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Auf und Ab
ОглавлениеDer Weg der Initiation führt uns sowohl hinab zu unseren tiefen Wurzeln als auch hinauf in die lichten Höhen des hohen Berges. Wir gehen unter und wir gehen auf, wir sterben und erstehen auf. Diese Spanne von ganz unten bis ganz oben ist es, die Christus durchschritten und verbunden hat. Mit ihm vollziehen wir diesen Weg der Integrität nach. Und wie tief wir gehen und wie hoch wir aufsteigen können – wir haben ja keine Ahnung! Aber beides hängt miteinander zusammen.
Der hinabgestiegen, ist der derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles erfüllte (Eph 4,10).
1 Der Begriff Schechina (hebr.: שְׁכיִנָה šəxīnāh) bezeichnet in der jüdischen Religion die „Einwohnung“ oder „Wohnstatt“ JHWHs in Israel, die als Inbegriff der Gegenwart Gottes bei seinem Volk verstanden werden kann. Das Bedeutungsspektrum schließt eine Reihe von Nebenbedeutungen wie „Ruhe“, „Glück“, „Heiligkeit“ oder „Frieden“ ein, immer als Merkmale, die den Wirkungskreis der Gegenwart Gottes charakterisieren und für den Menschen spürbar werden lassen. Zwar kommt das Substantiv schechina selbst im Tanach nicht vor, die Wurzel ist allerdings häufig anzutreffen, insbesondere in dem Verb schachan (שכן, „wohnen, zelten“) und dem Substantiv mischkan (משכן, „Wohnsitz, Stiftszelt“). Von seinem Ursprung und seiner Grundbedeutung her weist der Begriff auf die Begegnung des Volkes Israel mit seinem Gott in der Wüste zurück. Gottes Gegenwart manifestiert sich in seinem „Zelten“ mitten unter dem Volk (vgl. Ex 25,8–9 EU). Dementsprechend bestand das erste israelitische Heiligtum aus einem beweglichen Zelt und der darin aufgestellten Bundeslade. Die Schechina als Inbegriff der Nähe und Präsenz Gottes ging später auf den Jerusalemer Tempel und den heiligen Bezirk der Stadt über … Die Schechina bezeichnet die Gegenwart Gottes in der Welt, also seine Immanenz (Wikipedia, 2019).
2 Quelle unbekannt.
3 Die mystische Hochzeit ist ein Motiv der jüdisch-christlichen Literatur, Theologie und Kunst. Die religiöse Vorstellung einer Vereinigung von Gott und Mensch (unio mystica) wird unter dem Bild der Verlobung und Vermählung gedacht und dargestellt. Im Gegensatz zur Hochzeit zweier Götter (Hierogamie) handelt es sich bei der weiblichen Seite der mystischen Hochzeit um eine irdische Braut.
In der frühen christlichen und in der rabbinischen Literatur entwickelte sich aus Kommentaren zum Hohelied das Bild der Vermählung Zions, der Kirche, der einzelnen Seele oder einer gottgeweihten Jungfrau mit Gott bzw. dem Messias.
Die Brautsymbolik der Propheten des Alten Testaments ergänzte diese Hochzeitsmystik … Im Neuen Testament ist von Jesus Christus als dem Bräutigam die Rede. Es entstand auf diese Weise im Mittelalter eine Theologie und Frömmigkeit, in der eine Vermählung der allegorischen Braut mit Gott angestrebt wurde … Die Gegenwart des Bräutigams Jesus bei den Jüngern (Mk 2,19 EU) und die eschatologische Wiederkunft des Bräutigams Christus (Mt 25,1–13 EU) drücken mit dem Wortfeld der Brautsymbolik die intensive Verbindung und Treue der Gemeinde aus. Paulus sieht die Gemeinde als Braut Christi (Eph 5,31–32 EU), in (2 Kor 11,2 EU) sogar mit dem Wort „Jungfrau“ (gr.: parthénos) statt „Braut“ (gr.: nýmphe) νύμφη. (Wikipedia, 27.04.2021)
4 A. de Mello, „Der springende Punkt“, Verlag Herder, Freiburg 2000, S. 7.
5 Ferrucci, Unermesslicher Reichtum des Herzens, Ullstein 2006, S. 310.