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Ja, manchmal erweisen sich uns die Schicksalsmächte in Gestalt holder Weiblichkeit reichlich gewogen, offenbaren ihren Liebreiz und verwöhnen uns mit ihrem ungemein betörenden Wesen. Aber sie bleiben fortwährend unberechenbar. Gleichwohl halte ich es für das Kostbarste, was uns Staubgeborenen jemals anrühren kann, nämlich persönliches Wohlergehen, das wiederum überaus facettenreich auftritt, weil es vielerlei Gesichter hat. Was um Himmels willen könnte erhabener sein, als unaufhörlich nach ihm zu streben, damit möglichst alle Menschen ein glückliches Dasein finden, und zwar hier auf Erden und nicht irgendwann im vermeintlich paradiesischen Jenseits? Die Gefilde der Erlösten können also warten und die Hölle sowieso. Diese erlebt man ja ohnehin nach wie vor vielerorts auf unserem einzigartigen Planeten.

Ich weiß, mein beschwörendes Ersuchen zum aktiven Handeln sind hehre Worte. Aber wir können wirklich etwas dafür tun, jeder auf seine Weise und das vornehmlich auf heimatlichem Boden. Dabei brauchen wir uns um die oberen Achtzigtausend nicht zu kümmern, deren Privateigentum derzeit nahezu ein Viertel des Vermögens aller Deutschen ausmacht. Sie verkörpern quasi das reichste Promille und sind gewiss auch besonders stolz darauf, obgleich sich die landestypisch unerbittliche Jagd nach materiellem Besitz als am wenigsten sinnstiftend darbietet. Sie wirkt letztlich inhuman.

Wenn ich hierzu exemplarisch dem üblichen Blätterwald entnehmen durfte, dass Josef Ackermann, einst Vorstandschef der Deutschen Bank, uns auch als markanter Typ mit seinem demonstrativen Victoryzeichen sattsam bekannt, ein Jahressalär von bis zu vierzehn Millionen Euro erhielt, so frage ich gezielt: Was macht ein Mensch eigentlich mit so viel Geld? Er könnte doch allerlei Gutes bewirken. Manche werden sicherlich auch danach handeln, und Egoisten gibt es schließlich überall. Ob der clevere Schweizer besagte Moneten redlich verdiente, sie einfach erhielt oder sich kraft seines Amtes wie in einem Selbstbedienungsladen kurzerhand nahm, vermag ich nicht zu beurteilen. Dessen ungeachtet verkünde ich unverblümt, ja sogar mit fühlbarer Genugtuung, dass solche ichsüchtigen Charaktere in mir keinerlei Neid aufblühen lassen, ergo auch nicht die riesige Summe ihrer Penunzen (Wendelin Wiedeking von der Porsche AG konnte sogar auf stolze sechzig Millionen Euro Jahreseinkommen verweisen, was aber noch keine Obergrenze markiert, sofern die Politik keinen Riegel vorschiebt). Mir hingegen reicht wahrhaftig eine vergleichsweise winzige Kleinigkeit davon, um frohgemut durch den Tag zu wandeln. Dafür sei meinen lieben Eltern gerne noch posthum gedankt.

Außerdem dürfte sich die wissenschaftlich belegte Erkenntnis herumgesprochen haben, dass es sich bei Führungskräften, namentlich in großen Höhen, fast immer und überall um „Menschen mit psychopathischer Tendenz“ handelt (Daniel Nettle), also Persönlichkeiten mit Neigung zu gestörtem oder widernatürlichem Gefühls- und Gemütsleben. Sie gebärden sich nach dem bewährten Grundsatz: je rücksichtloser, desto größer der Erfolg. Jedwede Verträglichkeit wäre kontraproduktiv.

Solcherart Charaktereigenschaften empfinde ich jedenfalls als nicht erstrebenswert (wenngleich es offenbar auch sie geben muss).

Hinzu kommt, dass man in jener Sphäre anscheinend weder irgendwelche moralische Skrupel noch einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn vorfinden dürfte.

Das unersättliche Streben nach finanziellem Reichtum ist für manche Zeitgenossen längst zum einzig heiligen Credo ernannt, gepriesen in aller Ewigkeit. Oder drängt sich hier klammheimlich der ketzerische Gedanke auf, dass in einer Gesellschaft, wo der Profit oftmals höher steht als der Mensch, das letzte Wort noch nicht gesprochen sein kann? Dies gilt erst recht, nachdem die Renditehaie und ihre Helfershelfer, vornehmlich Politiker, seit dem Zusammenbruch des sozialistischen Lagers sowie der rasanten Globalisierung aller Wirtschaftsbereiche triumphale Erfolge feiern.

Fraglos stehen uns sowie den Nachfahren tiefgreifende Veränderungen noch bevor. Freilich nicht als Selbstläufer. Auch der traditionelle Segen des Papstes „urbi et orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis) dürfte kaum reichen, um Humanität nachhaltig zu befördern. Man muss schon etwas dafür tun, jeder entsprechend seiner Möglichkeiten.

