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Brief von Latour d'Auvergne an meine Großmutter.

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Von Passy, am 25. vendémiaire im Jahre VII. der französischen Republik.

Gnädige Frau!

„Erst in diesem Augenblicke habe ich den außerordentlich schmeichelhaften Brief erhalten, mit dem Sie mich beehrten. Sie schulden mir nicht den geringsten Dank für das, was ich für Ihren Sohn in den bedrängten Verhältnissen thun konnte, in denen er sich befand. Die einzigen Personen, die mir wirklich zu Dank verpflichtet sind, sind seine Offiziere und Kameraden, und sie ermangelten nicht auszusprechen, wie sehr sie für den Dienst erkenntlich sind, den ich ihnen leistete, indem ich den jungen Moritz zu ihrem Waffenbruder machte, der jetzt schon verräth, daß er eines Tages die hohe Bestimmung seines unsterblichen Großvaters erfüllen wird. — Man hat alles Mögliche gethan, um seinen Dienst leicht und angenehm zu machen; seien Sie also ganz ruhig, gnädige Frau, über die ersten Schritte in seiner Carriere. — Der Friede, an den ich noch immer trotz der widersprechenden Anzeichen glaube, giebt Ihnen vielleicht den Sohn eher zurück, als Sie zu hoffen wagen. Lassen Sie diese Hoffnung zwischen den Sorgen Platz finden, denen eine zärtliche Mutter so leicht Raum im Herzen giebt, wenn ihr Sohn sie zum Erstenmale verläßt. — Ich habe nicht die Absicht, gnädige Frau, Ihren Gefühlen Einhalt zu thun — sie sind zu gerecht, und wenn ich nicht das Glück habe Vater zu sein, so halte ich mich doch, nach der Wirkung, die Ihr Brief in mir hervorbrachte, wenigstens dieses Glückes würdig.“

„Genehmigen Sie, gnädige Frau, gütigst die Versicherung meiner tiefsten Hochachtung.

Der Bürger Latour d'Auvergne Corret,

Hauptmann der Infanterie.“

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