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5.

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Florian dachte immer wieder an den kommenden Sonnabend. Schließlich war es soweit. Er machte sich fertig und ging zur S-Bahn-Station. Es war ein sonniger Nachmittag, der zu Ende ging. Er fuhr gern mit der S-Bahn. Er beobachtete die anderen Menschen und dachte über sie nach. Die Fahrt nach Grünau dauerte einige Zeit. Er musste zweimal umsteigen. Dann stand er wieder auf der Straße, auf der er eine Woche zuvor gestanden hatte. Damals war es dunkel und nur von den Straßenlaternen etwas erhellt. Jetzt war alles in helles Licht getaucht. Er war sich etwas unsicher, in welche Richtung er gehen musste. Sie hatten sich vor dem Schwesternheim verabredet. Ein Schild zeigte in Richtung Krankenhaus. Das musste richtig sein. Er ging los. Es war eine Straße mit alten Linden. Er konnte sich nicht genau an die Bäume erinnern. Das Krankenhaus war dann auf der rechten Seite. Es war ein roter Klinkerbau. Florian stand vor einer eisernen Tür und wusste nicht, was er tun sollte. Dann ging er durch die Tür und folgte einem Pfeil zum Pförtner. Der gab ihm einen Wink. Er stand jetzt hinter dem Haus inmitten von alten Bäumen auf einem Weg, der sich verzweigte. Das Schwesternheim sollte ein Neubau sein. Er sah am Ende des einen Weges einen Neubau und ging in diese Richtung. Es war das Schwesternheim. Wieder stand er da und wusste nicht, was er tun sollte. Er kannte den Namen des Mädchens nicht. Er fand ein Schild mit Namen und Klingelknöpfen. Angelika kam zweimal vor. Er stand da und war unschlüssig. Er drückte einen Knopf. Er hörte eine Stimme. „Ich komme“. Die Tür öffnete sich. Das Mädchen stand vor ihm. Es sah jetzt anders aus. Es hatte kein Kleid an wie in der Nacht in der großen Halle, als sie zusammen getanzt hatten. Es hatte Rock und Bluse an. Die aschblonden Haare bildeten einen Pferdeschwanz.

„Hallo“, sagte das Mädchen.

„Hallo“, sagte Florian. „Es war nicht einfach, dich zu finden. In der Nacht sah alles anders aus.“ Das Mädchen lachte.

„Komm herein. Ich zeige dir mein Zimmer.“ Sie gingen mehrere Treppen hinauf und durch einen Gang. An den Türen Schilder mit Namen. Das Mädchen blieb vor einer Tür stehen. Auf dem Schild stand Angelika N.

„Du heißt N.“

„Ja. so heiße ich. Und du?“

„L.“

„Florian L.“

„Ja.“

„So lernt man sich kennen.“

Florian sah jetzt einen Tisch und ein Bett und einen Schrank. An der Wand mehrere Bilder. Vor dem Fenster ein Topf mit Blumen. Auf dem Tisch eine bunte Decke. Hier wohnte ein Mädchen. In seinem Zimmer sah es anders aus. Keine Blumen, keine Bilder. Florian sah jetzt auch ein Regal an der Wand mit Büchern. Fachbücher für Schwestern.

„Schön hast du es hier.“

„Mir gefällt es. Wir müssen nicht viel bezahlen.“

„Wohnt deine Freundin nebenan?“

„Sie wohnt drei Zimmer weiter. Gefällt sie dir besser als ich?“ Das Mädchen sah ihn spöttisch an.

„Du bist die Schönste.“ Florian wusste, dass das nicht stimmte. Er sagte gern Sachen, die übertrieben waren. Es machte ihm nichts aus. Das Mädchen kam auf ihn zu und küsste ihn auf den Mund wie in der Nacht als er gesagt hatte, er würde sie gern nach Hause bringen. Florian zog das Mädchen an sich und strich über die Bluse. Das Mädchen drehte sich zur Seite.

„Komm mit.“ Sie gingen auf den Gang und zu einer anderen Tür. Das Mädchen klopfte. Ihre Freundin stand in der Tür.

„Kommt herein.“

Das Zimmer war dem anderen, in dem sie gerade gewesen waren, sehr ähnlich. Die Bilder waren anders. Auf dem Fensterbrett stand eine Vase mit Blumen. Auf dem Tisch war gedeckt. Vier Gedecke und in der Mitte ein Gefäß mit rotem Wein und eine Schale mit Salat und ein Korb mit Brot.

