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19. Englische protestantische Theologen.

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Englisch geschriebene protestantisch-theologische Bücher kamen bis auf Benedict XIV. nicht in den Index1). Von manchen englisch geschriebenen Büchern wurden aber lateinische oder französische Uebersetzungen verboten. In dem Index Alexanders VII. ist die Zahl der Werke englischer Theologen noch nicht gross; — 1634—63 wurden keine verboten; auch später mitunter in 5—8 Jahren keine; — erst von 1676 an werden sie zahlreicher. Während manche Bücher, die man am ersten im Index zu finden erwarten sollte, nicht darin stehen, — z.B. Reformatio Ecclesiae anglicanae quibus gradibus inchoata et perfecta sit, London, 1603, Fol., eine Sammlung der wichtigsten Actenstücke und Tractate (Clement I, 337), E. Browns Ausgabe des Fasciculus (I S. 347), und die polemischen Schriften des Bischofs Hall († 1656, s. Bayle), von denen mehrere aus dem Englischen ins Französische übersetzt, einige lateinisch erschienen sind, — sind Schriften verboten, die nur wenig Anstössiges enthalten, wie einige von dem frommen Naturforscher Robert Boyle) 1627—91, dem Stifter der Boyle-Lectures, und einige bedeutende Werke über archäologische und biblische Materien, die, wie Waltons Polyglottenbibel und R. Polus’ Synopsis criticorum, nur von Fachgelehrten gebraucht, von diesen aber kaum entbehrt werden konnten.

1603 wurde verboten Ecloga Oxonio-Cantabrigensis tributa in libros duos, opera et studio T. J., d. i. Thomae James, London 1600,* 4., ein Verzeichniss von Manuscripten, mit scharfen polemischen Zuthaten, von Possevino in einem Anhange zu seinem Apparatus kritisirt (Baillet 2, 208). Von den polemischen Schriften, die James (1579—1626) herausgegeben (I, S. 556. 559), steht keine im Index, nicht einmal Bellum Papale seu concordia discors Sixti V. et Clementis VIII. circa Hieronymianam editionem, Lond. 1600, 4. (1678, 8.; bei Sand. steht es). — Von Jac. Usserius (Usher, gest. 1655 als Erzbischof von Armagh) wurde schon 1616 (Alex. No. 14, seit Ben. steht unrichtig 1709) verb.: Gravissimae quaestiones de Christ. ecclesiarum in occidentis praesertim partibus ab apostolicis temp. ad nostram usque aetatem continua successione et statu historica explicatio, 1613 (entschieden antipapistisch), dagegen erst 1709 die 1687 erschienenen zwei Bände: Britannicarum Ecclesiarum antiquitates, quibus inserta est pestiferae adv. Dei gratiam a Pelagio Britanno in Ecclesiam inductae haereseos historia (der 2. Band enthält die Grav. Quaestiones). Bei Sot. steht Usher in der 2. Cl. mit den Grav. quaestiones, aber in dem Index von 1707 in der 1. mit der Bemerkung: antea per errorem positus in 2. cl,, cum fuerit perniciosissimus haereticus.

Isaac Casaubonus (1559—1614), der ja, obschon kein Engländer, am passendsten hier eingereiht wird, ist erst nach seinem Tode in den Index gekommen. 1598 schrieb er an Baronius über die ersten Bände der Annales und Baronius sandte ihm 1599 den 8. Band mit einer freundlichen Antwort, worin er meint, Cas. „klopfe an der Thüre der Kirche.“ Einige Jahre später war in Rom das Gerücht verbreitet, er sei katholisch geworden. Jedenfalls bemühten sich Card, du Perron u.a., ihn für die katholische Kirche zu gewinnen, und Clemens VIII. soll ihm eine Pension von 1300 Kronen angeboten haben. Noch 1603 schickte er Baronius chronologische Berichtigungen, die dieser 1612 benutzte. Erst 1614 veröffentlichte er seine Kritik des Baronius: De rebus sacris et ecclesiasticis exercitationes XVI ad Cardinalis Baronii prolegomena et primam annalium partem, 800 S. Fol., verb. 1624. Sein Plan, in ähnlicher Weise die 12 Bände des Baronius zu kritisiren, ist nicht ausgeführt2). — Von einer aus Anlass des Streites zwischen. Paul V. und Venedig erschienenen anonymen Schrift des Cas. De libertate Ecclesiae liber singularis wurden zu Paris 1607 15 Bogen gedruckt; die Schrift wurde aber auf Betreiben des Nuncius unterdrückt (sie ist auch nicht vollständig geschrieben), die fertigen Bogen wurden aber 1612 in Goldasts Monarchia I, 674 abgedruckt (Pattison p. 217. Clement 6, 254). — Die Sammlung der Briefe des Cas., Epistolae quotquot reperiri potuerunt. Adjecta est epistola de morbi ejus mortisque causa deque iisdem narratio Raphaelis Thorii, Hagae 1637, 4., wurde 1640 verb.

