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5.

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Der Sheriff war schon informiert. Seine lauernden Augen wurden ausdruckslos. Er sagte keine Silbe, schloss eigenhändig die Gittertür des Gefängnisses auf.

Wieder kicherte Amb Trilyco in sich hinein, lachte, als sich die Gefängnistür hinter Duffa schloss.

„Sonny, das ist der erste Gast seit drei Jahren. Bisher haben nur die Ratten da drinnen gehaust.

Schätze, dass er nicht lange bleiben wird. Aber das macht nichts. Du hast den Leuten von Jasui eine Lehre erteilt. Möchte wetten, dass es wie ein Lauffeuer durch die Gegend geht, dass die Josua-Bande bald Kenntnis davon haben wird. Heh, Sheriff, du wirst wohl nicht so lange warten, bis man Duffa hier herausschießt, wie? “

Jetzt erst schien etwas von der Starre abzufallen, die Runold in den Gelenken saß.

„Kommt“, sagte er nur. Sie verließen alle drei den Raum. Hinter ihnen tönte das meckernde, scharfe Lachen Duffas. Runold schlug die Tür des Nebenzimmers hinter sich zu, baute sich vor Mike auf.

„Ich weiß nicht, wie du das fertiggebracht hast“, murmelte er, „aber ich weiß, dass du mit dieser Sache etwas heraufbeschworen hast, was kein gutes Ende nehmen kann. Die Josua-Bande wird sich das nicht gefallen lassen, Sonny. Du musst wissen, dass Tede Duffa dazugehört. Pest und Schwefel! Bisher war Ruhe und Ordnung …“

„… und die Banditen konnten ungestört machen, was sie wollten, konnten sich sogar niederlassen und sich Häuser bauen, Sonny“, grinste Amb. Sein Pergamentgesicht verzog sich zur Grimasse.

Runold ging nicht darauf ein. „Setzt euch“, sagte er mürrisch. Er unterstrich seine Worte mit einer fordernden Handbewegung, schritt unruhig im Zimmer umher, gebärdete sich wie ein Tiger, dem man das Fell versengt hat.

Schweres musste auf ihm lasten, weil er die Anspielungen des Oldtimers gleichmütig hinnahm.

Er stoppte vor Mike. In seinem Gesicht zuckte es, er wollte auspacken.

Zweimal setzte er an, unterbrach sich, suchte nach Worten, und dann prasselte es wie ein Wasserfall.

„Vielleicht verstehst du mich endlich, Cowboy. Well, du wolltest den Mörder deines Vaters suchen, vielleicht auch nach dem Hengst Sturmwind forschen, und der Teufel soll mich holen, wenn du nicht auch Hay Stewens einen Besuch abstatten wirst … Aber die Sache mit Duffa stellt nun alles in ein anderes Licht. Goddam! Du hast dir mehr Feinde angeschafft, als es in dieser Gegend für die Gesundheit zuträglich ist. Du hast die Josua-Bande gegen dich aufgeschwänzt. Sage dir, Cowboy! Jeder einzelne von den Kerlen ist ein scharfes Eisen für sich. Bisher haben sie meinen Distrikt ungeschoren gelassen. Ich hatte keine Last mit ihnen und ließ sie gewähren, solange sie ruhig blieben. Vielleicht war das ein Fehler. Sicher, es war auch nicht ganz nach den Buchstaben des Gesetzes, aber ich hatte dabei nur das Beste für Jasui im Auge. Außerdem wäre es mir unmöglich, gegen sie anzugehen. Yeah, und aus diesem Grunde werde ich Duffa laufenlassen …“

„Das werden Sie nicht, Sheriff“, unterbrach Mike kalt.

„So?“, zischte Runold überrascht. „Willst du gegen die gesamte Bande stehen? Willst du dich mit den Desperados schießen?“

„Yeah. Hören Sie, Sheriff. Sie vertreten einen eigenartigen Standpunkt. Sage Ihnen, dass ich Männer bringen werde, die mit Freuden auf Duffa aufpassen, Männer, die sofort eine Jury bilden und über ihn zu Gericht sitzen. Well, und wenn es sein muss, bringe ich Ihnen die ganze Bande hierher!“

„Sicher, du brauchst sie nicht zu holen, sie kommt noch vor der Dämmerung, falls Duffa nicht auf freien Füßen steht. Sage dir, Cowboy, wenn du so weitermachst, wirst du keine drei Tage leben. Wäre schade, wenn ein Hilfssheriff ins Gras beißen müsste. Würde mich an deiner Stelle mal in den Semial-Mountains sehen lassen. Man hat mir berichtet, dass Hay Stewens auf einem grauen Hengst gesehen worden ist. Es könnte doch …“

„… Sturmwind sein?“, fetzte es über Ambs Lippen. Seine Augen weiteten sich.

