Читать книгу Der arme Jack - Фредерик Марриет - Страница 13

Elftes Kapitel.

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In welchem der Doktor einige sehr neue Kurmethoden namhaft macht, die von dem besten Erfolge begleitet sind.

Seit meinen früheren Erinnerungen hat sich Greenwich dermassen verändert, dass es mir etwas schwer fallen wird, den Leser bezüglich der Lokalitäten gebührend zu unterrichten. Enge Strassen sind niedergerissen und schöne Häuser aufgebaut worden; die kleinen Wirtshäuser haben neuen Gasthöfen Platz gemacht; die Hökerbuden, welche nur die Bedürfnisse der Matrosen befriedigten, sind prächtigen Läden gewichen. Früher waren die gewöhnlichen Mittel für den Reiseverkehr lange Postkutschen mit einem Korb hinten, in dem sechs Personen sitzen konnten, und Diligencen, die an den Elefanten mit dem Schlosse erinnerten — jetzt hat man Eisenbahnen und Omnibusse. Früher brachte das Fährboot den Marinere) und sein Weib mit seiner Seekiste nach dem Landungsplatz hinunter — jetzt speien Dampfboote ihrer Hunderte zumal aus. Selbst der Gesamtanblick von Greenwich hat sich sehr verändert und ist da und dort durch hohe Türme, die Magazine für Kugeln und Fabrikwaren, oder durch ein in der Ferne kühn sich erhebendes Gebäude unterbrochen, während die prächtige Gestalt des Dreatnought fast den halben Strom ausfüllt und nun, nachdem er früher mit seinen schrecklichen Zähnereihen Tod und Verderben verbreitete, die menschlichere Bestimmung der Hilfe und des Beistandes erhalten hat.

Ich erwähne dies, weil das Haus, in welchem früher Doktor Tadpole wohnte und das ich dem Leser besonders zu schildern wünsche, nicht mehr existiert.

Als ich im Jahre 1817 oder 1818 Greenwich verliess, stand es noch, freilich in einem sehr verfallenen Zustand. Ich will eine kleine Skizze davon geben, da sich sein Bild tief meinem Gedächtnis eingeprägt hat.

Es war ein schmales Gebäude von dunkelroten Ziegeln, viel verziert und wahrscheinlich zur Zeit der Königin Elisabeth gebaut. An jeder Seite der Thür standen zwei Bänke, denn ehe es in Doktor Tadpoles Besitz kam, war es ein Bierhaus gewesen, das sich eines starken Zuspruches von seiten der Matrosen erfreute. Der Doktor hatte die Bänke nicht wegschaffen lassen; sie boten bei schönem Wetter denjenigen, welche auf Arzneien oder ärztlichen Rat warteten, grosse Bequemlichkeit; auch war er ein heiterer, geselliger Mann, der es gern sah, wenn sich die Leute vor seinem Hause niederliessen und er mit ihnen plaudern konnte. In der That trug dies viel dazu bei, ihm Ruf zu verschaffen; er wurde dadurch unter den niedrigen Klassen so bekannt, dass niemand, der Arznei oder Rat brauchte, an jemand anders, als an Doktor Tadpole dachte. Dabei war er sehr freigebig und wohlwollend, weshalb kaum eine arme Person in der Stadt war, die nicht in seiner Schuld stand, weil er die Unbemittelten selten wegen der Bezahlung beunruhigte. Er hatte glücklicherweise ein kleines Vermögen, da er sonst kaum die vielen Verluste in seinem Geschäfte geduldig hätte hinnehmen können. In früherer Zeit war er Wundarzt in der Flotte gewesen und man sagte ihm (vermutlich mit Recht) nach, dass er sehr geschickt in seiner Kunst sei. Als er sich gegen einen Akt der Bedrückung von seiten seines Kapitäns rechtfertigte (denn in jenen Zeiten war der Dienst ganz anders, als heutzutage), hatte er das Missfallen des Flottenkollegiums auf sich gezogen und deshalb den Dienst verlassen. Seine Feinde (denn sogar der Doktor hatte seine Feinde) behaupteten, sein Amt sei ihm abgenommen worden, während seine Freunde sagten, er habe dasselbe aus Widerwillen aufgegeben — im Grunde eine Frage von sehr geringer Bedeutung. Der Doktor ist nun tot und hat in der Stadt Greenwich den Ruf der Mildthätigkeit und des Edelmutes zurückgelassen, dessen ihn niemand berauben kann. Er wurde auf dem Kirchhofe zu Greenwich begraben; und selten wohl ist eine Leiche unter einer zahlreicheren, freiwilligen Trauerbegleitung der Erde zurückgegeben worden. Der Arme zahlte ihm voll die Schuld der Dankbarkeit, wenn er auch seine anderen Posten unentrichtet liess, und als das Testament des Doktors eröffnet wurde, stellte sich heraus, dass der Verstorbene sämtliche in letztere Kategorie gehörende Forderungen erlassen hatte. Friede sei mit ihm und Ehre seinem Andenken!