Um die persönliche Wohlfahrt unserer höchst dotierten Akteure brauchen wir uns jedenfalls nicht zu sorgen. Es sind vielmehr die Armen und Schwachen, die als augenscheinlich Benachteiligte unserer Aufmerksamkeit und selbstlosen Fürsorge bedürfen. Ihre Zahl wächst ständig. Wer das leugnet, ist schlichtweg ein Ignorant, spürt nicht die zunehmende soziale Kälte im gelobten Vaterland. Zudem liegt die Vermutung nahe, dass maßgebliche Politiker die Sorgen und Ängste vieler Menschen wiederholt sträflich unterschätzen. Das ist nicht nur bedauerlich, sondern echt besorgniserregend, weil man sich ohnedies manchmal schon fragen muss, wie lange es sich die Bedrängten noch gefallen lassen werden, dass man sie in unserem, ach so beweihräucherten Rechtsstaat oftmals mit Füßen tritt, während die Oberen vielfach mit Samthandschuhen angefasst werden. Mitunter vermag man sich doch des Eindrucks kaum noch zu erwehren, dass Kleinkriminelle oftmals eine schärfere Strafe erhalten als jene, die Millionen abzocken oder veruntreuen, beredte Zeichen einer teilweisen Klassenjustiz.

Ich plädiere für eine konsequente Gleichbehandlung aller Bundesbürger. Das entspräche auch unserem Grundgesetz. Die Praxis sieht jedoch oftmals anders aus. Soziale Harmonie lässt sich nicht durch schöne Reden bewirken. Man muss sie bewusst gestalten. Augenscheinlich bleibt da noch ein gerüttelt Maß zu tun.

Apropos Josef Ackermann und Leute seinesgleichen: Wer von uns würde das viele Moos nicht bereitwillig einheimsen, wenn er es denn problemlos könnte, egal mit welcher Absicht? Ergo frage ich: Sollte man über die jeweiligen Personen den Stab brechen oder die Verhältnisse ändern? Dies wiederum lässt sich nicht durch moralische Appelle an die Vernunft der Bankiers bewirken, indem man sie heftig dazu auffordert, umzukehren und sich wieder auf die alten Werte des „ehrbaren Kaufmanns“ zu besinnen, wie es unser ehemaliger Bundespräsident Horst Köhler versuchte. Solche Verhaltensweisen sind längst passé (von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen). Dessen ungeachtet haben Geldinstitute nach wie vor in erster Linie dem Gemeinwohl zu dienen und nicht die maßlose Profitsucht der Aktionäre zu stillen. Ergo sollte man sie auch viel härter staatlich kontrollieren als das bisher geschah, denn es ist doch geradezu ein Skandal, falls nicht sogar direkter Betrug am Volke, wenn die Gewinne privat eingestrichen, Verluste hingegen vergesellschaftet werden. Und die Regierung spielt fleißig mit, stellt regelrecht die Weichen für derart fragwürdige Vorgehensweisen (auch wenn es inzwischen erste Ansätze zur Vergütungsbegrenzung für Bankvorstände gibt).

Außerdem ist kaum noch zu verantworten, welch ungeheure Schuldenlast wir den kommenden Generationen aufbürden. Wird uns deren Schicksal zunehmend gleichgültig, solange das heutige Geschehen einigermaßen funktioniert?

Ohnehin befällt mich ein starker Argwohn, wenn man uns partout glauben machen will, dem mündigen Bürger förmlich einredet, dass die seit Herbst 2008 weltweit grassierende Finanz- und Wirtschaftskrise allein durch „Systemfehler“ verursacht wurde oder gar nur der Unfähigkeit und Raubgier mancher Bosse des begehrten Mammons geschuldet sei. Dergestalt einfach ist das garantiert nicht. Ähnliche Zusammenhänge hat ein bedeutender deutscher Ökonom und Philosoph schon vor rund hundertfünfzig Jahren tiefer analysiert und selbst mögliche Folgen vorausgesagt. Marx ist zwar tot, aber sein Geist lebt!

Übrigens: Warum ist denn Herr Köhler eigentlich von seinem Amt als Bundespräsident früher als erwartet zurückgetreten? Konnte er vielleicht bestimmte Dienste und Entscheidungen mit seinem Gewissen nicht mehr vereinbaren? Sein übernächster Nachfolger, Joachim Gauck, berauscht sich doch regelrecht an derselben Funktion. So unterschiedlich sind bisweilen menschliche Eigenschaften. Möglicherweise gebührt beiden hohe Anerkennung.

