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Frühkindliche kognitive Programmierungen

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Wenn die Materie nur eine Illusion ist, warum erleben wir sie so real? Der erste Grund ist der, dass wir die Materie sehen und auch spüren können. Daher erscheint uns die Materie aus unserer Perspektive als greifbare Realität.

Der zweite Grund nennt sich »frühkindliche kognitive Programmierung«. Dieser Ausdruck bezeichnet nichts anderes als eine Prägung unserer Sinneserfahrungen in einem frühen psychologischen Stadium unserer Entwicklung – oder einfach ausgedrückt: Wir werden als Kinder darauf konditioniert, diese »Realität« anzuerkennen und darin zu leben.

Der hellsichtige Argentinier Flavio Cabobianco beschrieb dies als Achtjähriger (!) so: »Kleine Kinder weinen, weil es sehr schwierig ist, auf diesem Planeten zu sein. Ein Baby versucht, sich telepathisch verständlich zu machen, aber das klappt meist nicht, weil hier alles so dicht ist (…) Das Neugeborene hat Angst, es ist eingesperrt in die Wirklichkeit des Körpers. Es vermisst die essentielle Einheit, die dort ist, wo es herkommt, und daher schließt es sich schnell an die Personen an, die es umsorgen. Es überträgt die Rolle des höchsten Wesens auf die Eltern. Wenn die Eltern nur an das Materielle glauben, ziehen sie das Kind immer mehr in die physische Existenz. Während sie ihm das Sprechen beibringen, schränken sie seine Gedanken ein. Wenn die Kinder größer werden, verlieren sie nach und nach die Verbindung zu ihrem Ursprung.« [11]

Zum Vorgang des Programmierens meint er: »Den Kindern erlaubt man lediglich, den Standpunkt des täglichen Lebens einzuüben. Dadurch schränken sie den Gebrauch ihrer Mentalwellen ein und lernen es, sich im Physischen zu verankern. Das ist so, als nützte man die Möglichkeiten eines Computers nur zu einem Bruchteil aus. Wenn Kinder erst einmal programmiert sind, haben sie große Schwierigkeiten, sich wieder zu öffnen; zumindest gibt es Probleme. Man muss viel Geduld aufbringen, wenn man die geistige Verbindung wieder öffnen möchte. Die meisten Menschen bringen ihr ganzes Leben zu, ohne sich auf das Ganze zu besinnen. Verbindung zum Höheren haben sie nur als Kinder, und manchmal erlangen sie sie wieder vor dem Sterben. Sie suchen das äußere Glück, weil die das innere verloren haben. Sie leiden unter ihren vielen Wünschen (…)« [12]

Beispiele für frühkindliche kognitive Programmierungen finden wir in unserer Umwelt zuhauf. Ich möchte Ihnen im Folgenden nur ein Bespiel dafür geben: In Indien kettet man junge Elefanten mit schweren Eisenketten an mächtige Bäume. So sehr die kleinen Elefanten sich auch anstrengen, es ist ihnen nicht möglich sich aus ihren Fesseln zu befreien. Mit der Zeit werden die schweren Fesseln gegen leichtere ausgetauscht, bis man schließlich die Elefanten nur noch mit Stricken anbindet. Selbst ausgewachsenen, riesigen Elefanten ist es nicht möglich, sich aus den leichten Fesseln zu befreien – nicht aus Mangel an Kraft, sondern weil sie darauf programmiert sind, dass sie nicht in der Lage sind, ihre Fesseln zu zerreißen.

Solche Programmierungen sind so stark, dass sie in der Lage sind, die Anatomie unseres Nervensystems zu formen. Und unser Nervensystem hat, unter anderem, eine wichtige Aufgabe: die ständige Wiederholung und Bekräftigung dessen, was wir als Glaubensinhalte angenommen haben. Dies ist der Grund dafür, dass wir nur das sehen, was wir glauben …

Aufgrund unserer Programmierungen tun wir uns schwer dabei, uns vorzustellen, dass im gleichen Raum viele andere Dimensionen existieren, in denen andere Realitäten gelten.

Unsere Programmierung steuert unsere Wahrnehmung. Sir John Eckles, Neurophysiologe und Nobelpreisträger, beschreibt dies so: »In Wirklichkeit gibt es keine Farben, keine Stoffe, keine Gerüche, weder Schönheit noch Hässlichkeit. Da draußen gibt es nur pure Energiesuppe. Es ist eine im Grund genommen formlose, undefinierbare, fließende Quantensuppe, aus der wir im Akt der Wahrnehmung in unserem Bewusstsein die stoffliche Welt konstruieren. Diese stoffliche Welt da draußen ist ein Feld unendlicher Möglichkeiten, das wir im Prozess der Wahrnehmung zu unsrer vertrauten stofflichen Realität machen, sozusagen kristallisieren. Wir sind wie der sagenhafte König Midas, der die wahre Beschaffenheit der Dinge nicht erfahren konnte, da alles, was er berührte, zu Gold wurde. So erfuhr er nie, wie sich eine Rose, eine Liebkosung oder ein Kuss anfühlt.

In Wahrheit gibt es also nur diese formlose, fließende Quantensuppe, die wir im Akt des Wahrnehmens zu unserer gewohnten Realität erstarren lassen. In unserem gewöhnlichen Bewusstseinszustand können wir die wahre Beschaffenheit der Wirklichkeit nie erfahren, denn wir versuchen, das Ganze anhand einzelner, bruchstückhafter Sinneswahrnehmungen zu verstehen. Da wir außer diesen bruchstückhaften Sinneserfahrungen nichts haben, werden wir das Ganze nie verstehen. Wir einigen uns mehr oder weniger über unsere subjektiven Erfahrungen und nennen das dann objektive Wissenschaft. Es ist zwar nichts Objektives daran, aber wir denken es uns so! Wir nehmen an, dass der menschliche Körper aus Molekülen besteht, aus Materieteilchen, die aus irgendeinem unerfindlichen Grund herumschwirren, und dass diese dann ein Folge-Phänomen erzeugen, das wir Bewusstsein nennen. « [13]

Die Spielregeln des Lebens

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