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Neue maritime Machtzentren am Mittelmeer Kampf um die Vorherrschaft auf See

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Zu Beginn des Hochmittelalters war der Mittelmeerraum Arena zahlreicher rivalisierender Machtbestrebungen, ein Ort ständig wechselnder politischer und kriegerischer Einflussnahmen. Diese Konstellationen entstanden im Verlauf vorhergehender Ereignisse und Entwicklungen der zahlreichen Völker und Reiche, die sich an seinen Ufern befanden, sie waren das Ergebnis von Kriegen und Eroberungen, von Spannungen zwischen Kulturen und Religionen, von Expansionen ganzer Stämme und Völker. Die Darstellung der zu Beginn der Kreuzzüge vorhandenen widerstreitenden Gruppierungen soll sich daher nicht auf einen fiktiven status quo beschränken, sondern auf die historischen Wurzeln hinweisen. Zur Entstehung der Seemächte und den Ursprüngen mediterranen Seewesens ist im vorhergehenden Kapitel einiges dargestellt worden, nun gilt es, einen größeren zeitlichen Sprung in das Mittelalter zu wagen. Dabei wird auch immer wieder auf die Wurzeln in vorangegangenen Jahrhunderten verwiesen werden. Seemacht und Seewesen waren ohnehin das Ergebnis einer aus unterschiedlichen Gründen zum Meer expandierenden Landmacht, so dass aus deren Ursprung resultierende Operationen zur See auch immer aus den politischen Konstellationen und widerstreitenden Interessen im Kräftespiel der Anrainer zu sehen waren.

Bei der folgenden Darstellung wird im Einzelnen nur auf die Kräfte eingegangen, die im Spiel der Seemächte eine besondere Rolle einnahmen und maßgeblichen Anteil an den Auseinandersetzungen zur See oder für den mittelalterlichen Seeverkehr auf dem Mittelmeer Bedeutung erlangt haben. Auf die politischen Auseinandersetzungen, beispielsweise zwischen Papsttum und Kaiserreich, wird nur insofern hingewiesen, wie das für die Entwicklung der Seemächte Einfluss erlangt hat. Ebenso muss auf eine Darstellung der nordeuropäischen Seefahrt verzichtet werden und sie wird nur dann einbezogen, wenn Verbindungen zur Mittelmeerschifffahrt bedeutungsvoll sind.

Die Entwicklung der Seemacht und der Stand der Seekräfte des Byzantinischen Reichs, der italienischen Seerepubliken, der Sarazenen, des Normannenreichs in Sizilien und Unteritalien und nicht zu vergessen der Piraten im Mittelmeer, sind Thema des folgenden Kapitels. Von den Mittelmeerhäfen Frankreichs und Spaniens hatten im Hochmittelalter wohl nur Marseille und Barcelona überregionale Bedeutung erlangt, reichten aber nie an die Machtpositionen von Genua oder gar Venedig heran.

Ritter auf dem Meer

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