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nur wenige Tage später

Warum hat der Mensch – nein. Schränken wir das ein: Warum hat der Mann eine Stammkneipe? Und aus der Einschränkung folgt sogleich die nächste Frage: Warum haben Frauen keine Stammkneipe? Wenigstens wüsste ich nicht, dass die Stammkneipen haben. Lieblingscafés vielleicht, aber Stammkneipen? Glaube ich nicht.

Frau Supp hat mir mal ein Buch geschenkt: Everything Men know about Women lautete der Titel, der Autor war ein gewisser Knott Mutch. Das Buch bestand aus circa 200 leeren Seiten. Erstaunlich wenig subtil, hätte ich von der Supp gar nicht erwartet. Nicht supptil, sozusagen.

Ich weiß es nicht, glaube jedoch, dass Frauen keine Stammkneipen haben. Ich weiß aber ganz sicher, dass Männer welche haben. Und warum nun?

Weil eine Stammkneipe Stütze, Trost und Hoffnung ist. Weil sie ein fester, sicherer Ort der Ruhe, der Besinnung und der Beschaulichkeit ist. Weil ein Mann derlei ganz dringend braucht, besonders in Zeiten wie diesen.

Und Frauen brauchen keine Stammkneipe, weil sie diejenigen sind, die Unruhe, Chaos und Durcheinander, von denen sich der Mann erholen muss, überhaupt erst stiften. Wahrscheinlich hecken die das in ihren Lieblingscafés aus. Nachdem sie von Latte Macchiato zu Prosecco übergegangen sind. Frauen machen Zeiten wie diese, das ist der aktuelle Stand der Forschung!

Birgit! Katrin! Melli! Und: Vanessa! Vor allem Vanessa!

Ich schicke ihr also eine Mail betreffs dieses Fotos. Ganz unverfänglich. Frau Supp will unbedingt das Bild haben, sie hat ja keine Kinder, da ist ihr der Rufus natürlich riesig wichtig und so weiter.

Was macht Vanessa? Mailt mir das Foto, umgehend, und kommentiert es mit:

„Sag der Supp einen lieben Gruß, und es freut mich sehr, dass Rufus so einen prima Versorger hat ;-)

Küsschen, Vanessa.“

Wie um alles in der Welt soll ich das verstehen? Versorger? Rufus ist ein Hund, nicht mal meiner, und ich gehe mit dem doch höchstens alle drei, vier Wochen für einen Nachmittag spazieren. Mehr mache ich nicht. Und das weiß sie, von früher noch! Die meint das anders, oder sehe ich da was falsch? Die will mich ärgern. Ich weiß nur nicht, ob sie das tut, weil, oder weil nicht!

Sieht der kleine Stinker auf dem Foto nun aus wie ich, als ich klein war, oder tut er es nicht? Ich krame ein paar Kinderfotos von mir hervor und falle für einen kurzen Moment aus der Zeit:

Kindergeburtstag. Der vierte, sagen die Kerzen auf dem Kuchen. Ich trage einen bunten, spitzen Papphut. Steht mir. Aber nicht das Hemd!

Und: Wandern mit meinen Eltern auf der Alb. Schöne Gegend. Aber was habe ich da für einen Anorak an! Der ist froschgrün! Und diese rote Cordhose mit Autoflicken an den Knien! Und diese braun-orange gestreifte Strickwollmütze mit Bommel!

Und: im Freibad. Doch, ich war auch mit sieben schon ein Athlet. Aber diese Badehose! Die hat die Bezeichnung „Hose“ wirklich noch verdient! Signalrot! Mit blauen Bündchen!

Und: beim Aufbau der Autorennbahn unterm Weihnachtsbaum. Man sieht bereits ganz deutlich, dass aus mir mal ein zweiter Juan Manuel Fangio wird. Aber diese Turnhose! Und die Frisur! Langhaar, Modell Topfschnitt! Junge oder Mädchen? Keiner weiß es!

Und: Verwandtenbesuch in Kleinkleckersdorf. Der Stänkerzwerg mit dem missmutigen Gesichtsausdruck bin ich. Nur was um alles in der Welt trage ich da für einen Pullunder! Der ist dunkelgrün! Mit gelben Karos!