Was nun wieder in den Niederungen des Alltags mein spezielles Schicksal betrifft, so gehört es gottlob nicht zu meinen Lebensprinzipien, eilends die Segel zu streichen, wenn irgendwelche Schwierigkeiten auftreten. Probleme sind dazu da, dass man sie löst und nicht vor ihnen kapituliert, pflegten meine achtsamen Eltern zu sagen. Unbedacht werfe ich also die Flinte nicht ins Korn, wenngleich ich hier offen zugebe, dass ich streckenweise selbst hinter mir stehen oder mir gar im Nacken sitzen muss, um mich für ein bestimmtes Vorhaben schonungslos anzutreiben. Dahingegen fühle ich mich geradezu unglücklich, wenn ein Tag verstreicht und ich hernach beschämt feststelle, nichts Vernünftiges vollbracht zu haben. Das empfinde ich als sinnlos verschwendete Zeit, und ich komme mir ziemlich unnütz, ja fast überflüssig vor. Ob ein derart querköpfiges Verhalten immer angezeigt ist, sei dahingestellt. Ich bezweifle es zunehmend. Bei ernsthaftem Nachsinnen erscheint es mir eher töricht als klug. Aber solche Marotten gehören nun einmal zu meinen Eigenheiten, sind wohl nicht zuletzt auch ein bestimmtes Spiegelbild meiner andauernden Unvollkommenheit, auf die ich nicht unbedingt stolz bin. Doch warum sollte ich sie verschweigen, Ihnen vorenthalten, verehrte Leser, gar, wenn ich hierauf dezent preisgebe, dass wir uns dank solcher Äußerungen nun wieder allmählich Abel Kager nähern, der zuweilen mit ganz ähnlichen Charakterzügen aufwartet, wie ich sie soeben offenherzig äußerte, ohne dass er etwa mit mir identisch wäre. Nein, das ist er gewiss nicht. Es handelt sich vielmehr um einen überaus treuen Weggefährten, dem ich Außerordentliches zu verdanken habe. Wir sind zwar nicht blutsverwandt, aber infolge von schier unglaublich tragischen Geschehnissen seit unserem elften Lebensjahr aufs Engste miteinander verflochten. Das hatte ich bereits angedeutet.

Im Unterschied zu mir verfügt er allerdings über eine nahezu teuflische Fähigkeit, welche ich während meiner kühnsten Fantasien nicht zu erreichen wagte, denn sie scheint der finstersten Hölle entliehen zu sein. Oder verkörpert sie womöglich doch nur eine bislang unerfindliche Kuriosität, seine absonderliche Veranlagung? Wir werden sehen. Begleiten Sie mich also mutig weiter auf einer gemeinsamen Reise durch mancherlei unvorhersehbare Höhen und Tiefen des Lebens! Und wo wir es vereint geschickt packen, wird es bestimmt lohnenswert für jeden, der standhaft mit uns wandelt.

Doch gemach, edle Freunde, bitte nichts überstürzen! Wir benötigen noch etwas Geduld, damit wir die lange und teils auch dornige Wegstrecke möglichst allesamt unversehrt überstehen. Je besser wir uns dafür gedanklich wappnen, desto leichter und ergiebiger wird unsere Route.

Es sei hier auch nicht verschwiegen, dass mich unter anderem ein langjähriger Bekannter, mein Skatfreund Uwe, während eines ausgiebigen Gesprächs unversehens aufhorchen ließ, als mir plötzlich klar wurde, dass er einzelne Aussagen meines vorangegangenen Buches völlig anders deutete, als ich es beabsichtigte, obwohl er vorgab, meine Publikation gründlich gelesen zu haben. Auch wenn sich der selbstgefällige Poltergeist stets aufs Neue lauthals in Szene setzt, was vermutlich allein ihm gefällt oder als Lebenselixier dient, muss ich doch anerkennen, dass er fraglos über einen überdurchschnittlich intelligenten Kopf verfügt, zudem auch sehr belesen ist und im Grunde genommen wohl doch den Prototypen eines Raubeins verkörpert. Sonach wurde mir postwendend bewusst, es kann nur an mir liegen, wenn er einiges unzutreffend auslegt, an meinem vielleicht teils unpräzisen Wortlaut, da ich ihm keinen vorsätzlichen Sarkasmus unterstellen möchte. Mithin ein Impuls extra, mich fortan noch behutsamer um eindeutige Ausführungen zu befleißigen. Dessen ungeachtet sehe ich mich dadurch nicht zwingend veranlasst, das sprachliche Niveau zu senken, weniger anspruchsvoll zu sein, auch, weil es mich immer wieder fasziniert, über welch ein phänomenales Vokabular wir verfügen. Das sagt einer, dem selbst im Alter von reichlichen elf Jahren der deutsche Wortschatz noch weitestgehend unbekannt war. Umso mehr bedauere ich zu vernehmen, wie leichtfertig wir dieses einzigartige Juwel seit geraumer Zeit aufs Spiel setzen. Ein geradezu barbarisch sündhaftes Vergehen an unserer einstig so unverwechselbaren Sprachkultur! Es geht mir nicht darum, diese Kostbarkeit zu vergöttern, denn sie ist kein Heiligtum, sondern Mittel zum Zweck. Gleichwohl sollten wir sie in Ehren halten, indem wir sie achten und behutsam nutzen. Aber das ist ein großes Areal, welches ich hier nicht tiefer beackern möchte, weil ich mir dabei allmählich vorkomme wie des Cervantes’ Don Quijote, der als Ritter von arg trauriger Gestalt vergebens gegen Windmühlen kämpfte.