Doktor Tadpoles Laden war in einer sehr seltsamen Weise ausgestattet und erregte viel Bewunderung. Während seines Flottendienstes hatte er unterschiedliche, naturhistorische Gegenstände gesammelt, die er für sich präpariert hatte. Die untere Reihe von Flaschen in dem Fenster war mit Schlangen, Eidechsen und andern Reptilien gefüllt, die zweite bestand aus Bouteillen, wie man sie auch noch jetzt gewöhnlich sieht — grosse Kugeln, die blaue und gelbe Mixturen enthielten und vorn mit goldenen Hieroglyphen bezeichnet waren; aber zwischen denselben stand stets ein ausgestopftes Tier, in der Regel ein kleiner Affe oder etwas der Art. Die dritte Flaschenreihe war die unbegreiflichste, niemand konnte sagen, was sie enthielt, und wenn der Doktor gefragt wurde, so pflegte er zu lachen und den Kopf zu schütteln. Dies machte die Leute besonders neugierig. Ich glaube, es waren hauptsächlich Präparate des Magens und anderer tierischer Eingeweide; aber der Doktor sagte stets, dies sei eine Reihe voll „Geheimnissen“, und er pflegte sich damit zu belustigen, dass er auf die Fragen des andern Geschlechts ausweichende Antworten gab. Von der Decke herunter hingen einige grössere, naturhistorische Exemplare, hauptsächlich Schädel und Knochen von Tieren, und auf den inneren Simsen lagen unterschiedliche Steine, Kiesel und Marmorfigurenbruchstücke, die der Doktor während seines Aufenthaltes im mittelländischen Meere gesammelt hatte. Mit einem Worte, der Laden enthielt ein seltsames Gemisch und die Leute konnten nicht genug die Augen aufsperren, wenn sie eintraten. Der Doktor hielt sich eine alte Frau, welche für ihn kochte und das Haus reinigte, sonst hatte er keine weitere Bedienung, als den bereits erwähnten Knaben Tom. Letzterer war ein gutmütiger Junge, nur, wie sein Meister sagte, ein allzu grosser Freund des Bärendrecks; übrigens pflegte der Doktor, wenn Tom nicht dabei war, nur darüber zu lachen, indem er sagte: ‚’s ist zwar wahr, dass Tom mir meinen Bärendreck stibitzt; übrigens kann ich ihm nachsagen, dass er sehr ehrlich in betreff der Jalappe und des Rhabarber ist, denn von letzterem habe ich noch nie auch nur einen Gran vermisst.‘