Unter Casaubonus steht seit Alex., noch heute im Index: Isaaci Casauboni Corona regia, i. e. panegyrici cujusdam, quem Jacobo I. Britanniae Regi delinearat, fragmenta ab Euphormione inter schedas τοῦ μαϰαϱίτου inventa, collecta et in lucem edita, Lond. 1615, 128 S. 12., 1646 verb., eine von Caspar Scioppius fabricirte Satire auf Cas., Heinrich VIII. und seine Nachfolger, von Clement 6, 355 als la plus infame satire que l’on ait jamais publiée bezeichnet, in Rom wohl nur verboten, weil der Name des Cas. darauf steht. Es wurde ein Preis auf die Entdeckung des Verfassers gesetzt, und schon 1639 nannte ein Brüsseler Buchhändler Scioppius als solchen (Pattison p. 542).

Noch bei Lebzeiten des Cas. schrieb Richard Montagu (Montacutius), damals Fellow in Eton (1628 Bischof von Chichester, 1638 von Norwich, † 1641), der einen Theil des Manuscriptes von Cas. gelesen hatte und wie sein Gönner H. Savile unzufrieden darüber war, dass sich Cas. auf die specifisch-theologischen Controversen so wenig eingelassen, ein Buch gegen Baronius. Es wurde aber auf Veranlassung des Erzbischofs Abbot vorläufig nicht gedruckt und erschien erst 1622: Analecta ecclesiasticarum exercitationum (Pattison p. 350. 419). 1635 folgten: Antidiatribae ad priorem partem Diatribarum J. Caesaris Bulengeri adv. Exercitationes Is. Casauboni und Apparatus ad origines ecclesiasticas, 1636: De originibus ecclesiasticis commentationum tomus I., und 1640: Θεανϑϱωπιϰόν s. de vita J. Chr. D. N., originum ecclesiasticarum pars prior et posterior. Alle diese Schriften wurden erst 1714 verb. — 1690 wurde verb. Antibaronius Magenelis seu animadversiones in Annales Card. Baronii cum epitome lucubrationum criticarum Casauboni in tomi 1. annos 34. Auct. Andrea Magendeo, ecclesiastica [sic] Benearnensi. Quibus accesserunt quaedam ad Baronium animadversiones Davidis Blondelli, L. B. 1679, 143 S. Fol., ein Buch, welches schon 1675 gedruckt war und von dem, weil es nicht abging, 1679 eine Titelausgabe mit Beifügung der Reclame Quibus access. etc. auf dem Titelblatt veranstaltet wurde (Bayle s. ν. Blondel, Note E).

