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1. Die Wissenschaft des Judentums

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Mit der Gründung des Vereins für Cultur und Wissenschaft der Juden 1819 setzt die neuzeitliche wissenschaftliche Beschäftigung mit Midrasch ein. Die wichtigste Persönlichkeit in dieser ersten Periode der Wissenschaft des Judentums war Leopold ZunzLeopold Zunz, der mit seinem Buch Die gottesdienstlichen Vorträge der Juden (1832) die Grundlagen für eine moderne Erforschung des Midrasch legte. Zunz gelang es, ohne auf Vorarbeiten zurückgreifen zu können, zahlreiche Werke der Midraschliteratur zu beschreiben und bedeutende Einführungen vorzulegen, aber auch einen Midrasch, Pesiqta de-Rav Kahana, zu rekonstruieren, der bislang nur aus verstreuten mittelalterlichen Zitaten und Anspielungen bekannt war.

Charakteristisch für diese Periode in der Beschäftigung mit Midrasch und mit rabbinischer Literatur im Allgemeinen ist das Aufkommen der historisch-kritischen Methode, die sich in den deutschen Universitäten durchsetzt. Historische Fragen, Biografien, Philologie und Sprachwissenschaft stehen im Mittelpunkt des InteressesHistorische Fragen, Biografien, Philologie und Sprachwissenschaft stehen im Mittelpunkt des Interesses. In dieser Zeit werden zahlreiche Textausgaben angefertigt. Als Herausgeber wirken in Wien Adolf Jellinek (kleine Midraschim), Eisik Hirsch Weiß (Sifra, MekhJ) und Meir Friedmann (Sifre, MekhJ, PesR, SER); in Lemberg Salomon Buber (PesK, eine Tanchuma-Fassung, MidTeh, Sechel Tov) und in Breslau Hayyim Saul Horovitz. Louis Ginzberg legt mit den sieben Bänden seiner Legends of the Jews – eine Nacherzählung von Midrasch-Traditionen nach der Bibelchronologie (Genesis – Ester) – eine umfassende Midrasch-Kompilation vor. In den letzten Jahrzehnten des 19. und in den ersten des 20. Jahrhunderts bemühen sich Salomon Buber, David Z. Hoffmann und Hayyim S. Horovitz um die Rekonstruktion nicht erhaltener Midraschim auf der Grundlage mittelalterlicher Texte (u.a. MHG, Jalqut). Deutsche Übersetzungen der klassischen Midraschim besorgt in dieser Zeit August Wünsche mit den fünf |2|Bänden seiner Bibliotheca Rabbinica (1880–1885) sowie mit den fünf Bänden kleinerer Midraschim, die unter dem Titel Aus Israels Lehrhallen zwischen 1907 und 1910 erscheinen.

Midrasch

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