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McLeish erhob sich aus seinem Sessel und trat zum Fenster. Dann zündete er sich eine Zigarre an und blickte nachdenklich hinaus in die Nacht. Es war schon spät, sogar schon nach Mitternacht. Eigentlich hätte er jetzt längst schlafen sollen, denn am Morgen würde es wieder früh losgehen. Aber da gab es ein paar Dinge, die ihn nicht zur Ruhe kommen ließen …

Dann klopfte es an der Tür.

McLeish runzelte die Stirn und nahm die Zigarre aus dem Mund.

„Wer ist da?“

„Ich bin’s, Hendricks!“

„Komm rein!“

Die Tür öffnete sich, und der einäugige Vormann trat ein. Er nahm den Hut ab und wirkte ein wenig verlegen.

McLeish zog die Augenbrauen hoch.

„Was gibt’s?“

„Ich komme gerade aus der Stadt … Ich war mit ein paar Leuten im Saloon, wir haben uns prächtig amüsiert …“

„Na und …“

„Ich dachte nur, Sie sollten das wissen, Boss: Wir haben Jesse Nelson getroffen …“

„Was?“

McLeishs Gesicht veränderte sich zusehends. Er schüttelte fassungslos den Kopf.

„Er war nicht gerade gut auf Sie zu sprechen, wie Sie sich denken können … Wie es scheint, plant er einen privaten Rachefeldzug!“

„Ich dachte, er wäre krepiert!“

Hendricks zuckte mit den Schultern.

„Als ich ihn sah, wirkte er sehr lebendig. Ich schätze, es wird Ärger geben!“

McLeish nickte nachdenklich und zog an seiner Zigarre.

Hendricks setzte sich den Hut wieder auf und wandte sich zum Gehen.

Bevor er durch die Tür trat, wandte er sich noch einmal um.

„Gute Nacht, Boss!“

„Danke, Hendricks. Ach, übrigens …“

„Ja?“

„Wäre es nicht möglich, dass Nelson etwas mit den Viehdieben zu tun hat?“

„Wie kommen Sie auf den Gedanken?“

„Wer Stiere erschießt, anstatt sie zu verkaufen, der tut das aus reiner Boshaftigkeit – oder aus Rache!“ McLeish zuckte mit den Schultern. „War nur so ein Gedanke …“

Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

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