Eigentlich müsste ich dem vorhin erwähnten, unentwegt krakeelenden Nörgelfritzen wegen seiner teils beleidigenden Äußerungen sogar böse sein. Allein das kann und will ich nicht, denn er sagt meist unverblümt, was er denkt. Und genau das gefällt mir an ihm. Da weiß man wenigstens, woran man ist. Auch wenn derartige Verhaltensweisen beim Adressaten zuweilen heftig auf der Seele brennen, wünschte man sich doch, dass sich alle Gesprächspartner so offenherzig aufführten, was freilich immerdar eine Fiktion bleiben dürfte. Häufig genug maskieren wir doch selbst unsere Worte und Sätze, um dahinter die wahren Gedanken und Absichten zu verbergen. Eigens deshalb erscheint uns ja der soeben kurz vorgestellte Mitbruder schon fast als ein Ausnahmecharakter. Sonach ist er im Grunde genommen ein guter Kerl, indessen manchmal schwer zu ertragen. Gleichwohl verabschieden wir uns nun wieder freundlichst von ihm, denn ich halte es für unwahrscheinlich, dass er uns in diesem Buch noch einmal über den Weg laufen wird (vielleicht in einer nächsten Erzählung).

Dagegen stehen die Namen von zwei anderen Männern wegen eines unerhört niederträchtigen Verbrechens jetzt auf einer überaus orakelhaften Liste und präsentieren sich dort auffallend stark unterstrichen sowie mit einem dicken Ausrufezeichen versehen. Das unselige Verzeichnis wurde von einem arg merkwürdigen Typen erstellt. Nennen wir ihn vorerst Anonymus, der Unbekannte. Ausschließlich er befindet darüber, welche Personen erfasst werden, ebenso über deren Reihenfolge, die er bereits mehrfach änderte. Es sind momentan genau ein Dutzend Individuen, darunter keine einzige Frau. Die Kardinalzahl versinnbildlicht für den besagten Herrn eine regelrecht magische Größe, die er unter keinen Umständen überschreiten möchte. Eher streicht er wieder jemanden von seinem fatalen Register, als dass er bereit wäre, seine „heilige Zwölf“, die für ihn eine Art göttliches Gleichgewicht verkörpert, zu missachten.

Mit diesem hintergründigen Sachverhalt werden wir noch mehrfach konfrontiert, weil uns die gerade erwähnte dämonische Gestalt ständig zu begleiten droht. Das ist beileibe kein gutes Omen, zumal wir uns bekanntlich von den Unsterblichen der Rache (Erinnys und Furie) durch ihre ausnehmend diabolischen Reiz ab und an leicht verführen lassen. Wer noch niemals nach Vergeltung für eine erlittene Schmach trachtete, ist kein menschliches Wesen. Äußerst hinterhältige Ahndungswünsche sind manchmal unsere forschen Gefährten, zwar wahrlich keine erstrebenswerte Erquickung, aber bisweilen maßgebliche Triebkräfte eines mitunter geradezu satanischen Handelns. Ob und wie wir uns letztlich Genugtuung für ein empfundenes Unrecht verschaffen, hängt ganz von den jeweiligen Gegebenheiten ab.

Entnehmen wir dem soeben Gelesenen gar schon eine bestimmte Verheißung, wenn auch noch ziemlich nebulösen Charakters? Schlimmer, es könnte bereits die nahezu verbindliche Kundgabe eines äußerst fatalen Geschehens sein. Oder ist uns hier allenfalls eine Art Schelmenroman in die Hände gelangt? Wohl kaum, auch wenn ich mich just dieser Tage intensiv damit abmühe, das knapp achthundert Seiten umfassende Werk „Die Blechtrommel“ von Günter Grass gründlich durchzuforsten, um mir daraus gewisse Anregungen zu holen.

Nahezu gleichzeitig lese ich übrigens auch Herta Müllers „Atemschaukel“. Der Roman schildert glaubhaft, weil im hohen Maße authentisch, den fünfjährigen Zwangsaufenthalt eines jungen Mannes aus der Volksgruppe Siebenbürger Sachsen (Rumänien) in einem sowjetischen Arbeitslager nach dem Zweiten Weltkrieg. Entbehrung und Hunger gehörten zum Alltag der unter ihrer Verbannung schrecklich leidenden Menschen. Viele sind dabei elendiglich umgekommen. Das Buch macht zutiefst betroffen.

