Читать книгу Cowboys und Revolvermänner: 3 Romane: Western Roman Trio Band 9 - Glenn Stirling - Страница 14

7.

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Die Nacht verging ruhig. Noch bevor der Morgen graute, führte Mike O’Kenna seinen Wallach aus dem verfilzten Gebüsch heraus, zog noch einmal die Gurte nach, saß auf und schnalzte mit der Zunge,

Print trabte los, ließ das Ufer mit dem verfilzten Gehölz hinter sich, lief in einem zügigen Tempo.

Als die ersten Sonnenstrahlen vom Osten her auf die gezackte Mauer der Semial-Mountains fielen, zügelte Mike seinen Braunen und saß steif, kerzengerade im Sattel.

Was er an zarten Pastellfarben im wogenden Dunst ziehender Morgenschwaden vor sich sah,

erfüllte ihn mit Staunen und Ehrfurcht, ließ sein Herz höher und schneller schlagen.

Er bekam einen Begriff davon, weshalb sein Vater dieses Land lieben musste, weshalb er sich gerade hier festsetzte und gekämpft hatte. Warum er hier sterben wollte statt im Osten.

Unwillkürlich nahm er den Stetson ab und schaute wie gebannt auf das prächtige Schauspiel des beginnenden Tages, der strahlend mit hellen Lichtern und Farben aufzog.

„Vorwärts, Print!“, trieb er. Leicht setzte er die Absätze ein, stülpte sich den Stetson auf die Haare zurück, beugte sich weit im Sattel vor.

Weiter ging der Ritt. Nach Nordwesten jetzt, Hügel um Hügel rollte unter den Hufen, blieb zurück.

Wild aller Art stob vor ihnen auf. Rehe und Hirsche, Waldhühner, Truthähne und Präriehunde entdeckte er, und immer wieder musste er sich davon losreißen, musste auf die Umgebung achten.

Ein strahlend blauer Himmel wölbte sich über das Vorgebirge der Blauen Berge. Print setzte seine Hufe bereits auf felsiges Gestein. Sein Hufschlag trommelte, war ein weithin hörbarer Laut, der die Stille der Einsamkeit zerriss,

Mike wollte um einen Felsenknick biegen, als er einen huschenden Schatten sah.

Unwillkürlich riss er seinen Gaul auf die Hinterhand, stieg im Sattel empor und riss die Winchester aus dem Scabbard heraus.

Das, was blitzschnell wie eine gelbbraune, zuckende Flamme über den Pfad gesprungen war, war nur ein Puma, der in wilden Fluchten einen Abhang nahm und hinter Geröll verschwand,

„Bin etwas nervös“, murmelte er krächzend in sich hinein, „beginne schon am helllichten Tage Gespenster zu sehen. Aber es kann nicht schaden, wenn ich dir die Hufe mit Lappen umwickle, Print. Möchte mich vor Überraschungen in Acht nehmen!“ Er reckte sich in den Schultern, gähnte etwas und schwang sich vom Pferderücken, legte seinem Reittier Stulpen um die Hufe.

Prints Hufschlag wurde zum dumpfen, kaum hörbaren Laut. So hatte es Mike gewollt. Das rätselhafte Lächeln in seinem Gesicht verstärkte sich.

Vor einem riesigen Felsen, der wie ein runder Turm sich vor ihm aufreckte, wollte Mike nach rechts in einen Canyon abbiegen.

Der Canyonmund lag wie ein drohend geöffnetes Maul vor ihm. Das Silberband eines Creeks schlängelte sich davor, zog von Ost nach West, wurde weit hinten zum stäubenden Wasserfall, zum sprühenden Dunst, in das die Sonne diamantene Perlen wob.

Plötzlich hob Print den Kopf, spielte mit den Ohren, stoppte wie von selbst und wurde zum steinernen Etwas.

Die verwehten Klänge scharfer Detonationen zuckten auf, pochten an Mikes Trommelfelle. Jäh wurden die Kerben um seinen Mund tiefer, Blässe überzog sein Gesicht, und als er niederblickte, sah er, dass seine Rechte den Kolben einer 46er umklammerte.

Schnell bog er nach Westen, in die Richtung, in der die Schüsse gefallen waren, ab. Er ritt auf die nächste Felswand zu. Der Boden stieg an, eine Schlucht tat sich auf. Riesige Tannen säumten den Weg, reckten ihre fast schwarzen Wipfel stolz und kühn in den Himmel. Am Astwerk hatte der schneidende Wind genagt, hatte die Westseite fast kahl gefetzt, und dennoch reckten sich die Bäume trotzig dem Lichte zu.