Erschöpft falle ich wieder in die Gegenwart zurück und schaue auf das Bild von Marius. Mittlerweile weiß ich aber schon gar nicht mehr, ob ich noch richtig schauen oder denken kann.

Und da soll ich morgen wieder schön brav ingenieurisch im Büro am Bildschirm hocken und eins und eins zusammenzählen? Kommt doch garantiert drei bei raus, bei meiner Verfassung.

Nun, was hilft in so einem Fall? Ganz recht, die Stammkneipe! Und die Stammkneipenkumpels! Das beruhigende Moment einer Stammkneipe besteht aus zwei Faktoren: dem Ort, den man kennt, und den Leuten, die man kennt. Und ein bisschen auch aus dem Bier, das man dort trinkt.

Auf jeden Fall müssen die Kumpels dabei sein. Ich versende eine SMS – „LOKALisieren gegen 9?“ –, und harre der Antworten, die umgehend eintreffen.

„Jou.“ – Muckl.

„Ich glaub, da krieg ich Ärger mit meiner Rita, wenn ich schon wieder unterwegs bin. Ist’s denn dringend? Na, ich komm einfach mal.“ – Herr D. Dazu eine Anmerkung meinerseits: Er hasst das Getippe auf Minitastaturen. Und dann verfasst er so einen Roman von SMS. Komischer Kerl.

Und schließlich: „Bitte um Exkulpation, bin terminlich indisponiert.“ – Matze. Auf Deutsch heißt das vermutlich „Sorry, kann nicht“.

Nun denn. Zum LOKALisierbar kann ich gehen, ich wohne einfach günstig. Dass es besinnlich vor sich hin nieselt, stört mich nicht. Passt zu meiner Stimmung. Kurz vor neun bin ich da, kurz nach neun Muckl. Der wohnt in Stuttgart-Mitte, würde aber auch die U1 nehmen, wenn er direkt neben dem LOKALisierbar wohnen würde. Ich vermute, dass er befürchtet, durch Bewegung könnten Muskeln hervorgerufen werden, die seinen spindeldürren Körper entstellen würden.

Zwei akademische Viertelstündchen später trifft dann auch Herr D. ein.

„Mensch, die sollten für Bullis reservierte Parkplätze einrichten. Ich steh weiß der Geier wo!“

„Ein VW-Transporter ist aber auch nicht das ideale Stadtauto“, gibt Muckl zu bedenken.

„Aber das ideale Kneipenauto!“, triumphiert Herr D.

Recht hat er. Wer im Osten wohnt, im Süden in die Kneipe geht, Bier für irdisches Manna hält und Uhren als Mühlen des Teufels bezeichnet, braucht nicht zu glauben, er würde die letzte Strampe schon noch kriegen. Und wer dann auch noch seinen Führerschein nicht immer durchgehend besessen hat, der schätzt ein schlafsackfreundliches Fahrzeug.

Freilich sind Muckl und ich, da wir pünktlich waren, bereits in Vorlage gegangen. Herr D. hat also was aufzuholen. Birgit ist heute nicht da, doch ihr Ersatz, leider männlichen Geschlechts, arbeitet zügig. Sehr gut.

Dies und das wird nun diskutiert, nichts von ganz großer Bedeutung, aber auch nichts Belangloses. Grundsätzlich geht es meistens um die Lage. Die Lage. Persönliche und generelle. Jede Lage eben.

Worüber Frauen wohl reden in ihren Cafés? Vermutlich ist es besser, man weiß es gar nicht genau. Sonst müsste man sich am Ende noch Sorgen machen. Um den eigenen Frieden sowieso, und obendrein noch um den Weltfrieden.

Eigentlich habe ich mich auch schon wieder eingekriegt. Vanessa hat mir nichts gesagt, folglich ist da nichts. Und damit basta.

Aber es wird einem keine Ruhe gegönnt, nicht mal von den eigenen Kumpels.