Ein undeutbares Lächeln saß wie festgefroren in den Mundwinkeln des Sheriffs. Er zuckte mit den Schultern, wandte den Kopf und schaute wie gelangweilt aus dem Fenster.

„Wie kann man das behaupten“, sagte er dumpf. „Jedenfalls hatte Stewens schon immer eine Schwäche für schöne Pferde.“

„Yeah, wer hat die nicht, Sheriff? Jeder Mann im Westen ist scharf auf einen King“, explodierte Amb. „Graue Pferde gibt es in Mengen. Warum sollte ausgerechnet Hay Stewens den Hengst gestohlen haben? Heh, könnte es nicht die Josua-Bande gewesen sein?“

„Vielleicht. Es ist alles möglich …“

„Sicher, die Bande hatte auch die Leute zur Verfügung, um die Rinder- und Pferdeherden ab-zutreiben …“

„Mister Trilyco, Sie sollten mit Ihren Behauptungen sehr vorsichtig sein. Niemand weiß, wer die Herden der O’Kenna-Ranch abgetrieben hat“, murrte Runold verstimmt. „Kein Mensch weiß es.“

„Vielleicht doch“, ächzte Amb verbissen, sauste von seinem Hocker hoch, trat dicht an den Sheriff heran. „Ein Jahr ist nicht lange genug, um alles vergessen zu lassen.“

Runold atmete hastig, wandte sich den beiden Männern zu. „Blas deinen Song heraus, Fellow“, knurrte er.

„Allright, mit Vergnügen. War es nicht seltsam, dass immer dann, wenn man zum Schlag gegen die O’Kenna-Ranch ausholte, Hay Stewens bei den Küchenwagen auftauchte? Möchte wetten, dass er irgendein Pulver in die Suppe werfen konnte, denn jedes Mal fand man wohl die schnarchenden Boys, aber nicht die Rinder und nicht die Pferde. Hay wird mit den Tätern in Verbindung gestanden haben … aber er war nicht der Anführer. Er nicht!“

„Himmel und Hölle, wer denn?“, schnaubte Runold,

„Das war deine Aufgabe herauszubekommen, Sheriff“, klang es hart, ablehnend.

„Ich habe alles versucht“, wich Runold ans. „Habe mit einem Aufgebot die Gegend abgesucht, nichts gefunden!“

Mike hatte sich weit zurückgelehnt, blickte von einem zum anderen. Es war offensichtlich, dass sich Amb und Runold nicht mochten. Sie trugen eine versteckte Feindschaft in sich, die sie hüteten und nicht offen zum Ausbruch kommen ließen.

Langsam erhob Mike sich.

„Sheriff, ich werde mir den Mann ansehen, der einen grauen Hengst reitet“, dehnte er, ließ kein Auge von Runold. Aber der hatte sich in der Gewalt, zuckte nur lässig die Schulter.

„Du bist Hilfssheriff, also steht es dir frei! Eigentlich sollte man alten Spuren nicht nachgehen. Sie wirbeln zu viel Staub auf. Well, geh zur Küche und lass dir Proviant und Munition von meiner Nichte geben. Bis zu den Semial-Mountains ist es ein weiter Ritt. Wahrscheinlich wirst du Hunger haben, lass dir zu essen geben.“ Er lächelte eigenartig vor sich hin.

„Sheriff, ich hoffe, Duffa dort wiederzufinden, wo er sich augenblicklich aufhält. Wenn Sie Verstärkung brauchen, um ihn bewachen zu lassen … Amb könnte Ihnen einige Burschen bringen, die das gerne übernehmen!“

Die lauernden Augen brannten ihn an, saugten sich fest, schienen nach versteckten Gedanken zu forschen. Jäh hob er die Rechte.