Neben dem Doktor wohnte eine andere Person, die ein kleines Tabaksgeschäft hatte — ein Lieblingszufluchtsort der Pensionäre und anderer Leute. Es war eine Irländerin mit starkem Provinzialdialekt und ihrer Aussage nach Witwe. Wer ihr Gatte gewesen, hatte nie genügend ermittelt werden können, denn wenn ihr die Frage vorgelegt wurde, wusste sie der Antwort stets auszuweichen. Sie sagte nur, er habe St. Felix geheissen und kein besonderes Gewerbe betrieben. Sie war ungefähr zwei- oder dreiundzwanzig, sehr schön und von angenehmen Manieren, was vielleicht mit eine Ursache der lästersüchtigen Vermutungen war, mit denen man sich so gerne trägt. Einige sagten, ihr Mann sei noch am Leben, andere behaupteten, er sei auf sieben Jahre deportiert worden, und viele (unter denen sich auch meine Mutter befand) wollten wissen, dass sie kein „Verehelichungsdokument“ vorzuzeigen habe. In der That nahmen derartige böswillige Gerüchte kein Ende, wie es stets zu gehen pflegt, wenn Männer unglücklicherweise einen Ruf haben oder Weiber hübsch sind. Aber die Witwe schien sich durchaus nicht daran zu kehren, was die Leute sagten; sie war stets lebhaft und heiter und ausserdem bei den Männern sehr beliebt, was auch die Weiber ihr nachsagen mochten. Doktor Tadpole hatte ihr, seit sie sich in Greenwich niedergelassen, den Hof gemacht, sie waren die besten Freunde, obschon die Bewerbung des Arzneikünstlers nicht vorzurücken schien. Demungeachtet liess er selten einen Tag entschwinden, ohne ihr einen Besuch zu machen, den sie auch in allen Gnaden annahm. Obgleich sie alle Arten von Tabak verkaufte, gestattete sie den Leuten doch nicht, in ihrem Laden zu rauchen, weshalb denn auch aus demselben alle Stühle entfernt waren — eine Hausregel, von der sie nur zu Gunsten des Doktors eine Ausnahme machte. Er stellte sich gewöhnlich abends ein und durfte, mit der Zigarre im Munde, an dem Ladentisch stehen, während sie sich mit einander unterhielten. Diese Nachricht brachte die Leute auf den Gedanken, dass sie den Doktor heiraten werde; zuletzt aber wurde man des Wartens müde, und es bildete sich in Fishers Alley und seiner Umgebung allmählich für Dinge, welche auf unbestimmte Zeit verschoben werden sollten, das Sprichwort aus: „Ja, das wird geschehen, wenn die Witwe den Doktor heiratet.“

Eines Abends schickte mich Ben zu Mrs. St. Felix, um von ihr seine Tabaksbüchse füllen zu lassen, und als ich daselbst anlangte, fand ich den Doktor im Laden.

„Nun, Master Tom Sounders oder Herr armer Jack“, sagte die Witwe, „was steht zu Befehl?“

„Sauschwänzel“f), sagte ich, den Penny auf den Tisch legend.

„Ist’s für Deinen Vater, Jack? Denn wie ich höre, ist er dessen bedürftig.“

„Nein“, versetzte ich, „’s ist für den alten Ben. — Der Vater ist wahrscheinlich weit weg von hier.“

„Und gedenkst Du ihm zu folgen, Jack? Doch meiner Ansicht nach bist Du das gerade Gegenteil von einem guten Matrosen, da Du mit dem Kiel oben kreuzest, wie Du’s bei Deiner ersten Reise hieltest.“

„Es ist wohl nicht die angenehmste Weise zu segeln, Jack?“ bemerkte der Doktor.

„Im Winter nicht“, lautete meine Antwort.

Die Witwe mass die Länge des Tabaks, wie die Putzmacherin ihre Zwirnbänder, von der Spitze des Fingers an bis zum Knöchel, und schnitt ihn ab.

„Wollen Sie mich jetzt mit einer Cigarre verbinden?“ sagte der Doktor. „Ich denke, dies ist die sechste, nicht wahr, Mrs. St. Felix? So, da ist mein Shilling.“

„In der That, Doktor, wenn ich nicht fürchtete, die schiefen Gesichter, die ich beim Arzneischlucken mache, könnten mir meine Schönheit verderben, so wäre ich fast anstandshalber verpflichtet, mir etwas aus Ihrem Laden zu bestellen, nur um Ihre Kundschaft auch ein wenig zu erwidern.“

„Ich hoffe, Sie werden’s nie brauchen, Mrs. St. Felix. Ich habe nichts dagegen, wenn Sie nach allem schicken, was Ihnen ansteht, nur nehmen Sie keine Arznei.“

