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Die Fliege und der Hund

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Eine Fliege liegt auf dem Bürgersteig und schläft. Ein Hund beschnuppert sie und legt sich zu ihr. Geh weiter!, ruft die Fliege. Ich möchte nicht mit einem Hund schlafen. Oh, entschuldige, sagt der Hund, ich wollte dich nicht wecken.

Du hast mich intensiv beschnuppert, sagt die Fliege. Davon wacht jeder auf.

Und was machen wir jetzt?, fragt der Hund. Du läufst in irgendeine Richtung, sagt die Fliege, und ich schlafe weiter. Aber es ist gefährlich hier zu schlafen, sagt der Hund. Hast du keine Angst?

Was ist das?, fragt die Fliege. Der Hund denkt nach. Er will nichts Falsches sagen. Also, Angst ist ein ungutes Gefühl. Man hat es vor Bedrohungen, zum Beispiel Gewalt. Wenn dich jemand totschlagen will. Aber warum sollte mich hier auf dem Bürgersteig jemand totschlagen wollen?, fragt die Fliege. Es könnte jemand auf dich treten, sagt der Hund. Aus Versehen oder Absicht, das kommt aufs Gleiche raus. Den meisten Menschen ist es egal, ob sie kleine Insekten tottreten. Mir auch, sagt die Fliege. Wenn es vorbei ist, ist es eben vorbei. Soll ich mir mein Leben mit sowas wie Angst versauen? Soll ich die ganze Zeit wie du an irgendetwas denken, das passieren könnte und dann doch nicht passiert?

Du bist so dumm, sagt der Hund. Es wundert mich nicht, dass ihr Fliegen es zu gar nichts bringt und Scheißhaufen interessanter findet als Knochen. Mit deiner Einstellung gibt es keine Evolution. Und es wird sich auch niemand finden, der euch durch Züchtung veredelt. Mir egal, sagt die Fliege und bewegt die Flügel. Ihr werdet immer nur Bakterien transportieren, ruft der Hund. Krankmachende Keime sind eure einzigen Freunde. Alle anderen finden euch nur lästig.

Hey, sagt die Fliege, was ist denn mit dir los? Ich liege hier ganz friedlich in der Sonne und du weckst mich, um mich zu beleidigen? Hast du Probleme? Ich bin weggelaufen, sagt der Hund, ich habe das Liebsein nicht mehr ausgehalten. Ich werde emotional ausgebeutet. Bist du kastriert?, fragt die Fliege. Der Hund nickt.

Geh nach Hause, sagt die Fliege. Oder wirst du zu Sex gezwungen? Nein, sagt der Hund. Sie sind eigentlich ganz nett. Na also, sagt die Fliege. Geh zurück. Auf der Straße machen sie dich fertig und deine Leute freuen sich, wenn du wieder da bist. Ja, sagt der Hund, das mach ich. Und du? Schläfst du jetzt weiter? Nein, sagt die Fliege, jetzt bin ich viel zu munter. Mal sehen, was es zu fressen gibt. Tote Schnecke wäre nicht schlecht. Schon schwirrt sie ab. Ob das Leben mehr Facetten hat, wenn man Facettenaugen hat?, fragt sich der Hund und setzt sich in Bewegung.

Die weitreichenden Folgen des Fleischkonsums

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