„Mike O’Kenna, du bist ein misstrauischer Boy. Well, ich habe nichts dagegen, wenn Amb die Sonnys holen würde“, gab er zu verstehen. „Ich bin neugierig, wie sie sich halten werden. Bin in der Tat begierig zu erfahren, wie sie sich gegen die Josua-Bande durchsetzen. Heh, Amb, willst du mit O’Kenna reiten oder willst du den Feuerzauber hier mitmachen? Sage dir gleich, dass alles gehopst wie gesprungen ist. Hay Stewens ist ein Killer, der euch mit Haut und Haaren verschlingt, und die Josua-Bande ist keinen Deut besser.“

„Sicher“, sinnierte Amb. „Ich habe zwei Möglichkeiten zur Hölle zu fahren und soll mir nun die beste aussuchen.“ Er knirschte mit den Zähnen, sah gespannt auf Mike.

„Fellow, du bleibst hier“, sagte der. „Stewens ist nur ein Gegner, hier aber ist die Anzahl der Angreifer unbestimmt. Kann sein, dass Runold eine blinde Kugel abgefeuert hat, kann sein, dass die Josua-Bande nicht daran denkt, aufzukreuzen, dass sie sich lieber in den Schlupfwinkeln verborgen hält. Jedenfalls wäre es mir recht, wenn du hier auf Duffa aufpasst, Fellow!“

Wie in Gedanken versunken nickte Amb vor sich hin. Runolds Lachen wurde spöttisch.

„O’Kenna. Du hast hier das Heft in die Hand genommen. Will es dir lassen, denn ich sehe schon die Stunde kommen, in der ich an deinem Grab stehen werde und den Hut abnehme. Vielleicht ist das ein Trost?“

Mike sah den sonderbaren Sheriff mit den lauernden Augen etwas gespannt an, zog die Augenbrauen hoch, entgegnete: „Ich bin kaum eine Stunde in Jasui, aber in dieser einen Stunde habe ich herausbekommen, dass alles hier verteufelt faul, morsch und brüchig ist. Es wird Zeit, dass ein anderer Wind weht!“

„Sicher, Cowboy, aber das werden selbst deine Eisen nicht erreichen. Um das zuwege zu bringen, müsste eine Kompanie Staatenreiter in Jasui stationiert werden. Leider hat der Staat alle Truppen in die Südstaaten geworfen. Wir müssen uns selbst helfen, Boy. Du bist noch furchtbar jung, wirst noch lernen müssen, dass man selbst mit einem Eisenschädel nicht durch eine Wand aus Granit kann. Ein Sheriff ist in diesen Zeiten nicht nur ein Mann, der auf seine Eisen vertrauen muss, sondern auch ein Mann, der immer wieder mit dem Verstand den Dingen begegnen sollte … und das, my Boy, wirst du noch lernen müssen. Befürchte aber, dass es bei dir schon zu spät ist!“

Es war manches Wahre, Bittere an diesen Worten. Mike fühlte es. Runold war eben nur ein Mann, der versuchte, in einer Dynamitstadt die Lunte am Brennen zu hindern, ritt auf einem Vulkan und wusste das besser als alle anderen Bürger in Jasui.

Eigentlich war er zu bedauern. Mike konnte sich damit nicht aufhalten. Er tippte kurz an seine Hutkrempe, murmelte: „So long“ und wandte sich um, ließ die beiden ungleichen Männer zurück.

Durch die Tür trat er auf den Hof. Dieser unterschied sich von den Höfen in Jasui, weil keine verrosteten Blechbüchsen herumlagen. Links der Stall, rechts ein langgestrecktes Gebäude, die Küche, dahinter die Schlaf- und Wohnzimmer.

Genau ihm gegenüber lag ein Teilausschnitt einer Nebenstraße, überrascht blieb er stehen, durch die geöffnete Tür des Stalls hindurch sah er seinen Braunen, daneben Ambs Bronco, in den Boxen stehen.

Aber die Tatsache, dass man die Pferde von der Straße in den Hof gebracht hatte, war es nicht, die ihn auf der Stelle bannte, sondern der Anblick eines Rappen.

Es war ein überschweres Tier. Mit einem gewaltigen Körper, einem glänzenden, wie mit Seide bespannten Fell, auf dem das Geäder plastisch zum Vorschein kam. Kurz und fest angesetzt war der Hals mit dem überaus schön geformten Kopf, Ausdrucksvolle, dunkle Augen standen darin, und blutrote Nüstern schimmerten über gelblich weißen Zähnen.

Das Tier stand günstig, und so konnte er die Hufe sehen. Sie waren sehr klein, fast zierlich,

und dennoch passten sie harmonisch zu dem gewaltigen Rappen.