„Nun, so soll mein Mädchen, die Jane, eine Dosis einnehmen, da sie ohnehin so fett wird. Aber nur kein Laudanum, Doktor; dies kann sie bei ihrer Schläfrigkeit nicht brauchen. Um sie darauf vorzubereiten, habe ich ihr diesen Morgen erst gesagt, dass sie bleich aussehe.“

„Mrs. St. Felix, Sie müssen mich entschuldigen, aber ich dulde es nicht, dass Sie sich in meine Praxis mischen. Ich verschreibe Arznei, wenn ich es für nötig halte, und da Jane zur Zeit vollkommen wohl ist, so soll sie nichts kriegen.“

„Und Sie haben sich nicht in mein Hauswesen zu mischen, Doktor. Wenn es mir gefällt, so müssen Jane, der Hund, die Katze und das Kätzchen — alle vier, die meinen Haushalt ausmachen — an einem Tage Arznei nehmen. Sagen Sie mir, Doktor, wie viel Brechwurzel ist nötig, um dem Kätzchen übel zu machen.“

„Mrs. St. Felix, ich bin kein Veterinärarzt und kann deshalb die Frage nicht beantworten.“

„Veterinär? Ei, ich glaubte, die gäben sich bloss mit dem Doktern an den Pferden ab.“

„Ich bitte um Verzeihung, ihre Praxis erstreckt sich weiter, wie ich Ihnen aus eigener Anschauung beweisen kann. Ich war einmal bei einem derartigen Herrn in London und bemerkte, dass er ungefähr ein Dutzend kleiner Schosshunde in einem grossen Zimmer eingesperrt hatte. Die armen, kleinen, ungebärdigen, wedelnden Dinger waren wegen schwerem Atem und Gott weiss was sonst noch, zu ihm geschickt worden — und wie glauben Sie wohl, dass er sie kurierte?“

„Das ist eine Frage, die ich an Sie stellen sollte, Doktor.“

„Gut denn, er teilte mir sein Geheimnis mit. Er band sie alle an, gab ihnen nichts zu fressen, liess sie Wasser trinken, und in drei Wochen waren sie im schönsten Zustande, und so mutwillig wie Zickelchen. Nichts als Diät, Mrs. St. Felix.“

„Ich möchte lieber glauben, es war die Nicht-Diät, Doktor. Wahrhaftig, so will ich Jane auf drei Wochen anbinden und sehen, ob nichts als Wasser ihre Beschwerden kurieren kann. Master Jack, warum bringst Du Ben seinen Tabak nicht?“

„Oh, er ist eben beim Nachtessen, und so hat’s keine Eile“, versetzte ich. „Ich höre Euch gerne sprechen.“

„Gut; ’s giebt dann doch weniger Lästerung, wenn Du da bleibst und uns zuhörst, als wenn wir Dich wegschicken. Was macht die kleine Miss Virginia, die Schwester des armen Jack?“

„Sie ist ganz wohl und würde Euch gar zu gerne besuchen; aber die Mutter erlaubt’s nicht.“

„Vielen Dank an Deine Schwester für dieses Kompliment — auch das Deiner Mutter nicht zu vergessen. So hat’s also Deine Mutter aufgegeben ‚Thee zu machen unter anständigen Bedingungen?‘“

„Ja, weil die Leute nicht mehr kommen wollen.“

„Nun, das ist ein genügender Grund, selbst wenn sie keinen andern hätte. Wasser braucht sie freilich nicht zu sieden, da sie nie aus dem heissen Wasser kommt. Doktor, Sie sind ja stumm wie ein Fisch. Sie sagten mir, wie ich Jane und die Hunde kurieren könne — welche Dosis brauche ich wohl für eine Katze und ein Kätzchen?“

„Für einen halben Penny Leber in kleine Stücke geschnitten.“

„Das gesteh’ ich; ein solches Medikament wird leicht genug ihre Kehlen hinuntergehen.“

„Da wir aber von Leber sprechen, Mrs. St. Felix — ich habe einmal einen Freund gekannt, der etliche Gänse von einem Leberleiden kurierte.“