Im J. 1624 hatte Nic. Alemanni, Bibliothekar der Vaticana, ein convertirter Grieche, mit einer Widmung an Card. Ludovisi die Anecdota des Procopius aus der einzigen Handschrift in der Vaticanischen Bibliothek herausgegeben, dabei die Glaubwürdigkeit des Procopius nachzuweisen gesucht und so Justinian recht schwarz gemalt. Ein englischer Jurist, Thomas Ryves († 1651) schrieb gegen ihn: Imperatoris Justiniani defensio adv. Alemannum. Auth. Th. Rivio J. C., Regis in Anglia Advocato, Francf. 1628,* 111 S. 12. (nochmals edirt von J. Eichel, Helmst. 1654). Dass das Schriftchen 1633 verboten wurde, erklärt sich: Rivius hatte nicht nur Justinian, der in Rom nicht günstig beurtheilt wurde (I S. 553), vertheidigt, sondern auch von Papst Vigilius und anderen Päpsten harte Worte gebraucht. In Rom nahm man aber auch übel, dass Alemanni überhaupt angegriffen wurde. Als 1636 Elzevier eine neue Ausgabe des Procopius veranstalten wollte, rieth L. Holstenius, man möge nicht in der Weise wie Ryves gegen Alemanni polemisiren, sondern lieber in dessen Noten durch Heinsius oder einen andern Gelehrten das Anstössige streichen lassen3). In jüngster Zeit hat ein Römischer Theologe, Aloys Vincenzi (in dem 4. Bande des Werkes In S. Gregorii Nyss. et Origenis scripta et doctrinam nova recensio cum appendice de actis Synodi V. oecumenicae, Rom 1865) Justinian gegen den Vorwurf der Gewaltthätigkeit und der schlechten Regierung, namentlich der Kirche gegenüber, vertheidigt und sich dabei vorzüglich auf Rivius berufen4).

Hadrian Saravia (von Hause aus ein Holländischer Calvinist, gest. als Canonicus in Canterbury) hatte gegen Calvin und Beza geschrieben De diversis ministrorum evangelii gradibus, 1561 (Lond. 1590); dagegen erschien 1562 eine Responsio von Beza, dann von Saravia 1601: Defensio tractationis de div… contra responsionem Th. Bezae; nur die letztere wurde 1618 verb. — Ausserdem wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. noch verb. Παϱασϰευη (in dem Decret No. 25 und in den Index-Ausgaben vor Ben. steht Prascheni) sive Praeparatio pacificationis controversiarum quae exortae statim post 1000. a Christo annum in immensum his 600 elapsis annis excreverunt. Per Jo. Gordonium Huntlaeoscotum, Ruppellae 1619. Gegen eine andere Schrift dieses John Gordon Huntley schrieb der Jesuit Georg Stengel: Antitortor Bellarminianus Jo. Gordonius Scotus pseudodecanus et capellanus calvinisticus … tonsus et pexus, Ingolst. 1611. Ein Jacob Gordon Huntley war Jesuit und schrieb Controversiarum .christ. fidei adv. hujus temporis haereticos epitome, 1612—20 (Dodd 2, 422).

1669 wurden verb. Romae ruina finalis a.D. 1666 mundique finis sub quadragesimum quintum post annum, sive literae ad Anglos Romae versantes datae (1693: Abominationes Papatus, s. invicta demonstratio, Papam Rom. esse Antichristum, excerpta ex libro cui tit.: Romae ruina fin. etc. excuso Londini a. 1655 et 1656), und das Buch Regii sanguinis clamor ad coelum adv. parricidas anglicanos, Haag 1652, 12., welches gegen Miltons Pro populo anglicano defensio contra Claudii anonymi alias Salmasii defensionem regiam (1649), London 1651, gerichtet ist. Der Verfasser desselben ist der jüngere Pierre du Moulin, Canonicus in Canterbury; aber Alexander Morus hatte es, ohne ihn zu nennen, mit einer von ihm unterzeichneten Dedication an Karl II. herausgegeben. Darum schrieb Milton: Defensio pro se contra Alex. Mori librum Regii sang. etc., cui adjungitur Jo. Philippi Responsio ad Apologiam anonymi cujusdam tenebrionis pro rege et populo angl. infamissimam (gegen Cl. Bart. Morisot, Carolus I. a securi et calamo Miltonis vindicatus, Dublin 1652), London 1654. Diese und andere über religiöse und kirchliche Dinge handelnde Schriften Miltons (seine Werke wurden 1699 in 3 Folianten zusammen herausgegeben) stehen nicht im Index. Erst 1700 wurden verboten: Literae pseudo-senatus anglicani, Cromwelli reliquorumque perduellium nomine ac jussu scriptae a Jo. Miltono, eine Sammlung der Schreiben an die auswärtigen Regierungen, die er 1649—58 als Secretär der republicanischen Regierung für den Staatsrath oder den Protector verfasst hatte, London 1676, 12. (und ed. J. G. Pritius, Lpz. 1690)5).