Es dürfte wohl so gewiss sein, wie die Nacht dem Tage folgt, dass es sich hierbei ebenfalls um eine erzählerische Meisterleistung handelt, obwohl im Vergleich zur „Blechtrommel“ ein völlig anderer Lebensbereich beleuchtet wird.

Die Jünger des weltberühmten Sprengstofferfinders Nobel wissen schon, wen sie wofür mit ihrer grandiosen Auszeichnung ehren (hier wird allein nach den erwähnten Publikationen befunden, nicht nach Charakteren).

Natürlich bin ich mir dessen uneingeschränkt bewusst, dass ich die außerordentlich hohe Kunst unserer Nobelpreisträger für Literatur niemals erreichen werde. Fleiß allein reicht nicht. Da gehört schon eine überdurchschnittliche Begabung dazu. Und meine bewegt sich allenfalls im unteren Bereich. Aber das ist immer noch besser als nichts, zudem ein Grund mehr, die besonders Erfolgreichen im Blick zu behalten, ohne meine Eigenheiten zu verbergen.

Das entspräche übrigens auch einer nachdrücklichen Empfehlung seitens einer ausnehmend gönnerhaften Lady, welche mir freilich bislang extrem geheimnisumwoben erscheint. Es handelt sich offenbar um eine besonders ehrenhafte Fürsprecherin, über die wir gleich Näheres erfahren werden.

Nun ja, wer in den einschlägigen Erinnerungen anderer wenigstens für eine gewisse Zeit verbleiben möchte, muss eben Großes wollen. Und knisternde Erotik, wird es die auch geben? Vielleicht. Abwarten! Das Leben ist bunt und voller Überraschungen. Lasst uns also vereint weiterziehen, damit das Werk solide gedeihe und möglichst vielen gefalle!

Eindringlich motiviert wurde ich zu meinem neuerlichen Vorhaben auch und vor allem durch meine geschätzte Leserschaft, darunter von einer äußerst rätselhaften Frau, die mir in einem recht umfangreichen Brief außerordentlich wertvolle Hinweise für meine weitere Arbeit gab, selbst jedoch bisher vollkommen anonym blieb. Was bezweckt die anscheinend unerforschliche Dame? Will sie mir tatsächlich nur Mut zusprechen, der schreibenden Zunft unbedingt treu zu bleiben? Allenfalls darf ich anlog ihres ziemlich mysteriösen Verhaltens auf eine heimliche Verehrerin schließen? Ihre plausiblen Hinweise zeugen von hoher literarischer Sachkenntnis, wirken regelrecht wie heilender Balsam auf meiner vorübergehend leicht verwundeten Seele und sind zugleich eine ausgesucht edle geistige Delikatesse für meinen geplagten Verstand. Oh, ist das fühlbar angenehm! Doch sei auf der Hut, alter Schwede, dass dich nicht etwa ein unstillbarer Sinnenrausch vollends befällt und du später mit desto quälerischer Enttäuschung umhergeisterst!

Gleichwohl erlaube ich mir jetzt, unserer exponierten Mitstreiterin auf diesem Wege meinen aufrichtigen Dank zu übermitteln, selbstredend verwoben mit jener schattenhaften Hoffnung, ich könne sie eines Tages persönlich fest in die Arme schließen, um mich für ihre beeindruckend hilfreichen Dienste erkenntlich zu zeigen. Wer verbirgt sich hinter dem weiblichen Inkognito? Gewiss eine ungemein kluge Evastochter, was mich bereits derart fasziniert, dass ich zunehmend Mühe habe, meine entsprechende Neugierde halbwegs zu bändigen. Ob sie uns ihr erhabenes Geheimnis jemals preisgibt?

Ich will auch sogleich verraten, dass sich in meinem Oberstübchen mittlerweile ein höchst seltsamer Bazillus festsetzte, welcher sich inzwischen derart in meinen Hirnzellen einnistete, dass ich ihn trotz aller Bemühungen einfach nicht mehr loswerde. Das wiederum erscheint mir nachgerade besorgniserregend, denn hinter der geheimnisvollen Person könnte sich ja auch eine von mir einst verschmähte Liebe verbergen. Noch zeigt sie sich mir überaus zugetan, wie aus dem erwähnten Schreiben hervorgeht. Doch bis jetzt, während ich diese unheilschwangeren Gedanken niederschreibe, sind bereits knapp neun Monate verflossen. Was geschieht, wenn ihre weiterhin unerwiderte Passion sie zu widernatürlichen Reaktionen treibt? Derart abwegige Verhaltensweisen mancher Brüder und Schwestern sind uns ja hinlänglich vertraut. Verdammt und zugenäht, welch eine düstere Vorahnung!

Ferner sei hier noch schleunigst kundgetan, dass meine liebe Frau und ich uns seit jener rätselhaften Zuschrift ebenso zielgerichtet wie eilfertig darum bemüht haben, sämtliche Adressaten zu erkunden, die unserer Vermutung nach dafür auch nur leidlich infrage kämen. Doch absolut vergebens! Nichts vermochten wir herauszufinden, konnten den Schleier vom bizarren Geheimnis keinen Deut lüften, haben bis zur Stunde nicht den geringsten brauchbaren Ansatz entdeckt. Spannend bleibt es daher allemal.