„So, Micha, nun habe ich zwei Fragen. Zum einen, wieso sitzen wir eigentlich nie im Raucherzimmer? Und zum anderen, was gibt’s denn so Wichtiges? Ich muss der Rita morgen was Tolles erzählen können, sonst denkt die noch, ich renn bloß vor ihr weg!“

„Ach, gibt’s einen Anlass für unser Treffen? Außer dem Bier?“

Jetzt hat Herr D. auch den Muckl aufgescheucht. Bravo!

„Ach so, nö, eigentlich nicht wirklich. Ich wollte euch nur was zeigen, da nutze ich doch jetzt einfach die Gelegenheit. Also, was sagt ihr denn dazu?“

Und damit ziehe ich einen zusammengefalteten Ausdruck des Mariusfotos aus meiner Hosentasche. Freilich bemühe ich mich, das möglichst beiläufig zu tun. Um die Neutralität der Versuchsanordnung zu gewährleisten, selbstverständlich. Die Kumpels sollen nicht voreingenommen sein.

Nachdem ich den Ausdruck angemessen nebensächlich hervorgeholt und auseinandergefaltet habe, lege ich ihn auf den Tisch. Dann fallt mal schön, ihr Würfel. Und fallen tun sie, und zwar wie!

„Ich wusste gar nicht, dass du früher einen Hund hattest. So einen hat doch auch deine Nachbarin, oder? War das deiner, oder hat der deiner Schwester gehört?“

Vielen Dank, Muckl. Den Todesstoß setzt man eigentlich erst zum Schluss!

Aber auch Herr D. will nicht zurückstehen:

„Ist das direkt von einem alten Negativ, oder hast du das entwickelte Bild eingescannt? Wie hast du das denn überarbeitet, dass das jetzt richtig neu aussieht? Das Original ist bestimmt vor 35 Jahren gemacht worden, oder? Wie alt warst du da, sag?“

Ich wusste gar nicht, dass auf einen Todesstoß noch ein Todesstoß folgen kann. Kann er aber.

Innerlich ringe ich um Fassung, äußerlich jedoch will ich gerade auf den Zug mit meinen vermeintlichen Photoshopkünsten beim Überarbeiten alter Fotos aufspringen, als dieser lästige Wäscheverkäufer Muckl den dritten Stoß ausführt – ich komme mir vor wie ein Stier in der Arena:

„Moment mal, was hast du denn da an? Das ist garantiert nicht die Mode von damals, nie im Leben! Da hättest du eine Cord-Latzhose tragen müssen oder irgendwas Schauderhaftes in der Art. Aber das? Das ist von heute!“

Ein Unkumpel kommt selten allein. Darum nun Herr D., ohne jegliches Vertrauen in meine Fähigkeiten:

„Stimmt, solche Klamotten wie auf dem Foto gab’s damals gar nicht. Und erzähl uns jetzt nicht, dass du da nur dein Gesicht reingesetzt hast. Das ist viel zu perfekt, das kriegst du nicht hin. Micha, was ist das für ein Foto?!“

Wer sich selber eine Grube gräbt, der fällt dann umso verdienter hinein. Na gut. Irgendwie hatte ich mir das zwar anders vorgestellt, aber wie, das weiß ich auch nicht. Dann gehen wir es eben an:

„Das ist vom letzten Sonntag. Der Hund ist der Hund von meiner Nachbarin. Ich war mit dem unterwegs. Und der Kleine heißt Marius und ist der Sohn von Vanessa. Vanessa? Kennt ihr noch? Ich hab die, eben am Sonntag, auf der Königstraße getroffen.“

Damit sind die Fakten auf dem Tisch. Und was folgt als Nächstes?

„Klar kennen wir die Vanessa noch. Die war locker, echt angenehm! Und die hat jetzt ein Kind? Na, das kommt dann halt davon.“

Muckl sieht sich nach dem Bierpersonal um. Sonst keine besonderen Vorkommnisse. Für ihn scheint das Thema damit erledigt.

Nicht aber für Herrn D.:

„Micha.“

Lange Pause, fixierender Blick.

„Ja?“

Man hört sich selber zwar immer anders, als es für die anderen klingt, trotzdem glaube ich, dass ich gerade etwas zaghaft klang.

Herr D. legt noch einen drauf:

„Micha!“

Jetzt wiederholt er sich aber.