Well, für Mike war das Symbol und Aufforderung zugleich. Auch er würde sich durch nichts erschüttern, von seinem Weg abbringen lassen.

Er bog in die Schlucht ein, ritt darin entlang, kam durch einen Talkessel, durchquerte ihn, hatte ihn kaum zur Hälfte hinter sich gebracht, als er seine Winchester mit einem Ruck aus dem Scabbard riss und wie ein Schemen aus dem Sattel glitt.

Das Schnauben eines Maultieres klang noch deutlich in seinen Ohren nach. Mit harter Hand presste er seinen Braunen hinter mannshohe Steine, lauerte einige Minuten, lauschte. Wieder hing das Geräusch stampfender Hufe in der Luft, und jetzt konnte er auch die Tiere riechen.

Er ließ die Zügel fahren, steckte die Winchester zurück, hob die 46er an und blickte eilig in die drohenden Mündungen, strich zärtlich über die matt blinkenden Läufe, die seinem Vater ständige Begleiter gewesen waren,

„Verhalt dich ruhig, Print, mach keine Dummheiten“, murmelte er verbissen, dann duckte er sich, schlich vorwärts, wurde zum huschenden Schatten. Mit nahezu raubtierhafter Gewandtheit glitt er durch die Steine. Immer wieder jäh stehenbleibend, lauschend – immer wieder witternd.

Stechend wurde der Tierdunst, dann sah er sie und auch den Mann, der ihm seinen breiten Rücken zeigte und sich kaum regte, der wie gebannt in die Schlucht starrte, seinen Stetson neben sich auf einem Stein liegen hatte und sich die spiegelnde Glatze massierte.

Zwei Mulis standen im Schatten spitzkegeliger Felsen. Ihre Ausrüstung besagte genug. Eines der Tiere diente als Reit-, das andere als Tragtier. Letzteres hatte Pfannen, Axt und Schippe, kleine und größere Siebe aufgeschnallt.

Sie blickten nicht einmal auf, als Mike leichtfüßig an ihnen vorbei schlich, sich in einigem Abstand hinter dem Rücken des Dicken aufbaute und reglos stehenblieb.

„Was gibt es Interessantes?“, fragte er leise.

Durch den Mann ging ein Beben, aber er warf sich nicht herum, machte keine verdächtige Bewegung, verhielt sich seltsam eindeutig, und das bewies nur, dass er das Leben in der Wildnis und ihre ungeschriebenen, unbarmherzigen Gesetze kannte.

Ohne auch nur den Kopf zu wenden, erwiderte er rau: „Habe es nicht gerne, wenn man mit meinem Rücken spricht. Ist unangenehm. Aber in dieser verteufelten Gegend scheint das die Art zu sein, mit der man am besten mit einem Mann verhandelt.“

„Dreh dich herum“, sagte Mike freundlich.

Der andere tat es nicht, erwiderte: „Möchte es, aber dort hinten in der Schlucht sind Kerle, die das sehen könnten.“

„Wohl die Burschen, die den Feuerzauber veranstaltet haben, wie?“

„Himmel, du bist gut informiert, Ich habe alles beobachten können. Es war nur einer, der geschossen hat. Die anderen warteten, bis er seine Munition verschossen hatte und rissen ihn dann vom Gaul herunter.“

Er unterbrach sich, dehnte: „Vielleicht gehörst du zu ihnen, denn deine Art, hier lautlos aufzutauchen, ist keine Empfehlung. Sage dir, dass Max Grolver nicht der Mann ist, der vor einem anderen Mann wegläuft.“

„Dreh dich herum, Max“, klang es scharf.

Schwerfällig wandte sich der Digger, hob dabei die Hände. Seine kleinen Äuglein unter den Fettpolstern weiteten sich. Ein Grinsen hellte sein Gesicht auf.

„Well, das Gesetz! – Großer Gott! Das habe ich noch nicht erlebt, dass ’n Mann mit ’m Orden durch diese Gegend trailt.“

Er nahm die Augen von dem matt blitzenden Stern, verschlang Mike mit Blicken. Die tief geschnallten Eisen schienen seine Augen besonders zu fesseln. Tiefsinnig wurde der Blick, er murmelte vor sich hin: „Das Gesetz … Jung … mit Eisen … Holly gee! Ich werde toll!“

„Aber nicht gleich beißen, komm etwas von deinem Platz fort. Komm in Deckung, Fellow, möchte mich mit dir unterhalten!“

Max tat es. Trotz seiner körperlichen Fülle war er gewandt wie ein Wiesel. Sein hochrotes Gesicht war nicht die Folge einer Blutstauung, sondern natürlich. Wässerig hell standen die Augen unter fast lidlosen Wimpern. Eine Kartoffelnase gab Max das Aussehen eines verirrten Komikers.