Vielleicht erfahren wir es noch im Verlaufe unserer weiteren Gespräche, mein hoch geschätztes Publikum. Aber die Zeit dafür ist recht knapp bemessen, denn ich habe einen streng vorgegebenen Termin für den Schlusspunkt unter dieser Erzählung, spätestens am Ostersonntag 2013. Ansonsten gnade mir Gott! Huch, worauf habe ich mich da bloß wieder eingelassen? Also wirklich freiwillig geschieht hier kaum etwas, zudem wegen meiner sonstigen Pflichten wie bereits früher auch nur beiläufig.

Was in drei Teufels Namen sei jetzt urplötzlich in mich gefahren, werden Sie, meine verehrten Begleiter, hierauf sicherlich etwas verblüfft fragen. Warum völlig unvermittelt diese sibyllinischen Worte? Oder hat sich gar ein manischer Trieb in mir verfestigt, eine innere Besessenheit, die mich unentwegt wie im Selbstlauf jagt, weil sie oftmals stärker ist als mein gelegentliches Verlangen nach mehr besinnlicher Gelassenheit? Existiert sie überhaupt, die Obsession, jene individuelle Zwangsvorstellung, von der Psychologen künden? Ich fürchte ja, denn die meisten „Seelenklempner“ wissen durchaus, was sie sagen und tun, auch wenn man unter ihnen vereinzelt gewohnheitsmäßigen Dilettanten und berüchtigten Scharlatanen begegnet. Aber die gibt es schließlich in jedem Arbeitsfeld. Oder etwa nicht?

Später greifen wir das heikle Thema wieder auf, um mehr darüber zu erfahren. Versprochen! Dafür entnehmen wir aus der ehern aufgetragenen Frist eine wichtige Orientierung: Jedwede zeitliche Rück- oder Vorschau kann nur aus diesem Blickwinkel erfolgen. Hinterher wähne ich mich vielleicht auch wieder ein bisschen schlauer.

Ich will Ihnen auch nicht vorenthalten, dass es zu meinem ersten Buch („Offenbarung“) einen gnadenlosen Verriss gab, welcher bereits wenige Tage nach seinem Erscheinen von einer Journalistin westdeutscher Herkunft in einer recht auflagenstarken Zeitung publiziert wurde. Das empfand ich relativ lange als äußerst qualvoll, zumal es für dessen Vertrieb einen denkbar ungünstigen Start bedeutete. Es tat wahrhaftig furchtbar weh und verunsicherte mich aufs Äußerste, denn es brannte für eine geraume Weile wie Fegefeuer auf meinem ansonsten meist heiteren Gemüt. Der Schmerz hielt mich regelrecht gefangen. Ich war untröstlich, hatte fast schon bereut, überhaupt etwas zu Papier gebracht zu haben. Wollte ich es hier anders darstellen, wäre ich unaufrichtig. Dahingegen muss ich eingestehen, dass ich die Misere selbst verschuldet hatte, indem ich jene Frau ausdrücklich um eine Rezension bat, freilich nicht im Entferntesten ahnend, dass sie derart vernichtend ausfallen könnte. Es war eben ihre spezielle (politisch-ideologische!) Sicht der Dinge und Geschehnisse. Okay! Das musste ich einfach zur Kenntnis nehmen, auch wenn ich bis heute nicht begreife, mit welcher Selbstverständlichkeit sie mich heimtückisch in die Pfanne haute.

Auf meiner Seele verspüre ich jedenfalls bislang noch keine Hornhaut, obwohl sie gerade in dieser Gesellschaft zuweilen bitter nötig wäre. Manchmal staunen wir sowieso darüber, wie es selbst nach so langer Zeit unserer Wiedervereinigung sein kann, dass hinsichtlich bestimmter Auffassungen und Praktiken zwischen west- und ostdeutschen Bürgern teilweise immer noch Welten liegen. Was doch vierzig Jahre staatliche und soziale Trennung so alles verursacht haben! Vermutlich wird es erst die nächste Generation bewirken, dass die allenthalben (?) ersehnte innere Harmonie vielfach erwünschte Früchte trägt (falls nicht jene die Oberhand gewinnen und behalten, denen das Prinzip „Teile und herrsche!“ stets als ein fundamentales Herzensbedürfnis gilt). Dennoch meine ich: Die Menschen der alten Bundesländer sind nicht besser und natürlich auch nicht schlechter als die ostdeutschen. Sie sind einfach anders. Und genau das veranlasst uns zum tieferen Nachdenken.