„Setzt euch“, sagte das Mädchen, das Angelikas Freundin war. Sie setzten sich. Das Mädchen brachte eine Schale mit Wurst und Käse.

„Lasst es euch schmecken.“ Florian wunderte sich, dass ein viertes Gedeck da war. Es dauerte einige Zeit bis es klingelte. Die Freundin ging zur Tür.

„Der Freund kommt noch“, sagte Angelika.

„Der vom letzten Sonnabend?“

„Ja, der.“

„Der Gutaussehende.“ Das Mädchen sah Florian an und lächelte.

„Findest du?“

„Ja, sehr gutaussehend.“

Die Tür ging auf und der junge Mann, den Florian schon kannte, stand im Zimmer. Sie begrüßten sich und setzten sich an den Tisch und setzten das Abendbrot zu viert fort. Florian hatte Angst, weniger Eindruck zu machen als der junge Mann. Es zeigte sich, dass der junge Mann ein ruhiger junger Mann war, der von seinem guten Aussehen kein großes Aufheben machte. Er arbeitete in einem technischen Beruf. Florian verstand nicht genau, was er machte.

Der Wein lockerte die Stimmung, und bald schienen sich alle wohl zu fühlen. Wie immer versuchte Florian, das Gespräch auf ernsthafte Themen zu lenken. Er versuchte das, weil er sich nicht so leichthin unterhalten konnte, wie das manche konnten. Er war als Kind meist allein gewesen und hatte es nicht gelernt, in einer Gruppe seinen Platz zu finden. Er wollte auch mehr erfahren über die beiden Mädchen. Diese waren jedoch nicht bereit über sich zu erzählen.

Es war schon dunkel als Angelika ihren Arm um Florians Schulter legte.

„Wir werden die beiden allein lassen.“ Sie nickte ihrer Freundin zu. „Vielen Dank für das Abendbrot. Du hast das großartig gemacht. Ich könnte das nicht so.“

Sie verabschiedeten sich und standen auf dem Gang. Florian wusste nicht, ob er jetzt gehen sollte. Das Mädchen öffnete die Tür seines Zimmers und stand vor Florian. Es sah ihn ernst an und machte eine Bewegung. Er sollte hereinkommen. Das Mädchen setzte sich auf das Bett, das wohl ein Sofa war. Florian setzte sich daneben. Er legte seinen Arm um das Mädchen und drückte es an sich. Er suchte den Mund des Mädchens und sie begannen sich zu küssen. Ihre Zungen begegneten sich immer mehr. Florian strich über die Bluse des Mädchens. Er suchte die Brüste. Er war sich unsicher, wie weit er gehen konnte. Er versuchte einen Knopf der Bluse zu öffnen. Es war nicht so einfach. Er kannte das.

Das Mädchen öffnete die Bluse. Der weiße Büstenhalter war zu sehen. Das Mädchen griff nach hinten. Florian liebte diese Geste, wenn ein Mädchen nach hinten griff, um den Büstenhalter zu öffnen. Die Brüste glitten heraus. Florian zog Jacke und Hemd aus. Es gefiel ihm nicht, dass er so dünn war. Er fühlte den Körper des Mädchens an seinem Körper. In diesem Moment war das Glück in ihm. Es war nicht oft in ihm. Jetzt war es da. Er näherte seine Hand dem Rock des Mädchens.

„Du musst jetzt gehen. Männer dürfen hier nicht über Nacht bleiben.“ Florian war erleichtert, dass das Mädchen ein Ende gemacht hatte. Er wollte das nicht, aber er war trotzdem erleichtert. Sie zogen sich beide an und gingen nach unten. Sie gingen zusammen unter den Bäumen entlang bis zu dem eisernen Tor.

„Wann sehen wir uns wieder?“ sagte Florian.

„Diese Woche habe ich Nachtdienst. Bis Sonntagabend.“

„In zwei Wochen?“

„Ja. Wieder am Sonnabend.“ Sie winkten beide, bevor Florian an einer Biegung der Straße verschwand. Langsam ging er unter den alten Linden zurück zum S-Bahnhof. Die Bilder des Abends ließen ihn nicht los. So froh war er lange nicht gewesen.

Auferstanden aus Ruinen

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