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In abgewandelter Form ist diese Vorgehensweise beim Militär und in Gefahrensituation üblich und zweckmäßig.

Nicht ganz abwegig ist der Vergleich mit einem Gespann (z. B. einem Pferdegespann), das straff von einem Kutscher geführt wird und

damit den Zugtieren kaum Raum für eigene Entscheidungen oder Handlungen einräumt. (Gespann - engl.: team)

Der demokratische Führungsstil nutzt das gemeinsame Arbeiten von Lehrenden und Lernenden auf dem Weg zum Ziel. Dabei können verschiedene Vorgehensweisen beraten und diskutiert werden. Dadurch werden die Motivation und die Selbstständigkeit der Lernenden gefördert. Der Einsatz von Kreativitätstechniken bietet sich dabei an.

Diese Art der Führung könnte mit dem Jagdverhalten eines Rudels verglichen werden, bei dem die Mitglieder der Gruppe zwar zielorientiert und konsequent geführt werden, bei dem jedoch die Kompetenzen jedes einzelnen unverzichtbar sind und voll gefordert werden.

Der Laissez-faire-Stil räumt den Lernenden breite Möglichkeiten zur freien Gestaltung des individuellen Lernprozesses ein. Die Lehrenden greifen nur selten in die Tätigkeit der Lernenden ein. Eine konsequente Zielorientierung und die Disziplin können nur bedingt gewährleistet werden.

Da in den Diskussionen über

 die „richtige Gestaltung des Unterrichtes,

 die „richtige“ Erziehung im Elternhaus und in Heimen und

 die „richtige“ Personalführung in Unternehmen

die drei genannten Führungsstile eine zentrale Rolle spielen, ist es sinnvoll,

die Vorgehensweisen mit ihren Besonderheiten zu kennen.

Die Entscheidung für die Kombination mehrerer Führungsstile ist genauso zu betrachten, wie das Verhalten eines Handwerkers, der das Spektrum der erforderlichen Werkzeuge fachgerecht kombiniert und einsetzt. Es ist also sinnvoll, situationsbezogen und pragmatisch aus den einzelnen Führungsstilen eine eigene Vorgehensweise zu gestalten.

Nicht sicher ist auch, ob Lehrende in der eigenen Familie immer den richtigen Stil finden, denn sonst hätte sich der folgende Spruch wohl nicht so zäh über viele Generationen gehalten:

„Lehrers Kinder, Pastors Vieh

geraten selten oder nie.“

Nach dieser kurzen Betrachtung zum Lehrverhalten – zum Führungsstil – sollen die „Werkzeuge“, also

 die Methoden, die zur Unterstützung des Lernens dienen und

 die Methoden die von den Lehrenden zur Führung des Erwerbens von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten eingesetzt werden,

näher dargelegt werden.

Die Lehrenden müssen den Lernenden nicht nur das Wissen, also das Ziel des pädagogischen Prozesses, sondern auch den Weg dahin, also die Technik des Lernens vermitteln.

Die Lehrenden müssen daher

das Lehren lernen

und das Lernen lehren.

Obwohl in nahezu allen Definitionen der Didaktik die Lehrprozesse und die Lernprozesse gleichwertig nebeneinander genannt werden, ist der Inhalt der entsprechenden Materialien (Texte) besonders auf das Lehren ausgerichtet.

In der Zeit grundlegender Veränderungen in der Arbeitswelt und im privaten Leben gewinnt das Weiterlenen nach der Schule und nach der beruflichen Ausbildung als ein selbstbestimmtes Lernen (oder oft auch als „selbstgesteuert“ bezeichnet) weiter an Bedeutung. Dazu ist es unverzichtbar, dass dem Erlernen des Lernens mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Die Lernenden sind dabei zu unterstützen, Regeln – Lerntechniken – zu erwerben, die eine effektive Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung ermöglichen.

Für das Lernen – besonders aus der Sicht der Lernenden – wurde von Johann Amos Comenius der Begriff „Mathetik“ für die „Lernkunst“ verwendet.

Bienen in der Bildung für nachhaltige Entwicklung

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