Читать книгу Phillu - Günter Holschbach - Страница 10

8

Оглавление

„Chef, es gibt eine interessante Neuigkeit.“ Ohne weiter auf die Reaktion von David Moore zu achten, betrat der FBI-Agent Logan Warren den Raum. „Die DNA-Auswertung hat eindeutig ergeben, der vierte Mann bei dem Raketen-Attentat war ein Japaner.“

„Ein Japaner?“, wiederholte David nachdenklich.

„Ein echter Kamikaze.“

„Was ist ein Kamikaze?“, fragte Logan interessiert.

„Im 2. Weltkrieg, vor ungefähr hundert Jahren, stürzten sich japanische Todesflieger mit ihren Flugzeugen auf die Schiffe unserer Seemacht. Diese Todesflieger nannte man Kamikaze.“

„Okay, und was sagt uns das?“

„Zunächst einmal nicht viel, arbeiten wir weiter an dem Fall.“

„Was die Leichenauswertung angeht - sofern überhaupt noch etwas davon übrig geblieben ist - kommen wir nicht weiter. Die hatten erwartungsgemäß in den übriggebliebenen Kleidungsfetzen nicht mal einen Kugelschreiber dabei.“

„Waren die Fluggastanmeldungen für die Tupolev-Maschine verwertbar?“

„Nein, Chef, die waren erwartungsgemäß gefälscht. Die Piloten der Tupolev-Maschine wurden für ihre Flüge jeweils bar bezahlt. Daraufhin haben wir alle im letzten Jahr in die USA eingereisten Japaner selektiert und nach Besonderheiten gesucht.“

„Nach welchen Besonderheiten wurde gesucht?“

„Nichts Konkretes. Nur nach irgendetwas Abnormalem.“ Logan Warren zuckte mit den Schultern. „Leider erfolglos.“

„Warum wurde versucht, die gesamte Lunar-Serie zu vernichten? Natürlich ist es offensichtlich, dass die Mondastronauten nicht zur Erde transportiert werden sollten. Aber warum?“

David schlug mit der flachen Hand auf seinen Schreibtisch. „Verfolgt die Spur des Japaners! Wie lange ist er bereits in den USA? Wo hat er gewohnt? Aktiviert unseren Geheimdienst in Japan! Wo hat er in Japan gewohnt? Seine Gewohnheiten, seine Hobbys, seine Freunde, Bekannte? Alles! Legen Sie los! Nehmen Sie sich Evan und Rico zur Verstärkung. Jetzt! Sofort!“

Etwas ungläubig sah Logan seinen Chef an. „David, es ist Freitagabend, gleich acht Uhr.“

„Das interessiert mich nicht, Logan! Wissen Sie, was die Hintermänner der Attentäter noch alles vorhaben?“ Davids Stimme schwoll an. „Vielleicht kreist eine weitere Gruppe gerade in einem gekidnappten Flieger über Washington, will sich mit Sprengstoff beladen und auf das Weiße Haus stürzen, ähnlich wie vor vierzig Jahren das Attentat auf das damalige World-Trade-Center!“ Davids Gesicht errötete wutentbrannt: „Ich erwarte von jedem meiner Mitarbeiter, dass er in dieser außergewöhnlichen Situation sein Äußerstes gibt. Es steht zu viel auf dem Spiel. Und wenn jemand der Ansicht ist, er wäre der Situation nicht gewachsen, dann muss derjenige ausgetauscht werden. Diese Aktion hat höchste Priorität!“

„Okay, Chef, wir legen sofort los.“

Etwas irritiert verließ Logan den Raum. Der japanische Attentäter ging David nicht aus dem Kopf. Wieso ein Japaner? Reine Intuition trieb ihn an, hier einen Schwerpunkt zu setzen.

In den frühen Morgenstunden des nachfolgenden Tages stand Logan mit rot unterlaufenen und müden Augen in Davids Büro. Acht Leute hatten die gesamte Nacht durchgearbeitet, Telefonate geführt ins In- und Ausland. Sie warfen die Gouverneure aus ihren Betten, um telefonische Auskünfte von ihnen zu erhalten. Und wenn diese nicht weiter wussten, verlangten sie, dass er seine Mitarbeiter aus dem Schlaf klingelte, um an Informationen zu kommen.

In zwei Fällen rasten Polizeiautos zu Verwaltungsmitarbeitern, um sie anschließend mit Martinshorn und Blaulicht zu ihren Arbeitsplätzen zu bringen. Sie entnahmen ihren PCs die angeforderten Informationen, gaben sie telefonisch an die FBI-Gruppe weiter und konnten wieder nach Hause gebracht werden. Mit der amerikanischen Botschaft in Tokio fand ein reger Informationsaustausch statt. Ein erster Erfolg stellte sich gegen neun Uhr morgens ein.

„Sein Name ist Osuma Yamata, wohnhaft in Sapporo“, begann Logan ohne Umschweife. „Er lenkte seinen Fallschirm, die Sprengladung und sich selbst in die zum Start bereitstehende Lunar-Rakete.“

„Unser Verbindungsmann in Tokio wurde bereits informiert, davon gehe ich aus“, erwartungsvoll schaute David seinen Mitarbeiter Logan an.

„Aber selbstverständlich, Chef. Sie wird morgen Vormittag von Tokio nach Sapporo reisen, um Details über Yamata zu erkunden.“

„Sie?“ David schaute Logan überraschend und verständnislos an.

„Ja, Sie haben richtig gehört. Unser Verbindungsmann in Tokio ist eine Frau. Ihr Name: Sakushi Yoshio.“

„Auch das noch“, seufzte David.

„Chef, unterschätzen sie Sakushi nicht! Sie leistete in der Vergangenheit außergewöhnlich gute Arbeit und dass sie bestens ausgebildet ist, brauche ich nicht zu erwähnen.“

„Gut. Ich hoffe, dass wir innerhalb der nächsten Tage ihren Bericht haben. Gibt es Neuigkeiten zu den restlichen Attentätern?“

„Leider noch nicht. Unsere Ermittlungen werden erschwert durch die sture Haltung der NASA. Sie gibt bereitwillig alle verfügbaren Infos weiter an die State Police und lässt uns schmoren.“

„Ja, ja, ich weiß.“ Davids Augen funkelten wütend. „Die belächeln unsere Hypothese. Ich werde denen verteufelt noch mal beweisen, dass ich richtig liege. Alles spricht dafür und ich bin sicher, meine Überlegungen gehen in die richtige Richtung.“

David ließ das übernächtigte Mitarbeiterteam ablösen. Im fliegenden Wechsel übernahm die nächste Gruppe die anstehenden Aufgaben. David selbst versuchte, auf einer bereitstehenden Liege im Nebenraum ein paar Stunden Schlaf zu finden. Er gab die Anweisung, ihn sofort zu wecken, sobald sich Sakushi aus Sapporo melde.

Phillu

Подняться наверх