1671 wurden gleichzeitig ein gegen die Presbyterianer gerichtetes Buch des anglicanischen Geistlichen John Durel1 (1625—83) und ein im Sinne dcr Presbyterianer geschriebenes des Leydener Historikers Georg Horn verboten. Ersteres heisst: Ecclesiae anglicanae adv. schismaticorum criminationes vindiciae, London 1669, 4. (nochmals als Hist. rituum Ecclesiae angl. etc. 1672); von Durell ist auch die Uebersetzung des Common Prayer Book: Liturgia s. liber precum communium etc., London 1681, verb. 1714, — letzteres: Honorii Reggii [Kemnatensis] de statu Ecclesiae britannicae hodierno l. commentarius, una cum appendice eorum quae in synodo Glasguensi contra episcopos decreta sunt, Dantisci 1647 (Weingarten, Revolutionskirchen S. 4).

Von den beiden Geschichtswerken von Gilbert Burnet (1643—1715, Bischof von Salisbury) wurde die französische Uebersetzung verb.: Hist. de la Reformation de l’Eglise d’Angleterre, trad…. par M. de Rosemond, Genf 1687, und Hist. des dernières revolutions d’Angleterre, 1728 (engl. Hist. of his own times). Andere Schriften von G. Burnet sind nicht verboten, auch nicht, obschon gleichfalls ins Französische übersetzt, Some letters containing an account of what seemed most remarkable in Switzerland, Italy etc., 1686, von denen Germain bei Valéry 2, 88 sagt, sie enthielten une satire continuelle et des calomnies et des injures grossières contre la religion, les rites et les cérémonies de l’Eglise. — Von Thomas Burnet (1635—1715) wurde erst 1734 verboten: Telluris theoria sacra, 1681, gleichzeitig mit den erst nach seinem Tode gedruckten Schriften: De statu mortuorum et resurgentium, 1726, und De fide et officiis christianorum nec non appendix de futura Judaeorum restauratione, Lond. 17276).

Von 1676—1757 wurden ferner verb.: Roberti Bai11ii (Baillie, Presbyterianer, † 1662) Operis historici et chronologici ll. 2 a creatione mundi ad Constantinum Magnum, Amst. 1668, Fol. (über andere Schriften von ihm s. Weingarten S. 4); — Guil. Beveregii (Beveridge, Bischof von St. Asaph, † 1708) Συνοδιϰον s. Pandectae canonum ss. apostolorum et conciliorum ab Eccl. graeca receptorum … Oxf. 1672, 2 Fol.; — Jos. Binghami Origines seu antiquitates ecclesiasticae, ex lingua angl. in lat. vertit J. H. Griscovius, Halle 1724—29, 10 vol. 4. (das Original war 1708—22 erschienen); — Jo. Pearsonis Episc. Cestriensis Expositio symboli apost., juxta ed. angl. 5. in lat. linguam translata, 1691, verb. 1709, J. Arnolds Uebersetzung der seit 1659 oft gedruckten Exposition of the Creed; — Les religions du monde ou demonstration de toutes les religions et hérésies, par Alex. Ross, trad. par Thomas La Grue, Amst. 1666, verb. 1676, eine Art Symbolik, die unter dem Titel A view of all religions etc. zuerst 1653 erschienen war (deutsch von Chr. Sixtus: Der Welt unterschiedlicher Gottesdienst, Heidelb. 1660); — Rob. Sanderson, De conscientia seu obligatione conscientiae et de juramenti promissorii obligatione praelectiones 7, 1647; De obligatione conscientiae prael. 10, Ed. 2., 1686, verb. 1700; Sanderson wird von Wood als der erste Casuist seiner Zeit bezeichnet (Blount p. 1005); — Origines ecclesiasticae s. de jure et potestate ecclesiae christ. exercitationes, auth. Herberto Thorndicio [Thorndyke], Westmon. Can., 1674, verb. 1709; ferner Guil. Outram, De sacrificiis ll. 2 (de sacrificiis Judaeorum et gentium, de sacrificio Christi), 1677, und eine französische Uebersetzung von Predigten von W. Sherlock, 1723, und von dem Erzbischof J. Tillotson von Canterbury (übers. von J. Barbeyrac), 1705, 5 vol 8. (diese enthalten einige Angriffe auf die Papisten; Lechler, Deismus S. 146), und von einem Buche des Londoner Pfarrers Lucas, La perfection du chrétien, 1740; endlich noch einige anonyme Schriften:

Apologie de la véritable Théologie chrét. ainsi qu’elle est tenue et préchée par le peuple appelé par mepris les Trembleurs, traduite en français, 1702, von der Inq. verb. 1712. Es ist das Hauptwerk des einzigen eigentlichen Theologen der Quäker, des Schotten Robert Barclay (1648—92; er war zuvor in Paris katholisch geworden), welches schon 1676 lateinisch erschienen war: Theologiae verae christianae apologia (Weingarten S. 364. Möhler, Symbolik S. 490). Seine Catechesis et fidei confessio, 1676, und seine Works, Lond. 1692, Fol., stehen nicht im Index. In Spanien wurde 1764 eine 1710 zu London erschienene span. Uebersetzung der Apologia von Antonio Alvarado verb. Schon 1708 wurde in Rom verb.: Colluvies Quackerorum secundum ortum, progressum et dogmata monstrosa delineata . . Auct. Jo. Joa. Zentgrafio Argentoratensi, Arg. 1665.

De antiqua ecclesiae Britannicae libertate atque de legitima ejusdem eccl. exemptione a Romano patriarchatu diatribe per aliquot theses deducta, auth. J. B. S. Th. Prof., Amst. 1695, verb. 1709, zuerst 1656 erschienen. Der Verfasser ist John Basire, Prof. in Cambridge, † 1676. Er vertheidigt die Sätze: 1. die Rechte der Patriarchen sind durch Gewohnheit entstanden, von den Concilien bestätigt, von den Kaisern sanctionirt; 2. die englische Kirche gehörte nicht zu den Suburbicar-Kirchen und stand darum zur Zeit des Concils von Nicaea nicht unter dem Römischen Patriarchen; 3. sie hat jetzt ihre alte Freiheit wiedergewonnen; 4. sie ist, von dem Eömischen Patriarchen eximirt, nicht schismatisch, sondern um so mehr katholisch, je mehr sie die alte katholische Freiheit vertheidigt (Fabricius, Hist. B. 5, 201). — Von Eduard Stillingfleets (englisch geschriebenen) Werken steht keins im Index, obschon Schelstrate gegen seine Origines Britannicae or the antiquity of the British Church, 1685, 1687 zu Rom die Diss. de auctoritate patriarchali et metropolitana drucken liess. Dagegen stehen im Index: Historia symboli apostolici …, ex angl. sermone in lat. translata, LipS. 1706, verfasst von dem Juristen Peter King (1702), übersetzt von Gottfr. Olearius (Fabricius l. c. 6, 477). — Relation de l’accroissement de la papauté et du gouvernement absolu en Angleterre, particulièrement depuis la longue prorogation 1675—76 jusqu’à présent, 1730, Uebersetzung der 1678 erschienenen Schrift (von Andrew Marvell, † 1678): An account of the growth of Popery (das Parlament setzte damals einen Preis von 50 Pf. auf die Entdeckung des Verfassers).

Von John Wilkins, Bischof von Chester, steht im Index nur die 1638 anonym erschienene Schrift The discovery of a new world or a discourse tending to prove that it is probable there may be another habitable world in the moon, in der französischen Uebersetzung: Le monde dans lune, divisé en deux livres, le 1. prouvant que la lune peut être un monde, le 2. que la terre peut être une planète, de la traduction du S. de la Montagne, Rouen 1655, erst 1703 verb.