Und nun schaltet sich auch Muckl wieder ein:

„Ach so! Echt? Ernsthaft? Das wäre ja der Hammer! Du? Ich lach mich scheckig!“

Und er grinst, aber wie!

„Da ist noch gar nichts sicher, okay? Ich wollte nur mal hören, ob ihr findet, dass der Kleine …“

„Und wie der wie ein Micha in klein aussieht! Das siehst du ja wohl auch selber, du Volltrottel! Was hat Vanessa gesagt? Die muss doch was gesagt haben!“

Mein Gott, Walter. Der regt sich richtig auf!

„Na, nichts hat sie gesagt. Weder damals, als Schluss war, noch in den drei Jahren seitdem, und auch nicht am Sonntag. Gar nichts hat sie gesagt. Also zu dem Thema.“

Dieser blöde Muckl hält sich derweil die Hand vor den Mund, es ist aber unverkennbar, dass er hinter der Hand vor sich hin kichert.

„Lach du nur, du Heini. Ich wünsch dir viel Spaß mit deiner Annika – und immer schön aufpassen, gell?“

Die Hand fällt runter, Grinsen und Kichern sind verschwunden, dafür gibt es große Augen.

„Da staunst du, was? Aber genau da kommen die her, die kleinen Kinder, stell dir mal vor. Sagst du doch sogar selber: Das kommt dann halt davon!“

Nun fängt er an, hektisch in seinem Turnschuhbeutel herumzukruschteln:

„Wo ist denn dieses Scheißhandy? Ich mach Schluss, und zwar sofort!“

Macht er aber nicht. Herr D. knallt seinen Bierkrug so auf den Tisch, dass nicht nur wir, sondern auch alle anderen LOKALisierten erschrocken zusammenzucken. Auf dem Tisch breitet sich eine Pfütze aus. Stört ihn nicht.

„Hey, hört ihr auf, euch wie kleine Buben zu benehmen? Das ist eine ernste Sache hier, da wird nicht gelacht oder aufeinander rumgehackt. Oder Schluss gemacht. So ein Schwachsinn!“

Hui! Musste erst dieses Thema auf den Tisch, neben die Pfütze und die Fakten, bis man eine neue Seite von Herrn D. kennenlernt? Muckl und ich wechseln durchaus beeindruckte Blicke. Muckl legt seinen Turnschuhbeutel beiseite, ich halte vorerst den Mund.

„Na, sehr schön. Und wie geht’s jetzt weiter?“, fragt unser selbst ernannter Moderator.

Woher soll ich das denn wissen? Genau deswegen habe ich doch unsere kleine Runde aktiviert. Halt und Direktiven in einer unsicheren Welt!

„Geld will sie jedenfalls nicht von ihm, sonst hätte die das schon längst beantragt, oder wie das geht. Vielleicht muss er sich gar keine Sorgen machen?“

An sich ein guter Aspekt, den Muckl da nennt. Mir wäre es bloß lieber, er würde mich direkt ansprechen, schließlich sitze ich mit am Tisch.

Herr D. schenkt mir einen durchdringenden Blick. Kann ich gar nicht leiden, das.

„Geht’s dir ums Geld, Micha? Machst du dir Sorgen, sie könnte deine Kohle wollen?“

„Ach Blödsinn. Wie Muckl sagt: Wenn sie Kohle wollte, wäre sie sicher schon viel früher gekommen.“

„Aha.“

Damit ist dieser Punkt für Herrn D. abgehakt.

„Oder der sieht ihm einfach nur mordsmäßig ähnlich, aus Zufall. Kann durchaus passieren!“

Muckl entwickelt sich zum hochflexiblen Denker. Hätte ich nicht erwartet. Nur das mit der direkten Ansprache …

„Und, Micha? Glaubst du, der sieht dir per Zufall ähnlich, der kleine Mann auf dem Foto?“

Spielen die beiden eigentlich guter Cop, böser Cop? Und wer ist der gute, wer der böse?

„Weiß ich nicht. Sieht mir schon sehr ähnlich, denke ich. Komischer Zufall wäre das.“

„Denke ich auch“, sagt Herr D.

