Читать книгу Grüwig das Buch - Gabriela Beyeler - Страница 8
Hausbau
ОглавлениеFreudig bekundeten meine Eltern, dass wir ein Haus bauen werden, nicht unweit oberhalb der „Sonne“. Jeden Tag gingen Mutter und ich schauen, wie weit sie denn nun waren mit dem Bau. Wenn ich meine Augen schliesse, kann ich heute noch Bilder vom Aushub sehen. Sehe die Eisengitter auf der Erde und wie diese einbetoniert werden. Die Aussenmauern des Kellers und die Kellerdecke entstehen. Darauf die Holzbalkenkonstruktion und dann fehlen mir einige Bilder und ich sehe schon das fast fertige Haus vor mir aber noch ohne Balkongeländer.
Als ich die fast fertige Baustelle besuchte und die Männer gerade in der Wiese ihr Pausenbrot assen, gesellte ich mich dazu. Wir plauderten und lachten, als mein Vater zufällig angefahren kam. Er tadelte mich, ich solle sofort nach Hause gehen. Irgendwie war er böse auf mich und ich wusste nicht, warum. Als dann die alljährliche Silvesternacht anrückte, packten wir unsere Schlafsachen und schliefen das erste Mal im noch unfertigen Haus, was „arschkalt“ gewesen sein musste, so ohne Heizung?! An den Einzug selbst kann ich mich nicht erinnern. Ich musste mein Zimmer mit Sascha teilen, dabei hatte ich die Tapete aussuchen dürfen, dann ist es doch eigentlich mein Zimmer! Mein Bruder Philip bewohnte sein Zimmer gleich gegenüber, etwas kleiner und in Senffarben. Meines oder besser gesagt unseres, war in Hellblau mit etwas Gelb und Weiss. Wir Kinder hatten unsere Unterkünfte zu Oberst, unter dem Dach. Eine Holztreppe führte nach unten in den mittleren Stock, wo sich gleich am Ende der Treppe rechts das Elternschlafzimmer befand. Gegenüber dem Schlafzimmer befand sich ein WC. Daneben war das Bad mit WC, Dusche und Badewanne. Und dann folgte die Küche mit einer Durchreiche zum offenen Esszimmer das leicht erhöht lag. Die Hälfte des Hauses, das Ess- und das halbe Wohnzimmer waren sichtlich bis zum Dachgebälk offen. Das Wohnzimmer, geteilt durch zwei verschiedene Deckenhöhen und auch offen, keine Türen, weder die Küche noch das Wohn- und Esszimmer. Ein Cheminée machte das Ganze noch gemütlicher. Eine Betontreppe, gekleidet in Teppich, führte in das Erdgeschoss und gleich zur Haustür. Neben dieser Tür war das Coiffeur-Zimmer für Mutter eingerichtet, mit zwei Sitzplätzen für die Kundschaft. Dahinter lag die Waschküche und im selben Raum stand das Klavier, das ich von Opa geschenkt bekommen hatte. Neben der Waschküche war das Zimmer von Vater, sein Büro und worin sein Funkgerät stand. Damit konnte er in die Welt hinaus funken. Ich hörte ihn in vielen Sprachen sprechen. Eine Falltür führte zu den 2 Öltanks. Die Heizung, die auch mit Holz zu betreiben war, lag gegenüber von Vaters Zimmer. Dieser Raum führte nach draussen hinters Haus.