Indessen blieben aber die anderen Entgegnungen der Hörer und Leser überwiegend positiv (sachliche Kritiken gehören dazu). Vereinzelt waren sie sogar euphorisch. Da mir jedoch überschwängliche Lobgesänge auch nicht unbedingt glaubhaft erscheinen, nehme ich sie stets mit ziemlich gemischten Gefühlen entgegen, ohne deswegen womöglich einem erneuten Lamento anheimzufallen.

So weit das erste Resümee meiner einschlägigen Erfahrungen, wobei ich selbstredend nicht gänzlich ausschließen kann, dass mancher Gedanke dem Empfänger als subjektiv gefärbt begegnen wird, da sich unser Befinden ja stets personengebunden offenbart.

Bevor wir uns nun doch bald gemeinsam auf die intensive Suche nach den Ursachen eines außergewöhnlichen Phänomens begeben, das zumindest in Europa bislang einmalig sein dürfte, halte ich es noch für angebracht, die wichtigsten Leitgedanken aus dem Vorwort der einstigen „Offenbarung“ zu zitieren. Meine dortigen Ausführungen passen nämlich fast haargenau auch zu dieser Erzählung.

Seinerzeit schrieb ich unter anderem:

Worin besteht denn überhaupt der tiefere Sinn oder Zweck unseres sowieso flüchtigen Aufenthaltes auf Erden, wenn wir als „Kronen der Schöpfung“ nicht unentwegt danach strebten, den einmaligen Planeten und namentlich seine wundersamen Kinder ein wenig besser zu verlassen, als wir sie vorfinden? Übersteigerte Erwartungen befallen mich dabei freilich nicht, denn ich wähne mich keinesfalls als Weltveränderer. Gleichwohl nähre ich fortwährend die vage Hoffnung, man könne bisweilen etwas dafür tun, jeder gemäß seiner Virtualität. Eigens deshalb verknüpfe ich meine Ausführungen fast durchgängig mit eigenen Gedanken zu Problemen, bei denen ich glaube, dass sie zumindest teilweise von allgemeinem Interesse sind. Auch wenn uns das Ergebnis eines solch eigenwilligen Verfahrens vielleicht als gewöhnungsbedürftig erscheinen mag, da es nicht der üblichen Spannungsliteratur entspricht, so war es doch von Beginn an meine feste Absicht, quasi Pflicht und Wille in einem, mein individuelles Urteil zu jeweils aktuellen Geschehnissen in die sonst eigenständige Kriminalhandlung vielgestaltig einfließen zu lassen (Kostproben kennen wir ja bereits).

Dabei geraten zwangsläufig bestimmte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ins Visier der Kritik. Hierzu sei jedoch ausdrücklich versichert, dass mir jedwede Belehrung fernliegt, zumal ich selbst, wie eh und je, ein Suchender bin und stets mehr Fragen habe als Antworten. Ergo traue ich mir im günstigsten Falle zu, vereinzelt keimfähige Denkimpulse zu vermitteln, mehr nicht. Aber das wäre schon viel, und es stellte mich zweifellos sehr zufrieden.

Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, dass ich mich durch eine derart umfassende Meinungsäußerung zu mehreren Ereignissen in deutschen Landen, manchmal auch darüber hinaus, fortan selbst in einen Glaskasten begebe, weil verkündigte Gedanken auch in einer Demokratie nur bedingt frei sind. Dessen ungeachtet nehme ich mir das Recht, unverblümt zu schreiben, was ich tatsächlich empfinde und denke. Dies muss ja bei Weitem nichts Endgültiges sein, denn ich lausche gerne den Worten kluger, umsichtiger und insbesondere toleranter Köpfe. Dagegen sind mir Fanatiker jeglicher Schattierung zumeist unangenehm, weil sie nach meiner Erfahrung eine wesentliche Quelle für vielerlei Konflikte verkörpern. Allerdings ist einzuräumen, dass man den anderen letztlich nur verstehen kann, wenn man sich bereit zeigt, unvoreingenommen auf ihn zuzugehen, da Vorurteile oftmals mit Irrtümern behaftet sind. Deshalb sollte diese Publikation auch als eine Art schriftliche Wortmeldung zu bereits vorhandenen oder noch möglichen Entwicklungsproblemen unserer Gesellschaft aufgefasst werden. Die entsprechenden Aussagen sind eingebettet in ein zeitgemäß fabuliertes Geschehen mit außergewöhnlichem Inhalt und Verlauf. Insoweit suchen wir auf dem Büchermarkt momentan wahrscheinlich noch vergebens nach etwas Gleichzusetzendem, obwohl sich das Gesamtangebot bereits seit Längerem als ziemlich gesättigt darbietet. Das behaupte ich hier einfach mal inbrünstig aus tiefster Überzeugung.