Erregt zerrte sich Mike am Halstuch.

„Mein Gott, was für ein Pferd!“, murmelte er. Kaum hatte er das gesagt, als eine melodische Stimme hinter ihm ihn förmlich herumriss,

„Es ist Eisenherz, Cowboy. Er gehört meinem Onkel.“

„Mein Gott … Sie?“ stammelte er erschreckt.

Sie war es: Käthe Diller!

Sie hatte das niedrige Fenster der Küche geöffnet. Ihre großen, dunklen Augen brannten auf ihn, machten ihn verlegen.

Er riss sich den Stetson von den Haaren, gab sich innerlich einen Ruck, schaute sie an und bemerkte, dass sie es nun war, die verlegen die Augen senkte.

„Es ist ein schönes Tier. Habe nie ein schöneres gesehen“, versuchte er zu vermitteln.

Sie begriff, lächelte ihn an.

„Yeah, es ist Eisenherz, und sein Name sagt eigentlich alles. Onkel sieht es nicht gerne, wenn man den Rappen allzu lange betrachtet.“

„Mein Gott, das verstehe ich nicht. So ein Tier lenkt doch alle Blicke auf sich!“

„Gerade darum reitet Onkel ihn selten und holt ihn nur ab und zu von der Koppel, wenn er etwas Wichtiges vorhat. Aber es gibt ein Pferd, das Eisenherz weit in den Schatten stellt!“

„Das kann ich kaum glauben“, brach es aus Mike O’Kenna heraus. Es war seine Überzeugung. Ein schöneres Pferd gab es kaum. Schon äußerlich betrachtet sah man dem Rappen an, dass er kein Blender war. Wie mochte er sich überhaupt reiten lassen? Es musste etwas Herrliches sein, auf seinem Rücken zu sitzen und die Meilen unter sich vorbeifliegen zu lassen.

„Sie glauben mir nicht?“, fragte sie vorwurfsvoll, stemmte die Hände auf die Fensterbank und beugte sich heraus. So aus der Nähe betrachtet war sie wirklich ein betörendes Wesen. Er war Mann genug, um es zu fühlen. Sparsam lächelte er ihr zu.

„Wenn Sie es sagen“, murmelte er.

„Ich mag keine Komplimente“, fuhr sie auf. „Jeder Cowboy in Jasui kann Ihnen sagen, dass es nur ein Pferd im Westen gibt, das bewundert werden kann: Sturmwind, der graue Hengst, der Ihnen gehörte, Mike O’Kenna!“

Eigenartig klang sein Name von Mädchenlippen ausgesprochen. Es berührte ihn tief. Er trat rasch zum Fenster.

„Haben Sie Sturmwind gekannt?“

Ihr gemmenhaft geschnittenes Gesicht mit den strahlenden Glutaugen war nun dicht vor ihm.

„Yeah, ich habe ihn sogar geritten, als er noch auf der O’Kenna-Ranch war. Damals lebten meine Eltern noch“, fügte sie wie in Gedanken verloren hinzu. In ihren Augen entstand eine tiefe, erschreckende Traurigkeit. Sie trat vom Fenster zurück, öffnete die Tür. „Kommen Sie herein. Sie werden Hunger haben!“

„Yeah“, bekannte er, „und ich möchte Sie bitten, mir Proviant für einen Ritt einzupacken und mir Munition für meine Eisen zu geben. Es sind 46er Colts, hoffe, dass Sie die dazu passende …“

Sie winkte ab. Sah ihn prüfend an. „Sie werden alles bekommen, wenn Sie wollen, auch eine Winchester, Cowboy!“

Er setzte sich auf einen Stuhl, sah, wie sie sich eilig an den offenen Kamin begab, Eier in eine Pfanne schlug und geschickt den Speck in Streifen schnitt.

Die Arbeit ging ihr flott von der Hand, und sie hatte noch Zeit, sich dabei mit ihm zu unterhalten.

„Sie wollen zu den Blauen Bergen, Cowboy?“

„Yeah.“

„Dachte es mir. Sie sollten sich aber nicht damit einlassen, bleiben Sie hier.“

Unruhig schaute er auf seine Stiefelspitzen. .Heilige Mavericks! Was störte sie sich um seine Angelegenheiten?