Von Brian Waltons Biblia sacra polyglotta, 1657, die 1663 verb. wurde, sagt R. Simon (Lettres 3, 122): „Wenn man die Schriftsteller nicht kännte, welche an den Prolegomena gearbeitet haben, könnte man leicht annehmen, das Werk sei von einem Katholiken herausgegeben; es hat auch bei allen Katholiken Beifall gefunden, selbst in Rom.“ Das schreibt Simon 1692, nachdem das Werk schon fast 30 Jahre verboten war7). Anderswo (Lettres 2, 275) berichtet er: die Theologen von Port Royal oder einige ihrer Freunde hätten die Prolegomena übersetzt; die Uebersetzung sei aber nicht gedruckt; die zu Lüttich 1699 erschienenen Dissertations sur les Proleg. de Walton, eine freie und abgekürzte Uebersetzung, pièce pitoyable, seien nicht von ihnen und die Approbationen unecht. — Im span. Index wird doch nur der Apparatus biblicus verb., die Polyglotte selbst expurgirt, und zwar werden ausser Elogia haereticorum nur wenige Stellen, u.a. einige in der lateinischen Uebersetzung des Targum, ferner die Capitelüberschriften in den Evangelien, als nicht dem Gebrauch der kath. Kirche, sondern dem Ritus der Ketzer entsprechend, gestrichen und bei einigen Stellen die Beifügung der Note verordnet, der ketzerische Herausgeber habe bei der Aufzählung der canonischen Bücher Tobias, Judith u. s. w. malitiose ausgelassen.

Matthaei Poli (Pool, † 1679) Synopsis criticorum … ex recensione Jo. Leusden, Ultr. 1684 [—96, vorher London 1669—90 und Frcf. 1678], wurde 1693 verb.; die Critici sacri, Lond. 1660, 9 Fol., u. s., sind nicht verb.; auch nicht Pools englisch geschriebene polemische Sehriften. Im span. Index steht die Synopsis nicht, wohl aber die Critici; sie werden in dem von 1707 p. 244—260 expurgirt und verordnet, an die Spitze zu schreiben: Das Werk ist sorgfältig expurgirt, aber da es fast ganz ex auctoribus haereticis compactum, cum magna cautela legendum. Gleichzeitig mit der Synopsis wurde verb.: Humfredi Hody Contra historiam Aristeae de LXX interpretibus dissertatio, Oxf. 1684, dagegen nicht seine De Bibliorum textibus originalibus, versionibus graeca et lat. vulg. ll. 4, 1705.

Von dem Juristen Jo. Seiden (1584—1654) stehen im Index: De jure naturali et gentium juxta disciplinam Ebraeorum ll. 7, 1640, und De synedriis et praefecturis juridicis veterum Ebr. ll. 3, 1679 (zuerst 1650), verb. 1714; Uxor ebraica s. de nuptiis et divortiis … ll. 3 [zuerst 1646], Ejusd. de successionibus ad leges Ebr. in bona defunctorum l. 1 [zuerst 1631], in pontificatum ll. 2 [zuerst 1636], Ed. nova, Frcf. 1673, verb. 1718. Man kann sich weniger darüber wundern, dass diese Bücher verb. worden, als darüber, dass es so spät geschehen; denn sie enthalten Digressionen über kirchenrechtliche Fragen (z.B. De syn. 1, 10), an denen man in Rom Anstoss nehmen musste.

