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Kindergarten in Schönengrund

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Tante Elsa ist auch noch zu erwähnen. Diese Frau ist keinesfalls verwandt, wie man annimmt, nein, sie war meine Kindergärtnerin und wir nannten sie so, ganz offiziell, keine Ahnung, ob das damals so üblich war. Sie war schon sehr alt. Sie hatte graues Haar, dass sie im Nacken zu einem Knoten zusammenband. Wir alle hatten viel Respekt vor ihr. Sie bemerkte einfach alles, sogar wenn einem Kind ein Zahn wackelte. Mit Interesse schaute sie einem in den Mund und, „aua“, war der Zahn draussen. Sie merkte auch sofort wenn etwas im Kindergarten fehlte, und wenn es auch nur eine Murmel oder ein „Surrli“ war! Ich konnte nicht mehr einschlafen in meinem Bettchen, weil die Frau schlimme Folgen heraufbeschwor, wenn der „Surrli“ nicht auftauchen würde. Ich wollte ihn ja wieder zurückbringen, doch wie sollte ich das anstellen ohne mich zu entblössen? Mutter bemerkte meine Sorge und hatte das Problem telefonisch mit der alten Frau geregelt und ich konnte mit Unbehagen, ohne allzu grosse Angst das Diebesgut zurückbringen. Was mich ärgerte war, dass ich immer zu langsam war um mir mein Lieblingsspielzeug zu sichern. Selten kam ich zu dem Vergnügen mit den Mosaikwürfeln zu spielen. Zu dieser Zeit lernte ich meine beiden besten Freundinnen kennen. Cornelia Gantenbein und Susanne Alder. Beides Bauerntöchter und beide wohnten ungefähr eine Gehstunde von mir entfernt. Die eine auf diesem Hügel und die andere auf jenem Hügel. An einem Sommertag beim „Znüniessen“ im Kindergarten, draussen auf den Bänkchen sitzend, rief ein Mädchen Namens Barbara: “Oh, sehen sie da, ein Rinnsal!“ Interessiert verfolgte Tante Elsa den Ursprung dieses Bächleins und siehe da, es kam von einem Mädchen, dessen Namen ich hier nun nicht nenne. Sie musste dann in einer kleinen, mit Wasser gefüllten Wanne ihre Unterwäsche und ihr Röckchen waschen. Es war Pflicht eine Schürze zu tragen, wenn wir keine Tasche am Kleidchen hatten, natürlich für das Taschentuch, dass ich nie brauchte. Unser griechischer Junge Ilias Kraikos fiel an einem Sommernachmittag von der Rutschbahn und brach sich den Arm. Turnen, durften wir in der dafür vorgesehenen Turnhalle. Ich hatte kein Turnzeug, weil angeblich das Geld dafür fehlte. Tante Elsa trieb dann ein Trainer in der Farbe Rot für mich auf, der mir überhaupt nicht gefiel. Wir machten Gymnastik und viele Spiele. Als wir Purzelbäume übten, passierte etwas Seltsames. Plötzlich sah ich nach einem Purzelbaum an der Hallendecke eine Hand voll seltsame, kurz aufleuchtende, stechende Punkte! Ich erschrak, doch ich vergass den Vorfall schnell. Nach einigen Tagen wunderte ich mich über dieselben Punkte, als ich im dunklen Zimmer in meinem Bett lag und nach draussen, in den beleuchteten Gang schaute. Die Punkte waren nun stetig vorhanden und bewegten sich leicht. Ich bekam Angst! Was war das nur? War ich krank? Ich erzählte niemandem davon.

Ich ging 2 Jahre in den Kindergarten. Ein Jahr in Goldach und eines in Schönengrund auf Appenzellerboden AR. Damals gab es einen Aufnahmetest für die Schule. Ich kann mich noch unwahrscheinlich gut an den Test erinnern, mit den Äpfeln und ihren verschiedenen Stielen.

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