Читать книгу Spreewaldkohle - Franziska Steinhauer - Страница 12

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Fabian Klapproth, Majas Bruder, besprach mit seinem Freund und Betreuer die letzten Details ihres Ausflugs.

»Und was genau ist dieser Drehpunkt Göritz?«

»Eine Art Wendepunkt für die großen Bagger in der Kohle. Um diesen Punkt herum drehten sich die riesigen Kohleförderanlagen. Im Grunde ist es ein Industriedenkmal. Es wird als Restaurant betrieben, man kann die Räume für Feierlichkeiten oder Vorträge mieten.«

»Wie heute Abend! Ich bin schon sehr gespannt. Es werden Welten aufeinanderprallen – und erfahrungsgemäß geht das nicht ohne Beschädigungen auf allen Seiten ab.« Fabian rieb sich erwartungsfroh die Hände. »Menschengucken! Wunderbar!«

»Ein Informations- und Diskussionsabend zum Thema ›Wölfe in der Lausitz‹. Verspricht knisternd zu werden. Aber du musst mir versprechen, dass wir gehen, bevor der ganze Saal explodiert. Sonst fahren wir besser nicht hin.« Das klang ehrlich besorgt.

Fabian war kein Freund solcher Festlegungen. »Ich sitze im Rollstuhl! Mein Bewegungsradius ist eingeschränkt. Und jetzt soll ich schon im Vorfeld der Informationsveranstaltung meine ohnehin sehr überschaubare Freiheit beschneiden und sagen, okay, wenn die Lautstärke Punkt 6 auf deiner Skala überschreitet, gehen wir auf jeden Fall? Dann kriege ich nicht mit, was sie besprechen, nachdem sie sich abgekühlt haben!«

»Wenn wir in eine Wirtshausschlägerei geraten, haben wir beide schlechte Karten«, mahnte der andere, grinste aber breit. »Wir schau’n mal, wie sich das Ganze entwickelt.«

»Die wollen sicher Druck machen, um den Wolf abschießen zu dürfen. In der Lausitzer Rundschau war neulich ein toller Artikel zu dem Themenkomplex.«

»Ja, genau. Da hat man in einem Artikel mal wichtige Details zusammengefasst. Und dabei wurde eben auch deutlich, dass die Wölfe durch potente Zäune gut von den Herden ferngehalten werden können. Man muss sie halt nur aufbauen! Und die Zahlung der Entschädigungen funktioniert auch reibungslos, wenn doch mal einer in eine Herde eindringen kann. Im Grunde verstehe ich die Aufregung gar nicht.«

Fabian griff zu seinem Handy. »Na, daran wird der heutige Abend etwas ändern. Wir müssen nur gut zuhören, dann begreifen wir besser, worum sich der ganze Wolfs-Zoff dreht. Muss aber die große Schwester informieren. Wenn sie uns nicht zu Hause antrifft, wird sie gleich wieder nervös. Im schlimmsten Fall telefoniert sie hinter uns her!«

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