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Die Trennung der Eltern

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Monate danach, im Februar, als Opa im Spital lag, stritten sich meine Eltern an einem Nachmittag ganz fürchterlich. Meine Mutter schrie herum und verliess das Haus mitsamt Sascha. Ich stand im Kellerraum vor dem Bürozimmer meines Vaters und begann zu weinen und fragte ihn, warum sie mich nicht mitgenommen habe. Er antwortete, ich solle das meine Mutter fragen. Nun war ich das einzige weibliche Wesen in diesem Haus und von heute auf morgen sollte ich nun einkaufen, kochen, putzen und so weiter. Die Erwartungen die an mich gestellt wurden überforderten mich. Ich musste mit meinem Onkel Urs bei „Cash und Carry Angern“, für uns drei einkaufen. Dieses Einkaufscenter war für Restaurantbesitzer. Im Angebot kriegte man ausschliesslich alles kiloweise. Mit dem wenigen Geld das ich zur Verfügung hatte, wusste ich ganz und gar nicht was ich nun kaufen sollte. Ich glaube ich kaufte Katzenfutter und Teigwaren. Eines Sonntags, klingelte das Telefon und ich nahm ab. Unerwartet hörte ich die Stimme meiner Mutter, erschrocken legte ich gleich wieder auf! Ich erzählte es Philip, der im Wohnzimmer sass und er hob dann beim nächsten Klingeln ab. Er übermittelte mir, dass sie uns zum Essen einladen möchte und wir diskutierten heftig, ob wir nun das Angebot annehmen sollten oder nicht. Ich war immer noch sauer auf sie, weil sie mich einfach vergessen, zurückgelassen hatte. Philip argumentierte, dass etwas zu Essen nicht zu verachten sei und wir darum die Einladung annehmen sollten. Bei unserem Vater gab es sehr wenig zu Essen. An einem Abend brachte er stolz vier „Wienerli“ mit nach Hause. Und ein andermal brachte er von der Sonne „Gnagi“ mit. Wir freuten uns, doch als wir dann am Tisch sassen und das Aufgewärmte essen wollten, bemerkten wir, dass es nicht mehr geniessbar war. Ich war so hungrig und fragte, ob man denn wenigstens noch die Sosse mit etwas Brot essen dürfte, was wir dann auch taten. Aufgrund der Erfahrungen, einigten wir uns das Angebot von Mutter anzunehmen und gingen zu ihr. Sie wohnte jetzt in der Wohnung von Opa, die aber zurzeit unbewohnt war, weil er sich immer noch in Spitalpflege befand. Nach langer Zeit sah ich nun meine Mutter wieder und ich sah sie mit ganz anderen Augen. Sie schien so lieblich und ihre Stimme glich der eines Engels. Wir assen zusammen und ich versprach ihr, sie wieder zu besuchen. Das tat ich auch hin und wieder und so zwischendurch kam es auch vor, dass ich dort übernachtete. Ich schlief dann im ehemaligen Zimmer von Urgrossmutter.

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