Читать книгу Die Flucht - Florian Graf - Страница 12
ОглавлениеSelbst nachdem sich deine Augen ein wenig an die Dunkelheit im Wald gewöhnt haben, stolperst du doch über jede Wurzel und jeden Ast. Das komplette Unterholz scheint sich gegen deine Schienbeine verschworen zu haben. Deine Arme machen die unerfreuliche Bekanntschaft mit dornigen Ranken, und die Mückenstiche hast du längst aufgehört zu zählen.
Du hast keine Ahnung wie dein Führer durchs Dickicht navigiert, noch dazu in einem Tempo, dass dir alles abverlangt. Die Morgendämmerung setzt schon langsam ein, als der brummelige Kerl endlich eine Pause einlegt.
"Es ist jetzt nicht mehr weit", liest er deine Gedanken, und nickt dir aufmunternd zu. Er reicht dir die Hand, als ob ihr euch gerade erst getroffen hättet: "Ich heiße Tuck."
Ihr setzt euch auf den feuchten Waldboden, und du stellst dich vor. Ihr teilt euch die letzten Tropfen aus seinem ledernen Wasserbeutel. Tuck hört dir aufmerksam zu, während du ihm von deinen Begegnungen in der Burg erzählst. An einigen Stellen der Geschichte nickt er anerkennend und brummt in seinen Bart.
"Du bist bei uns genau richtig, Junge. Und jetzt los, wir sind fast am Lager."
Tuck stemmt sich mit seinem Stock nach oben und ist abmarschbereit. Die aufgehende Sonne taucht den lichten Wald bereits in wunderschöne Farben.