Von der oft gedruckten Geschichte der Juden (The Old and New Test. connected in the hist. of the Jews and neighbouring nations, 1716) von Humphrey Prideaux (1648—1724) wurde eine französische Uebersetzung 1732 mit d. c. verboten: Hist. des juifs et des peuples voisins depuis la décadence des royaumes d’Israel et de Juda jusqu’à la mort de Jésus Christ, par M. de Prideaux, Amst. 1712 und Paris 1724. Die Uebersetzung ist von Brutel de la Rivière und du Soul. Der Ausgabe Paris 1726, 7 vol. 12., und 1742, 6 vol. 12., sind zwei Dissertationen des Jesuiten Tournemine beigefügt, in welchen einige Punkte, die bei Katholiken Anstoss erregen konnten, berichtigt sind. Diese Ausgabe hätte also doch wohl freigegeben werden können. — Sonst stehen noch folgende exegetische Sachen im Index: Nic. Fuller, Miscellanea theologica, quibus non modo scripturae div., sed et aliorum classicorum auctorum plurima monimenta explicantur, 1612 u. o.; — Eduard Leigh, In N. T. annotationes, 1650, erst 1737 verb.; — Jac. Windet (Dr. med.) De vita functorum statu ex hebraeorum et graecorum sententiis, cum corollario de tartaro apost. Petri, 1677.

Roberti Boyle, Nobilis Angli et Societatis Regiae membri dignissimi, opuscula sequentia: Cogitationes de s. scripturae stylo, Genf 1680; De amore seraphico seu de quibusdam ad Dei amorem stimulis, Genf 1693; Summa veneratio Deo ab humano intellectu debita ob sapientiam praesertim ac potentiam, Genf 1693, wurden 1700 verb.8)

Von den sehr scharf antipäpstlichen, aber nur englisch erschienenen Schriften von Michael Geddes steht keine im Index: Miscellaneous Tracts in 3 volumes, 2. Ed. London 1714,* The Council of Trent, 1714,* Several Tracts against Popery. Together with the life of Don Alvaro de Luna, Lond. 1715.* — Nur im spanischen, nicht im Röm. Index steht: Le passe-partout de l’Eglise Romaine, ou histoire des tromperies des prêtres et des moines en Espagne, par Antoine Gavin, ci-devant prêtre seculier de l’Egl. Rom. à Saragosse et depuis 1715 ministre de l’Egl. anglicane, trad. de l’anglois par M. Janiçon, Londres 1727, 3 vol., zuerst englisch erschienen: A master-key to Popery in five parts …, 2. Ed., London 1725 (Pelayo 3, 98).

1) Die unter Cleitron, Osborn, Philalethes und Philopenes stehenden Bücher werden anderswo besprochen.

2) M. Pattison, J. Casaubonus, 1875, p. 138. 162. 358.

3) L. Holstenii Epistolae p. 264. 493. Fabricius, Bibl. gr. VI, 256. Dahn, Procopius, 1865, S. 470.

4) Th. Lit.-Bl. 1866, 549.

5) Baillet 5, 311. Hist. Taschenb. 1852, 321; 1853, 391. Diss, literaria in scriptores anglicani regicidii bei Fleur. 78.

6) Clement 5, 437. Lechler, Deismus S. 367. Gegen De statu schrieb Muratori De paradiso regnique coelestis gloria non exspectata corporum resurrectione justis a Deo collata, Verona 1738. Mich. a S. JoS. 3, 326.

7) In Simons Biographie vor den Lettres 1, 7 wird erzählt, er sei, als er noch Oratorianer war, weil er die Polyglotte, die Critici sacri u. dgl. im Zimmer gehabt, bei dem Ordens-General Senault wegen Lesens verbotener Bücher denuncirt worden. Der General habe seinen Rath versammelt und eine Untersuchung eingeleitet. Simon habe aber erklärt, er habe von dem Erzbischof und seinem Superior die Erlaubniss zum Gebrauche jener Bücher und darauf habe man ihn in Ruhe gelassen.

8) In dem Giorn. de’ letterati, Rom 1745, p. 11 steht Estratto della vita di R. Boyle premessa all’ edizione inglese di tutte le sue opere (Lond. 1744, 5 Fol., edirt von Th. Birch). Mich. a. S. JoS. 4, 76 sagt von ihm: Quamvis haeresim ad mortem usque retinuerit, a controversiis a sectariis agitatis penitus abhorruit christianique nominis dilatationem ardentiori zelo, etsi non recta fide procuravit.

Der Index der verbotenen Bücher. Bd.2/1

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