„Waren die armen Kreaturen lange in Ostindien gewesen?“

„Nein, aber dennoch in einem sehr heissen Klima. Sie müssen nämlich wissen, dass er während des letzten Friedens in Frankreich drüben war und um seiner Gesundheit willen die Bäder von Montpellier brauchte. Er wohnte bei einem alten Franzosen. Nun sehen Sie, Mrs. Felix, im Süden von Frankreich ist es Sitte, gewisse Pasteten zu machen, die sehr geschätzt sind und pâtés de foie gras genannt werden — das heisst auf französisch Gänseleberpasteten.“

„Ich dächte, Gänseleberpasteten könnte es in unserer guten Muttersprache heissen, Doktor. Doch gleichviel; fahren Sie fort mit Ihrer Geschichte.“

„Da ist ein Kunde, Mrs. St. Felix. Bedienen Sie ihn zuerst, dann will ich weiter erzählen.“

Ein alter Pensionär trat herein, legte seinen halben Penny auf den Ladentisch, verlangte für einen Farting Schnupftabak und liess sich den Überschuss herauszahlen.

„Das ist eine Einnahme, Doktor“, sagte die Witwe, nachdem der Mann den Laden verlassen hatte. „Meinen Sie nicht, dass ich noch reich werde? Nun fahrt fort; ich bin so begierig auf die Leber, wie meine eigene Katze.“

„Gut; die Aufgabe dabei ist, den Umfang der Gänselebern zu vergrössern, das heisst ein regelrechtes Leberleiden hervorzubringen. Zu diesem Ende setzt man die armen Tiere in einen heissen Käfig neben dem Küchenfeuer, stopft ihnen das Futter durch eine Röhre in den Hals und giebt ihnen vollauf Wasser zu trinken. Dies bringt die Krankheit hervor, und die Leber der geschlachteten Gänse wiegt oft drei oder vier Pfund, während die Tiere selbst blosse Skelette sind.“

„Und die Franzosen essen diese kranken Lebern?“ unterbrach ihn die Witwe mit einer Geberde des Ekels.

„Ja, das thun sie und sind darauf so versessen, wie mein Knabe Tom auf den Bärendreck. Gut, jener Doktor, mein Freund, kriegte Streit mit seinem Wirt, der sich rühmte, seine Gäuse hätten die grössten Lebern in ganz Montpellier, und sich gewaltig viel darauf zu gute that. Mein Freund wusste, dass er ihn mit nichts mehr ärgern konnte, als wenn er ihm seinen Erfolg vereitelte. Da er nun eine grosse Quantität Cheltenhamer Salz bei sich hatte, so pflegte er jeden Morgen eine ziemliche Portion in das Wasser zu werfen, von welchem die Gänse tranken. Dies übte dieselbe Wirkung wie auf Männer und Weiber, und statt mit jedem Tage kränker zu werden, wurden die Gänse immer gesünder und lebhafter. Der Franzose stopfte und stopfte, machte den Käfig noch heisser, fluchte und zerraufte sich sogar das Haar, weil seine Gänse gesund und wohl blieben; aber je mehr er sie krank zu machen suchte, desto mehr Salz gab der Doktor, der auf diesem Wege seinen Zweck erreichte und sich rächen konnte.“

„Gut, das ist ein possierliches Geschichtlein, Doktor; und da ich nun weiss, wie eine derartige Krankheit zu kurieren ist, so will ich Ihnen die erste, beste, kranke Gans zuschicken.“

„Vielen Dank; es fehlt ohnehin nie an Gänsen, die nach dem Doktor schicken.“

„Das ist freilich wahr; und nun, Master Jack, hast Du genug für Deinen Penny. Ich gebe es nicht zu, dass Du Ben länger warten lässest.“

„Erzählen Sie keine weiteren Märchen mehr, Doktor?“ sagte ich.

„Ha, Du schmutziger Vagabund, meinst Du, ich habe Märchen erzählt? Fort mit Dir! Und hörst Du, da Du um die Ecke kommst, so sage Tom, dass ich augenblicklich zurückkehren werde.“

„Würde dies nicht ein Märchen sein, Doktor?“ versetzte ich, während ich zur Thür hinausging.

Ich hörte noch, wie beide lachten, konnte aber nicht verstehen, was sie sagten.

Der arme Jack

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