Nun fuchst sich Muckl detektivisch in das Thema ein. Er lehnt sich zu seinem Diensthabenden rüber und meint:

„Wie sieht es denn mit dem Zeitfaktor aus. Könnte der hinkommen?“

Jetzt nervt mich der Kerl aber gewaltig!

„Sag, Muckl, tust du mir einen Gefallen und sprichst mich persönlich an bei deinen Fragen?“

„Oha. Ge-reizt!”, mutmaßt Muckl, und recht hat er.

„Also, Micha, du hast das doch bestimmt schon nachgerechnet. Könnte es, unter dem zeitlichen Aspekt, sein?“, will Herr D. wissen.

Mittlerweile fühle ich mich wirklich wie auf der Bullenwache. Vielleicht sollte ich die beiden mit Bienzle und Gächter anreden? Oder, aktueller und weniger behäbig, mit Lannert und Bootz?

Außerdem habe ich den Eindruck, die Nebentische bekommen lange Ohren. Mindestens aber rücken Köpfe in Richtung unseres Tisches. Oder ich werde einfach nur paranoid. Ich sag’s ja, die Frauen. Was die alles anstellen mit einem!

„Habe ich tatsächlich nachgerechnet. Und es würde auf den Tag passen!“

Hoppla, nun werde ich auch noch laut. ’tschuldigung!

„Na bitte“, sagt D.-Lannert und lehnt sich zurück. Zufrieden sieht er dabei aus. Ich würde zu gern wissen, wieso.

„Tja, dann halt jetzt einfach schön still, vielleicht passiert auch weiter nichts“, schlägt Mucklbootz vor.

Im Prinzip eine gute Idee. Aber irgendwie …

D.-Lannert schmunzelt. Die machen mich echt fertig, die zwei!

„Erklärst du mir, warum du jetzt plötzlich den Amüsierten gibst?“

„Du willst es wissen. Willst du doch, oder?“

Soll das eine Antwort auf meine Frage sein? Das ist selber eine Frage, und zwar eine saublöde!

„Natürlich will ich es wissen, ist doch wohl logisch!“

„Warum eigentlich?“

Warum eigentlich? Anscheinend kann auch Mucklbootz blöde Fragen stellen. Warum eigentlich. Also wirklich.

Tja. Und warum nun eigentlich? Unterhalt wäre mir wurscht. Erstens will Vanessa ganz offensichtlich keinen, und zweitens würde ich das schon hinkriegen, wenn es so wäre.

Also warum?

„Na ja, laut Statistik halten 57,5 Prozent aller Deutschen es für wichtig und erstrebenswert, Kinder zu …“

„Michael-Maria-Späth. Geh uns jetzt nicht auf den Geist mit deiner ständigen Statisterei“, staucht mich D.-Lannert zusammen. „Warum-willst-du-es-wissen?“

„Na, weil ich finde, dass ich es wissen sollte!“, gebe ich mich entrüstet. Ich bin es sogar.

„Und wieso?“, hakt D.-Lannert nach. Welch Beharrlichkeit.

„Genau. Wieso findest du, dass du das wissen solltest?“, hakt Mucklbootz nach. Welch Ausdauer.

Wieso haben Sie Ihre neugierige Nase nicht zurückgezogen, als Sie noch die Möglichkeit dazu hatten?

„Weil … weil der Kleine dann eben mein Sohn wäre. Und ich sein Vater. Das ist etwas, was man einfach wissen müsste!“, sage ich.

Und das ist sie schon, die ganze Wahrheit. Mehr nicht. Aber auch kein bisschen weniger.

„Verdammt“, sagt Mucklbootz, schaut mich groß an und nimmt einen tiefen Schluck.

„Schön und gut und wahr gesprochen!“, sagt D.-Lannert und nimmt einen nicht minder tiefen Schluck.

Den brauche ich jetzt auch. Doch mein Glas ist leer. Ich drehe mich um. Der männliche Birgit-Ersatz ist weg. Dafür ist Birgit da.

Und mein Handy klingelt. Und Melli ist dran.

Und es sind die Frauen, die das Chaos in diese Welt bringen!

Halbhöhlenlage

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