„Nimm doch die Hände herunter!“

„Yeah, habe auch nicht die Kraft, sie lange oben zu behalten. Sie jucken mir sonst, und das kann ich nicht leiden“, schnaufte Max und war schnell neben Mike, musterte ihn nochmals eilig, krächzte: „Bin nur ein harmloser Digger. Außer meiner Ausrüstung habe ich nichts, was wertvoll ist.“

„Ich bin kein Bandit.“

„So? – Na, kannte Leute mit ’m Orden, die es waren.“

Max schielte auf den Stern, wandte sich ab und blickte in die Schlucht, „Schau dort! Sie brechen auf. Sie haben den Gefangenen in der Mitte und reiten über den Mynost-Pass. Der Teufel soll mich holen, wenn das nicht Kerle der Josua-Bande sind …“

Die Reitergruppe verschwand. Sie waren zu weit entfernt, als dass man Pferde und Reiter hätte unterscheiden können.

Mike O’Kenna wurde unruhig. Der andere merkte das, lächelte sparsam. „Höre, Boy mit ‘m Orden. Wer es auch sein mag, den sie aus dem Sattel zerrten, aber er ist ein armer Kerl. Du bist so ’ne Art wie n Sheriff. Das da wäre wohl deine Sache.“

„Es ist meine Sache, Max“, unterbrach Mike eisig.

„So?“ Max schielte ihn an, deutete in die Runde. „Wie willst du sie fangen? Wie willst du ihnen ihr Opfer abjagen, heh? Hast du ’n Gaul in der Nähe? Kennst du das Gelände?“

„Den Gaul habe ich.“

„Dann ist.’s gut. Ich ahne, wohin die Schurken wollen, und werde mit dir reiten. Werde dir einen schönen Pfad zeigen, den nur ich … und vielleicht noch zwei oder drei alte Indsmen kennen.“ Max Grolver lachte grollend. „Du wirst dann vor ihnen sein, Boy. Dann kannste mal zeigen, was in deinen Eisen steckt. Heh, ich habe zwar nur ’ne verrostete Kanone“, er zog ein Ungetüm von Colt aus der rechten Hosentasche, hob den alten Schießprügel und streichelte ihn zärtlich, „ist meine Geliebte, Sonny. Habe sie immer im Arm und schlafe mit ihr. Ist eine feine Lady, hihihihi.“

Jäh kam Mike ein Gedanke. Sollte die Josua-Bande Hay Stewens erwischt haben?

Er sprach es aus. Max fuhr einige Schritte zurück, lachte.

„Sonny, da kennst du Hay Stewens schlecht, gegen ihn kann die gesamte Josua-Bande antanzen. Er wird sie alle zum Teufel schicken. Er ist ein flammendes Eisen, und das wissen die Brüder, halten sich von ihm fern, denn zu leicht könnten sie sich die Finger verbrennen. Sage dir, es gibt keinen Mann im Westen, der gegen ihn angehen würde.“

„Doch“, unterbrach Mike. „Ich!“

Max Grolver zuckte zusammen, prallte zurück, schluckte, würgte. Seine Augen drohten herauszufallen, und wie ein Schrei kam es über seine Lippen:

„Du?“

„Yeah“, schleppte Mike.

„Dann kehr um, Sonny“, fetzte es aus Max heraus. „Setz dich in den Sattel und reite, reite, bis dein Gaul zusammenbricht, schon die Absicht, das zu tun, gleicht einem Selbstmord. Du musst toll sein. Äh, werde nicht gleich wild, Boy … aber wer hat dich gegen Hay gehetzt, wer tat es?“

„Das Gesetz!“, zischte Mike ungeduldig, hart.