Während sämtliche Namen und die mit ihnen verbundenen Begebenheiten ebenso authentisch bleiben wie Ort und Zeit der Handlung, folglich auf Echtheit nachprüfbar, sind einzelne Charakterzüge und daraus resultierende Verhaltensweisen der Hauptfigur zum Teil erdacht und mitunter auch literarisch bewusst überhöht worden, um das Grundanliegen der vorliegenden Schrift hinreichend zu verdeutlichen. Sie widmet sich vorzugsweise dem ewigen Thema menschlicher Erwartungen einerseits sowie den natürlichen, sozialen und individuellen Grenzen ihrer Verwirklichung andererseits. Aus diesem Gegensatz entstehen häufig unsere Gewissenskonflikte und Seelenqualen, welche uns zuweilen nicht nur fassungslos machen, sondern auch völlig aus der gewohnten Lebensbahn werfen können. Genau das widerfährt auch der Schlüsselfigur dieser unkonventionellen Erzählung, unserem überaus geheimnisvollen, weil janusköpfigen Abel, der sicher für manche Überraschungen sorgen wird. Jener ominöse Anonymus, dessen Existenz wir auch schon kurz vernommen haben, ist übrigens sein ärgster Widersacher, ja sogar Erzfeind, und sie bekämpfen sich über Jahrzehnte hinweg bis auf des Messers Schneide. Warum sich das so entwickelte und wer letztlich als Sieger hervorgeht, falls es nicht gar erst mit dem Tod beider Rivalen endet, soll den weiteren Ausführungen vorbehalten bleiben.

Zugegeben: Der Inhalt des Buches dürfte wegen seiner Doppelgleisigkeit von teils dramatischer Story und eingefangenem Zeitgeist einigen Interessenten als arg merkwürdig vorkommen. Außerdem ist es stark ideologisch geprägt. Hierzu bekunde ich sogleich meine eigene Position: Am wohlsten fühle ich mich als Vermittler zwischen den unterschiedlichen und mitunter gegensätzlichen Auffassungen, eben als Akteur möglichst sinnvoller Lösungen von Konflikten, denn jede Stunde des Friedens (mit sich und der Welt) ist gewonnenes Leben. Im Zweifelsfalle stehe ich allerdings eindeutig links, niemals rechts, sympathisiere also eher mit den Roten als mit den Schwarzen oder gar Braunen, wobei ich jedoch schon seit Langem nicht das geringste Bedürfnis nach einer Parteimitgliedschaft verspüre, denn sie wirkt meist geistig beengend, dient allenfalls der beruflichen Karriere, und die ist für mich längst passé. Insofern bin ich tatsächlich frei, unterliege also keinerlei professionellen Zwängen mehr, denn nicht alles, was man tut, geschieht infolge eherner Überzeugung oder durch beflügelnden Enthusiasmus. Oftmals stecken gesellschaftliche Erfordernisse und persönliche Begehrlichkeiten dahinter, die unser konkretes Verhalten bestimmen.

Auch hierzu eine mehrfach selbst erfahrene Erkenntnis: Wer sich beispielsweise passioniert in eine politische Organisation einfügt, wird sicherlich irgendwann betrübt feststellen müssen, dass eine solche Bindung nur äußerst selten den Horizont weitet. Stattdessen erzeugt und fundiert sie viel zu häufig eine gewisse Engstirnigkeit, die mitunter sogar in eine erschreckend bornierte Intoleranz gipfelt. Wehe dem, der mit blindem Eifer einer beschränkten Ideologie anheimfällt! Wir vernehmen doch beinahe täglich, was es bedeutet, einer Partei anzugehören. Selbst jene, die sich demokratisch nennen, sind nicht gegen blinden Fanatismus gefeit. Aber das ist ein weites Feld mit zahllosen Wildkräutern, die ich nicht zu jäten vermag, schon allein deshalb nicht, weil mich die eigene Unvollkommenheit daran hindert.

Auweia, muss man erst ziemlich betagt sein, um all das und manch anderes einigermaßen zu begreifen? Vielleicht bin ich auch nur ein Spätzünder.

Endlich sei nochmals betont, dass mir die teils unsäglichen Kümmernisse der Armen, Schwachen und anderweitig sozial Benachteiligten traditionell wesentlich tiefer und anhaltender zu Herzen gehen, als es irgendwelche Intrigenspiele, Allüren oder Marotten der Reichen und Mächtigen jemals bewirkten. Deren Probleme berühren mich kaum, ihr teils parasitärer Schwachsinn erst recht nicht. Sie verursachen gelegentlich eher ein ungläubiges Kopfschütteln oder gar Zornesfalten auf meiner Stirn als ein aufrichtiges Mitgefühl.

Wer sich auch damit anfreunden kann oder es wenigstens toleriert, dürfte von dieser Publikation nicht enttäuscht werden. Das hoffe ich jedenfalls.

Jetzt aber Schluss mit diesem seitenlangen Geplauder und wieder stracks hin zum eigentlichen Anliegen!

Schauen wir zunächst gemeinsam auf die beiderseitige soziale Herkunft, um eine weitgehend sichere Grundlage für all das zu schaffen, was uns noch an Unwägbarem bevorsteht. Das bleibt ohnehin überaus rätselhaft.

Das Elbmonster

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