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3.4 Industrie 4.0

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Die Erfindung der Dampfmaschine, automatischer Fließbänder, elektrischer Energie und letztendlich der Ersatz ganzer Arbeitsschritte durch Maschinen sind Entwicklungen der vergangenen industriellen Revolutionen.


Die Digitalisierung nimmt zunehmend Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft und löst damit einen Wandel der Unternehmen aus: Die vierte industrielle Revolution, auch Industrie 4.0 genannt, bezeichnet die Vernetzung klassischer industrieller Prozesse mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (vgl. Kempermann/Lichtblau 2014, Vorwort). Durch die Verschmelzung von realen und virtuellen Objekten können Maschinen miteinander kommunizieren und teilen mit, wann sie bspw. gewartet werden müssen.


Im immer schneller wachsenden Wettbewerb ist es für Unternehmen wichtig, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten oder gar zu steigern. Sind Prozesse automatisiert und Produkte, Services oder Geschäftsmodelle digitalisiert, ermöglicht Industrie 4.0 „eine bessere Verfügbarkeit und integrierte Nutzung relevanter Daten durch die Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Produkte, Produktionsmittel und Unternehmen“ (Geissbauer et al. 2014, S. 16). Dadurch ergeben sich Vorteile wie die Verbesserung der Qualität und die Steigerung von Effizienz, Effektivität sowie des Produktionsvolumens.

Vor allem in den Branchen „Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik, Automobilbau, chemische Industrie, Landwirtschaft und Informations- und Kommunikationstechnologie“ (Kempf 2014, S. 5) ermöglicht Industrie 4.0 eine enorme Weiterentwicklung.

Neben zahlreichen Vorteilen birgt die Industrie 4.0 auch Risiken und Herausforderungen. Unternehmen müssen für den Einsatz der neuen Technologien hohe Investitionen tätigen und stehen zu Beginn oftmals vor einem unklaren wirtschaftlichen Nutzen. Auch die meist noch unzureichende Qualifikation der Mitarbeiter ist ein mögliches Hindernis für Unternehmen, denn nur durch den abgestimmten Einsatz von Menschen, Technik und Organisation können Unternehmen von dem Trend profitieren (vgl. Geissbauer et al. 2014, S. 35).

Voraussetzung für den Einsatz neuer Technologien sind die Festlegung von Standards und die Weiterentwicklung des Datenschutzes (vgl. Bauer et al. 2014, S. 7). Vor allem in Deutschland spielt der Datenschutz und die Datensicherheit von Unternehmens- oder Kundendaten eine große Rolle, denn „die zunehmende Vernetzung von Arbeitnehmern und Produktionssystemen führt dazu, dass verstärkt personenbezogene Daten erfasst werden“ (Bitkom 2015).


In Zukunft wird Industrie 4.0 disruptive Auswirkungen auf Unternehmen haben, da Prozesse, Wertschöpfungsketten, Produkte oder Services nicht nur zunehmend digitalisiert, sondern auch automatisiert werden.


Thesen als Basis für den Leitfaden:

· Ein Großteil der Unternehmen können mit dem Begriff Industrie 4.0 zwar etwas anfangen, haben sich jedoch noch keine Gedanken über eine konkrete Umsetzung gemacht.

· Industrie 4.0 wird Prozesse, Wertschöpfungsketten, Produkte oder Services radikal verändern.

· Unternehmen stehen dem Einsatz von Industrie 4.0 Anwendungen oder Lösungen kritisch gegenüber.

Digitalisierung im deutschen Mittelstand

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