Читать книгу Schwiegermutteralarm - Gisela Sachs - Страница 9

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3. Kapitel

Das erste Jahr ging schnell vorüber. Seit ein paar Wochen schon wohnen wir in unserem Reihenhäuschen in Stuttgart-Feuerbach. Links neben unserer Haustür führt ein schmaler Weg zu unserer Erdgeschosswohnung. Meine Schwiegermutter fühlt sich sehr wohl in ihrem Puppenstubenreich dort unten im Keller. Sie verfügt über ein kleines Badezimmer mit Dusche, eine Miniküche, ein Schlafzimmer und einen Wohnbereich mit direktem Zugang zu unserer Terrasse, den sie nicht allzu häufig nutzen wird, wie ich hoffe.

Wir drei verstehen uns gut, von den kaum erwähnenswerten Reibereien, die wir in der viel zu kleinen Wohnung in Stuttgart-Berg hatten, einmal abgesehen. Kein großes Kunststück, wir sehen uns nur am Wochenende und meist auch nur für ein paar Stunden. Ich spiele montags und freitags Fußball in der Sportvereinigung Feuerbach. Gleich nach Feierabend. Danach gehe ich mit den Kumpels noch was trinken, schwuppdiwupp ist es dann meist auch schon Mitternacht, manchmal auch etwas später.

Meine Ehefrau ist kinosüchtig. Sie nutzt jeden Dienstag und Freitag die Kinotage im Ufa-Palast. Und weil an diesen Tagen der Einlass nur 5 Euro kostet, schaut sie sich über »Doktorspiele«, »Biene Maja« und »Drachenzähmen« so ziemlich alles an was geboten wird, mit ihrer Mama natürlich. Samstags erledigen meine zwei Frauen gemeinsam die Hausarbeit. Alles was halt so angefallen und liegengeblieben ist unter der Woche. Mich schicken sie gleich nach dem Frühstück mit dem Einkaufszettel los. Auch für das Getränke holen und das Altpapier entsorgen bin ich zuständig, also ist der halbe Samstag auch schon weg. Sonntags besuchen meine Schwiegermutter und meine Ehefrau den Gottesdienst in der St. Josef Kirche, halten anschließend noch einen Plausch mit dem Herrn Pfarrer.

Wenn meine Damen dann so gegen 12.30 Uhr zurückkommen, gibt es Mittagessen: Rostbraten mit Spätzle und schwäbischen Kartoffelsalat - unser Sonntagsund Feiertagsessen. Und wenn meine Schwiegermutter und meine Ehefrau danach die Küche sauber machen, gönne ich mir ein Nickerchen. Somit ist der halbe Sonntag auch schon rum.

Nach meinem Mittagsschlaf mache ich mich auf den Weg zum Sportplatz. Und nach dem Fußballspiel trinke ich mit meinen Kumpels noch ein Pilschen, meist ein zweites, manchmal auch ein drittes.

Es könnte alles so schön sein. Aber wenn ich heimkomme, hocken meine Schwiegermutter, meine Ehefrau und meine Oma nebeneinander auf dem Sofa wie die Hühner auf der Stange und stricken wie besessen: Handschühchen in rosa, Handschühchen in gelb und Handschühchen in hellblau.

Auf dem Tisch liegen bergeweise Erstlings-Ausstattungkataloge. Mann, was willst du mehr, oder? Ich fühle Druck. Verdammt viel Druck!

Schwiegermutteralarm

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