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8. Kapitel

Meine Schwiegermutter überrascht mich immer wieder mit neuen Ideen. Dieses Mal geht es um einen Mutter-Tochter-Urlaub. Gisela will doch tatsächlich mit Dania in Urlaub fliegen, stell sich das einmal einer vor. Nach Dubai! Auf die Palmeninsel. Ins Luxushotel »Atlantis The Palm Hotel & Resort.« Ohne mich! Hat sich dafür ihre Lebensversicherung auszahlen lassen. Stell sich das mal einer vor!

»Wer weiß, wie lange die Mama noch reisen kann, Schatz« sagte meine Ehefrau. Und wenn mir jetzt einer sagt, das wäre noch normal, dann hat er schlichtweg einen an der Klatsche. Schließlich sind Dania und ich frisch verheiratet. Fast noch frisch, jedenfalls. Und wir waren noch keinen einzigen Tag unserer Ehe zu zweit allein in unserem Haus.

»Warum sollte meine Mama allein in der Erdgeschosswohnung herumhocken, Ollischatz? Wer weiß, wie lange wir sie noch haben werden«

Nach ihrem Reisevorschlag fängt meine Schwiegermutter an zu kochen. Gisela kocht nicht irgendein Essen. Nein! Sie kocht mein Lieblingsessen: Rostbraten mit knusprig gebratenen Zwiebeln und megadunkler Soße. Genauso, wie ich die Soße besonders gerne mag. Dazu schabt sie schüsselweise goldgelbe Spätzle, macht schwäbischen Kartoffelsalat. Eine Hochzeitssuppe mit Marklößchen, Eierstich und Flädle vorneweg.

Die Brühe ordentlich angesetzt mit Suppenfleisch und viel Gemüse aus unserem Vorgarten. An die Suppe meiner Schwiegermutter kommt niemand ran. Die schmeckt einfach himmlisch. Da könnte ich glatt darin baden. Der Rostbraten, butterzart, die Soße mit einem Schuss Samtrot geküsst. Göttlich! Kochen kann sie, meine Schwiegermutter. Das muss man ihr lassen. Aber mich mit Rostbraten, Spätzle und Kartoffelsalat zu erpressen, das ist schon eine Sauerei!

Dania stellt drei Flaschen Stuttgarter Hofbräu Pilsner auf den Tisch:

»Wie geht es uns doch gut! Es ist doch ein Segen, dass wir die Mama bei uns im Haus haben dürfen, gell Schatz«

Manchmal ist es besser zu schweigen.

Meine Ehefrau und meine Schwiegermutter setzen ihre Pilsgläser ab, wischen sich den Bierschaum mit den Handrücken von den Mündern und lächeln mich an. Ihre Bewegungen sind so was von identisch, das gibt es gar nicht. Mutter und Tochter haben so ziemlich die gleiche Stimme, in etwa die gleiche Figur, denselben Kleidergeschmack, die gleiche Frisur. Meine Schwiegermutter trägt den gleichen Goldton im blond gefärbten Haar wie meine Dania im echten. Kein Wunder, dass ich neulich versehentlich »Schatz« zu ihr gesagt habe.

Schwiegermutteralarm

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