„Das Gesetz? Also der Sheriff Runold aus diesem verdammten Drecknest Jasui? – Konnte es mir denken. Es ist immer dasselbe, immer“, schrie er fast, rollte die Augen in den Höhlen und fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. „Sage dir, Sonny, Runold versteht es, sich Hilfssheriffs vom Hals zu schaffen. Du bist nicht der erste und wirst auch nicht der letzte sein. Alle Hilfssheriffs, die ihm lästig sind, schickt er gegen Hay. Es knallt irgendwo in den Bergen, und wieder ist ein Mann mit ’nem Orden einige Yards unter der Erde. Well, ist verdammt einfach das, wie?“

„Hay und ich … wir haben eine ganz private Sache. Habe ihm eine Rechnung vorzulegen, und er wird sie begleichen müssen.“

„So? Na, dann leg deinen Orden in den Staub, schmeiß den Stern in irgendeinen Abgrund, denn Hay kann Sterne für den Tod nicht mehr leiden. Männer mit ’m Orden sind für ihn Gift. Sie fahren alle zur Hölle, dorthin, wo sie am tiefsten ist“, fauchte Max. „Sage dir, du bist verdammt jung … kehr um! “

„Denke nicht daran, habe so eine Ahnung, dass du genau weißt, wo sich Hay Stewens verkrochen hat.“

„Verkrochen?“, fuhr Max auf. „Hay Stewens braucht sich nicht zu verkriechen. Er ist stark genug, und er fürchtet weder den Tod noch die Hölle.“

„Du bist schon der zweite, der einen Song für Hay Stewens anstimmt“, fauchte Mike hellhörig. „Der Fährmann tat es, sagte fast dasselbe, aber ich lasse mich nicht aufhalten.“

„Wie du willst, Sonny. Reiten wir?“

„Yeah!“

Mike holte seinen Wallach. Sie setzten sich in die Sättel und ritten los, tauchten in einen Canyon unter, der sehr steil aufwärts lief und vor einem Hang endete.

„Schau dir das an, Sonny“, grinste Max, brachte sein Muli neben Mike zum Halten. „Ist eine verdammte Wand, ein Ding mit ’m Pfiff. Wir müssen absteigen!“

Sie sprangen ab. Max deutete zu den Schroffen hinauf.

„Wenn man den Weg kennt, ist es ganz einfach, da hinaufzukommen!“

„Wie hoch, Buddy?“

„Vierhundert Meter, warum?“

„Weil man sich leicht dort den Hals brechen kann. Aber das ist verdammt nicht mal das Wichtigste.“

Sie banden die Tiere mit einem Lasso zusammen. Max setzte sich an die Spitze, führte zu einem schmalen Pfad hin, der auf einem kleinen Felsvorsprung begann.

Der Aufstieg begann. In weichen Serpentinen wand sich der schmale Weg durch Trümmerfelder, Halden und Schotteranhäufungen. Kleine Mulden und steile Hänge wechselten einander ab. Manchmal war auf der einen Seite nur die nackte, steile Felswand, auf die die Sonnengluten prallten, und auf der anderen Seite nur der Abgrund.

Gleich unheimlichen Schwertern starrten Felsnadeln herauf. Unten lagen die blauen Schatten. Ab und zu löste ein Tritt Geröll und Steine. Es polterte davon, klirrte in den Felsen, sauste hohl und gefahrverkündend in den Schlund.

Nach zwei Stunden waren Pferde und Menschen in Schweiß gebadet, legte Max eine Ruhepause ein. Sie schöpften Luft und beruhigten die keuchenden Lungen.

„Hast du eine Idee, wen die Kerle der Josua-Bande gefangen haben?“, fragte Mike.

„Weiß nicht, weiß nur das eine, dass es üble Schufte sind. Aasgeier der Menschheit, und der Schlimmste von ihnen ist der Kerl mit dem Rappen und Clark Gaby.“

„Gaby?“, horchte Mike auf. „Ist es vielleicht der Bandit, der früher bei der Silvertown-Bande ein Unterführer war?“

„Genau der. In der Josua-Bande sind die Reste der früheren Silvertown-Bande versammelt. Die Kerle haben ihrem Verein einen anderen Namen gegeben, haben die Gegend gewechselt, und der Laden läuft. Sag dir, Sonny, das hat Tom O’Kenna nicht geahnt, als er Slim Drewter in die ewigen Jagdgründe schickte. Er konnte nicht wissen, dass die Bande weiter existieren würde, denn sonst

hätte er wohl nicht geruht, bis auch der letzte Killer unter der Erde war. Man munkelt, dass Jack Drewter Tom O’Kenna eins aufgebrannt haben soll. Aber das kann Lüge sein. Jedenfalls möchte ich wetten, dass der Rappreiter eine verdammte Ähnlichkeit mit Jack Drewter, dem Bruder von Slim Drewter, hat. Heh, aber was ist mit dir los, Boy, du siehst verteufelt unglücklich aus. Was ist los?“, schnappte Max grimmig und rüttelte Mike an den Schultern.

„Die Silvertown-Bande ist die Josua-Bande“, murmelte er mit bebenden Lippen und glühenden Augen.