Bevor er etwas dazu sagen konnte, fuhr sie schnell fort: „Was Sie heute erreicht und getan haben, macht Ihnen so schnell keiner nach. Lassen Sie es dabei. Legen Sie den Orden ab und bauen Sie Ihre Ranch wieder auf … oder verkaufen Sie. Wenn ich Sie wäre, würde ich verkaufen und eine günstigere Gegend wählen. Diese Gegend ist für Männer wie Sie ungesund. Sie sterben zu schnell, weil sie sich nicht an die Luft gewöhnen können.“

Für Sekunden flog ihr Blick zu ihm, irrte ab. Eifrig beschäftigte sie sich mit der Arbeit, sagte leise, wie zu sich selbst: „Mein Vater war Cowboy auf der O’Kenna-Ranch gewesen, und meine Mutter kochte für die Mannschaft. Alle hatten sie gern, und ich verlebte dort auf der Ranch eine wunderbare Kindheit. Die Cowboys sammelten bunte Steine für mich, ließen mich auf ihren Pferden reiten und spielten mit mir. Amb Trilyco aber war mein bester Freund. Er wurde es noch mehr, als man meinen Dad vor zwei Jahren tot zur Ranch brachte. Er hatte sich bei einem Ritt den Tod geholt, war aus dem Sattel gefallen und unglücklich aufgeschlagen. Mutter schrieb an seinen Halbbruder. Onkel Bill Runold kam und blieb in Jasui. Mutter und ich zogen zu ihm. Vorigen Winter starb Mutter. Sie hatte sich eine Erkältung zugezogen, die darauffolgende Lungenentzündung brachte sie unter die Erde. Ich weiß nicht, warum ich Ihnen das alles erzähle, aber Sie sollen es wissen, dass alle Menschen, die einmal zur O’Kenna-Ranch gehörten, auch heute noch für die Ranch sind. Sie sollen wissen, dass es auch Menschen in Jasui gibt, die es ehrlich mit Ihnen meinen. Reiten Sie nicht in die Berge.“

Er lachte heiser, bedrückt. „Madam, niemand könnte mich zurückhalten. Der Stein ist ins Rollen gekommen …“

„Sicher“, unterbrach sie, „jetzt wird er zur Lawine, und Sie müssen die Augen aufhalten, dass Sie nicht darunterkommen, Cowboy.“ Dunkle Erregung war in ihrer Stimme. Sie deckte den Tisch, sah ihn aber nicht ein einziges Mal mehr an.

„Ich weiß, dass Hug Mills vor Ihnen gekniffen hat“, sagte sie, „für mich genügt das. Ich mag keine Feiglinge … und … in Jasui haben sich die Feiglinge des Westens festgesetzt. Man weiß hier nicht, wer wen hinterrücks erschießt! Vielleicht verstehen Sie nun, was ich sagen will. Sie haben hier keine Chance, Cowboy. Ich … ich hasse die Stadt, hasse die Menschen hier … und verachte Hug Mills, der sich wie ein Feigling vor Ihnen verkrochen hat. Ich selbst habe ihn am Fortreiten hindern wollen.“

„Sie?“, unterbrach Mike. Ein Knäuel steckte in seiner Kehle.

„Yeah, ich, aber er lachte nur und ritt fort. Ich wollte ihn dazu bringen, sein Wort zu halten, wollte, dass er kämpfte …“

„Ich bin mir nicht sicher, wie es ausgelaufen wäre“, murmelte Mike dumpf.

„Aber ich“, bebten ihre Lippen. „Mills hatte Angst. Er wollte nicht, dass ihm das gleiche wie Duffa widerfahren sollte. Er drückte sich. Und dabei ist er Vormann auf der Doppelring! Soll ein Vorbild für Cowboys sein … und es wird niemand da sein, der ihm seine Verachtung zeigt. Auf der O’Kenna-Ranch war es anders, Kerle wie Mills hätten sich dort nicht halten können.“

Er sah sie erregt an, stammelte: „Sie haben Mills Ihre Verachtung gezeigt?“

„Yeah, das habe ich“, murmelte sie erregt.

Mike erhob sich langsam, legte Gabel und Messer beiseite, ließ keinen Blick von ihr, stieß rau heraus: „Und jetzt?“

„Ich verachte ihn.“

Schweigen senkte sich zwischen sie. Jeder hing seinen Gedanken nach, und es waren keine erfreulichen.

Cowboys und Revolvermänner: 3 Romane: Western Roman Trio Band 9

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