Читать книгу Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane - Frank Callahan - Страница 53
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ОглавлениеAm Morgen ritt Jesse Nelson aus der Stadt. Von dem Frühstück, das Sonny Brownlow ihm gemacht hatte, hatte er kaum etwas zu sich genommen. Die vorsichtigen, aber dennoch neugierigen Fragen des Hoteliers beachtete er nicht.
Brownlow wollte wissen, was er als Nächstes vorhätte, aber das wusste Nelson selbst noch nicht so genau.
Er trank also wortlos seinen Kaffee, kaute lustlos auf diesem oder jenem Bissen herum und ging dann davon.
Wenig später ritt er aus der Stadt heraus, in Richtung jener Weiden, die Dan McLeish als sein alleiniges Eigentum ansah.
Was ihm bevorstand, war nicht einfach, aber er empfand es als seine Pflicht. Er wollte zunächst zu jener Stelle reiten, an der seine Farm gestanden, seine Schafherde gegrast und sein Kind gespielt hatte.
Es schien ihm, als würde er buchstäblich jeden Grashalm auf diesem Weg kennen. Schmerzlich wurde ihm erneut bewusst, dass alles, wofür er gelebt und gekämpft hatte, nicht mehr existierte.
Als er den Ort erreichte, an dem sich seine Farm befunden hatte, stieg ihm ein unangenehmer Geruch in die Nase. Es hatte seit den grausigen Ereignissen, die sich hier vor einigen Wochen zugetragen hatten, niemand aufgeräumt.
Die massakrierten Schafe lagen noch immer verstreut im Gras, von Geiern und Schakalen zerfressen. Die Reste waren der Verwesung preisgegeben.
Wie sicher muss sich ein Mörder fühlen, der keinerlei Anstrengung darauf verwendet, die Spuren seiner Schandtat zu verwischen!, durchfuhr es Nelson bitter.
Von den Gebäuden war naturgemäß nichts mehr übrig als ein paar verkohlte Balken. Alles – einschließlich der sterblichen Überreste seiner Frau und der kleinen Alice –waren ein Raub der Flammen geworden.
Vielleicht ist das gut so!, dachte Nelson, nachdem er sich wieder ein wenig gefasst hatte. So sind sie keine Beute der Aasfresser geworden!
Er stieg aus dem Sattel und ging über das Trümmerfeld.
Es war wirklich nicht mehr viel übrig geblieben. Ein paar Werkzeuge lagen herum, ein Spaten, eine Axt und Ähnliches. Alles, was aus Metall an ihnen war, hatte den Flammen standhalten können, während die dazugehörigen hölzernen Stiele verkohlt oder völlig verbrannt waren.
In den Trümmern des Wohnhauses fand Nelson den Ehering seiner Frau und eine Haarspange aus Metall, die ihr gehört hatte. Von der kleinen Alice fand er nichts.
Nelson steckte den Ring und die Spange in die Seitentasche seiner Jacke. Dann nahm er einen Spaten und hob zwei kleine Gräber aus, in die er etwas von der Asche streute, die die Flammen vom Haus und denen, die darin gewesen waren, übrig gelassen hatte.
Anschließend fertigte er zwei rohe Holzkreuze, in die er ihre Namen einritzte: Lynn und Alice.