„Yeah, aber was soll’s schon bedeuten! Bandit bleibt Bandit …“

War es nicht seltsam? Die Josua-Bande war in Wirklichkeit die frühere Silvertown-Bande, und Jack Drewter, der Tom O’Kenna bis zum Osten verfolgte, der zweimal einen Anschlag aus dem Hinterhalt ausführte, war der Chef der Bande, die in den Bergen ihre Schlupfwinkel hatte, und in den Bergen war auch Tom O’Kenna einer heimtückischen Kugel zum Opfer gefallen.

Mikes Wangenmuskeln verkrampften sich. Er wandte schnell den Kopf, damit ihn die forschenden Augen des Diggers nicht trafen. Himmel und Hölle! Lag nicht hier eine Verbindung?

Jack Drewter, der Boss der Josua-Bande, hasste Tom O’Kenna. Ihm war eine Kugel aus dem Hinterhalt ohne weiteres zuzutrauen. Sollte er es gewesen sein?

Dem war gegenüberzustellen, dass Sheriff Runold am Tatort gewesen war und Amb Trilyco auftauchte; dass Runold behauptete, dass Hay Stewens in der Nähe gewesen war, und dass Hay Stewens den grauen Hengst Sturmwind haben wollte. Und am Mordtage hatte Tom O’Kenna Sturmwind geritten …

Außerdem – steckte Stewens mit der Bande zusammen? So wie es Runold hingestellt hatte, musste es so und nicht anders sein.

Verdammt, sollte Jack Drewter und Stewens?

Wer aber war Jack Drewter?

Hinter welchem Namen verbarg er sich jetzt?

Wer war der Mann, der den Handschuh verloren hatte?

Mike zerrte den Handschuh aus der Hosentasche, stierte darauf nieder.

Max Grolver trat schnell auf ihn zu, brüchig, abgerissen, heiser war seine Stimme, als er herausstieß: „Wo hast du das gefunden?“

Mike versteifte sich.

„Hallo, Cowboy! Was ist mit dir los? Wo hast du das gefunden?“, wiederholte Max eindringlich.

„Kennst du es?“, kam die schroffe Gegenfrage.

„Allright, sah einen üblen Kerl. Trug nur einen Handschuh. Es war Clark Gaby, genügt’s?“

Die Augen des Jungen wurden schmal. Ein grelles Feuer stand darin.

„Yeah!“, fauchte er leise. „Es genügt. Nur eine Frage noch, Max: Hug Mills – was ist mit ihm?“

Statt aller Antwort klang ein höhnisches Gelächter auf. Er brach ab, verstummte. „Sonny … Mills ist der Vormann der Doppelring, und diese verteufelte Ranch gehört Tede Duffa.“

„Das kann nicht sein! Tede Duffa hat im Hasait-Tal sein Haus. Ich kann es beschwören, kann es bei meinen Eisen …“

„Vorsicht!“, unterbrach Max fast wild. „Das hindert ihn nicht daran, dass er der Besitzer der Doppelring ist, dass er Mitglied der Josua-Bande ist.“

„Also daher weht der Wind“, keuchte Mike verstört.

„Yeah. Und es ist ein offenes Geheimnis, dass die Doppelring mit dem Vieh der O’Kenna-Ranch anfing zu existieren. Sage dir, ist verdammt übel, was man in Jasui spielt. Jeder hat dort Dreck am Stecken!“

Fahl und bleich wurde das Gesicht des Jungen. Mit einem Satz war Max heran, rüttelte ihn durch und durch.

„Cowboy! Was geht es dich an? Nimm es nicht so schwer. Ist ein verteufeltes Land hier …“

„Yeah“, schluckte Mike, „das habe ich eben auch erst entdeckt. Es ist ein Satansland, und selbst die Oldtimer vom alten Schlag nimmt es in seine Krallen.“

„Himmel, wen meinst du damit?“, knirschte Max rau.

„Amb Trilyco“, murmelte Mike seltsam bewegt.

„Trilyco? Well, war der einzige, der zu den O’Kennas hielt … aber man zwang ihn, sich nach der Decke zu strecken. Du nimmst es verteufelt genau, was geht es dich an?“

„Mehr als du denkst“, flüsterte Mike heiser.

Erschrocken wich Max einige Schritte zurück.

„Zum Teufel, wer bist du?“, stammelte er mühsam, ließ seine Augen auf Mike haften, fixierte ihn scharf.

„Mike O’Kenna heiße ich, Buddy. Vielleicht sagt dir der Name etwas.“

Cowboys und Revolvermänner: 3 Romane: Western Roman Trio Band 9

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