Читать книгу Das neue Meditationshandbuch - Geshe Kelsang Gyatso - Страница 22

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1. UNSER KOSTBARES MENSCHLICHES LEBEN

Das Ziel dieser Meditation ist, uns zu ermutigen Dharma zu praktizieren. Die Anleitungen des Dharma lehren uns, wie wir uns und andere glücklich machen, wie wir unsere Verblendungen kontrollieren – insbesondere unser Festhalten am Selbst, die Wurzel allen Leidens – und wie wir den Pfad zur Erleuchtung beginnen, auf ihm fortschreiten und ihn vollenden. Deshalb ist Dharma für uns alle so wichtig. Praktizieren wir diese Unterweisungen, dann können wir die innere Krankheit unserer Verblendungen und alles Leiden dauerhaft heilen und immerwährendes Glück erlangen. Wir müssen uns selbst ermutigen Dharma zu praktizieren und unser Leben nicht mit sinnlosem Tun zu vergeuden. Ermutigen wir uns selbst nicht, wird es niemand sonst für uns tun.

MEDITATION

Als vorbereitende Übung rezitieren wir die Gebete für die Meditation und konzentrieren uns dabei auf ihre Bedeutung. Dann kontemplieren wir:

Unser menschliches Leben ist kostbar, selten und von unermesslicher Bedeutung. Diejenigen, die aufgrund ihrer früheren verblendeten Sichtweisen den Wert spiritueller Praxis ablehnten und als Tier wiedergeboren wurden, haben beispielsweise keine Möglichkeit Dharma zu verstehen oder zu praktizieren. Weil es für sie unmöglich ist, Dharma anzuhören, darüber nachzudenken oder zu meditieren, ist ihre gegenwärtige Wiedergeburt an sich ein Hindernis. Nur Menschen sind frei von solchen Hindernissen und verfügen über alle notwendigen Bedingungen, um spirituelle Pfade auszuüben, die der einzige Weg zu immerwährendem Glück sind. Diese Verknüpfung von Freiheit und notwendigen Bedingungen ist das besondere Merkmal unseres kostbaren Menschenlebens.

Obwohl es viele Menschen auf dieser Erde gibt, hat jeder von uns nur ein Leben. Jemand kann viele Autos und Häuser besitzen, doch selbst der reichste Mensch der Welt hat nicht mehr als ein Leben. Wenn dies zu Ende geht, kann man sich kein neues kaufen, borgen oder herstellen. Verlieren wir dieses Leben, dann wird es sehr schwierig sein, künftig ein weiteres, ähnlich qualifiziertes menschliches Leben zu finden. Deshalb ist für jeden von uns ein Leben als Mensch sehr selten.

Nutzen wir dieses Leben für das Erlangen spiritueller Verwirklichungen, dann wird es unermesslich bedeutsam sein. Tun wir dies, dann verwirklichen wir unser volles Potenzial und entwickeln uns vom Zustand eines gewöhnlichen, unwissenden Wesens zum Zustand eines voll erleuchteten Wesens, des höchsten aller Wesen. Haben wir dies getan, besitzen wir die Kraft ausnahmslos allen Lebewesen zu helfen. Wir können alle unsere menschlichen Probleme lösen und alle unsere eigenen und die Wünsche anderer Lebewesen erfüllen, indem wir mit diesem Leben spirituelle Verwirklichungen erlangen. Könnte irgendetwas sinnvoller sein?

Haben wir wiederholt über diese Punkte nachgedacht, fassen wir den festen Entschluss: «Ich muss Dharma praktizieren.» Dieser Entschluss ist das Objekt unserer Meditation. Wir halten ihn, ohne ihn zu vergessen. Unser Geist sollte einsgerichtet und so lange wie möglich auf diesem Entschluss verweilen. Wenn wir das Objekt unserer Meditation verlieren, erneuern wir es, indem wir uns sofort an unseren Entschluss erinnern oder die Kontemplation wiederholen.

Am Ende der Meditationssitzung widmen wir die durch diese Meditation angesammelten Tugenden dafür, die Verwirklichung der Kostbarkeit unseres menschlichen Lebens zu gewinnen und Erleuchtung zum Wohl aller Lebewesen zu erlangen.

In der Meditationspause versuchen wir unseren Entschluss, Dharma zu praktizieren, niemals zu vergessen. Wir sollten uns stark bemühen Lamrim Anleitungen zu lesen und die wichtigsten Punkte auswendig zu lernen. Wir sollten Gebete mit starkem Vertrauen rezitieren und immer wieder mündliche Unterweisungen anhören und über ihre Bedeutung nachdenken. Insbesondere sollten wir alle diese Anleitungen umsetzen und in unseren Alltag integrieren.

Das neue Meditationshandbuch

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