt die Zähne noch fester zusammen. Das Wasser ist so kalt, dass du nach wenigen Schwimmzügen auch das letzte Gefühl in deinen Händen und Füssen verloren hast.
Doch das Schlimmste ist die unterschätzte Strömung. Für jeden Meter nach vorn, treibt sie dich zwei wieder zurück.
Es dauert nicht lange bis dein Dickkopf zur Erkenntnis kommen muss, dass du im entkräfteten Zustand keine Chance hast aufs Meer hinauszuschwimmen. Bestenfalls zerschindest du deinen Körper an den scharfen Felsklippen des Grotteneingangs.
Du lässt dich entmutigt zum Steg zurücktreiben. Deine Tränen der Verzweiflung nimmt das Meer unbeeindruckt zur Kenntnis.
Weit bist du nicht gekommen und du bist froh dass es dir gerade so gelingt dich wieder an Land zu hieven.
Zur Begrüßung leckt dir eine lange Zunge freudig Salz aus dem Gesicht. Wenigstens freut sich dein Hund über deine Rückkehr.