Читать книгу Spreewaldkohle - Franziska Steinhauer - Страница 5

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Den Kopf frei bekommen.

Durch gleichmäßige, rhythmische Erschütterung die Gedanken neu sortieren.

Alles an seinen richtigen Platz ruckeln.

Das war jedenfalls der Plan.

Patrick Stein band die Schnürsenkel der Laufschuhe zu rutschsicheren Schleifen.

Ein schneller Blick in den bodentiefen Spiegel im Flur zeigte ihm einen nicht mehr ganz jungen Mann mit deutlicher Neigung zu Übergewicht. Die moderne Frisur mit Undercut über den Ohren und gescheiteltem, schwer zur Seite fallendem Haar ließ ihn zwar nicht schlanker, aber doch jünger wirken.

Auf jeden Fall im Spiegel!

Und von Weitem sowieso.

Er schob die Tolle zurück und lächelte sein Selbst zufrieden an.

Die wulstigen Lippen, wusste er, wirkten auf viele Frauen sinnlich, die dunklen Augen zum nicht ganz natürlich blonden Haar gaben ihm einen Touch von Besonderheit, Sinnlichkeit und geheimnisvollen Abgründen.

Entschlossen nickte er sich zu.

Trabte los.

Schon nach wenigen Schritten spürte er, wie sich der verspannte Schultergürtel lockerte, die Beine elastisch federten.

Gute Stimmung sich ausbreitete.

Es war eine kluge Entscheidung gewesen, dieses Haus am Rand der Stadt zu kaufen.

Branitz.

Direkt am Park des Fürsten Pückler.

Direkt am Wald.

Lauftrainingsstrecke unmittelbar vor der Haustür.

Perfekt.

Gerade jetzt, wo sein Leben ein wenig aus den Fugen zu geraten drohte.

Patrick Stein tauchte ein in die Kühle und Stille des Waldes.

Die Musik taktete seinen Schritt.

Überlagerte das Laufgeräusch.

Leider auch die schnellen Tritte eines anderen.

Spreewaldkohle

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