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KAPITEL 04

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Listvyanka, Baikalsee – Hauptkai

Am nächsten Morgen wartete Yuri pünktlich am Anlegeplatz und Marcus hatte sich erheblich bessere Kalt-Wetter-Kleidung in Form einer hellorangenen SeaWorld-Jacke, Stiefeln und Handschuhen angezogen. Auch wenn er erwartete, nicht auf einem Boot, sondern in der Fahrerkabine eines mit Spikereifen ausgestatteten Trucks zu reisen, wusste er, dass die Kälte, sobald sie sich draußen auf der freien Eisfläche befänden, wie ein lebendiges Wesen wäre und versuchen würde, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu ihnen durchzudringen.

Zunächst würde Yuri mehrmals hin und her fahren, um Vorräte zu bringen, während sie sich einrichteten, doch irgendwann würde auch er permanent in den Mühlenkomplex ziehen. Von einem seiner Trips würde er auch mit dem Boot auf einem Anhänger zurückkommen, und mit zwei Bobcats, leistungsstarken, kleinen Schneemobilen, die wie Motorräder auf dem Eis sein würden.

Marcus hatte Glück, dass er diesen Kerl kennengelernt hatte. Er hatte viele Vorstellungsgespräche geführt, Yuri war ein erfolgreicher Manager und Tausendsassa, der mit Fischerei, Baugewerbe und vermutlich einem halben Dutzend anderer Dinge, mit denen Marcus sich nicht allzu intensiv befassen wollte, zu tun hatte. Unterm Strich war der Mann allerdings ehrenhaft, zuverlässig, erledigte alle geforderten Dinge und war ein rundum guter Kerl – und nachdem Marcus schon zwei Jahre lang mit ihm zusammengearbeitet hatte, hauptsächlich telefonisch, wusste er, dass er ohne ihn komplett aufgeschmissen wäre.

Yuri öffnete jetzt die Tür des Trucks. »Ihr Amerikaner fallt gern auf, was?«

»Wieso? Das ist meine Lieblingsjacke.« Marcus warf seine Koffer nach hinten und stieg ein. Dann machte er die Daumen-Hoch-Geste und zog seinen Kragen vom Kinn. »Es ist so unfassbar kalt«, sagte er zitternd.

»Diese Temperatur? Das ist doch noch gar nichts.« Yuri streckte die Hand aus, um ihm auf die Schulter zu klopfen. »Warte mal ab, bis der Winter richtig seine Zähne zeigt. Er kann fest zubeißen.« Er brüllte daraufhin vor Lachen und ließ den Truck an.

Marcus stöhnte und drehte sich um, um zu sehen, wie die Stadt Listvyanka immer kleiner wurde, als sie diese hinter sich ließen. Abgesehen vom Rauch, der sich von den Schornsteinen erhob, sah sie absolut verlassen und trostlos aus, als stünde die Zeit dort still.

Marcus lehnte sich jetzt zurück und starrte auf die Eisoberfläche des Sees. Es kam ihm so vor, als würden sie über eine endlose weiße Ebene fahren, die mit glitzernden Zuckerkristallen bestäubt war. Doch er wusste, unter dem Eis war das Wasser kristallklar und an manchen Stellen unvorstellbar tief.

Sie hatten noch einen weiten Weg vor sich, doch Yuri hatte Sandwiches dabei – Fisch natürlich – mehrere Thermoskannen voll Kaffee und reichlich zusätzlichen Treibstoff. Die Oberfläche des Sees stellte die schnellste Überquerungsmöglichkeit dar, entweder per Fahrzeug oder Boot, aber selbst mit Höchstgeschwindigkeit würden sie einen ganzen Tag lang der Küstenlinie folgen müssen.

Marcus fiel irgendwann in eine Art Trance, während das Ufer unverändert an ihnen vorbeiflog. Sie mussten auch an der gigantischen, überdimensionalen Insel Olchon vorbeifahren. Es war die größte Insel im Baikal. Sie war zweiundsiebzig Kilometer lang und besaß eine Landmasse von siebenhundertdreißig Quadratkilometern. Sie war mit dichtem Wald bedeckt und es gab sogar Menschen, die dort lebten.

Es war vor allem die Größe hier draußen, die Marcus den Atem verschlug. Alles an diesem Ort war riesig, uralt und abgeschieden. Marcus fühlte sich deswegen automatisch winzig und unbedeutend und kam sich wie eine moderne Kreatur vor, die plötzlich in einem altertümlichen fremden Land war.

Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum den Stören diese Gebiete so sehr zusagten. Ihre Evolution reichte immerhin bis in die Trias, ungefähr zweihundertfünfundvierzig Millionen Jahre, zurück. Seitdem hatten sie bemerkenswert wenige morphologische Veränderungen erlebt. Im Grunde genommen gefiel der Evolution, was sie mit den Fischen gemacht hatte, und sie hatte beschlossen, ihre Form so zu belassen, wie sie war – warum auch nicht? Vieles sprach für sie: Sie vertrugen sowohl tropisch heiße als auch eiskalte Gewässer, Salz- und Süßwasser, sie wurden groß und hatten deswegen nicht viele Feinde, und sie waren außerdem gepanzert, mit vier Reihen von Knochenplatten, die den Höckern entsprachen, welche Alligatoren besaßen, und die auch bei einigen Dinosauriern vorhanden gewesen waren.

Der Truck rumpelte jetzt über ein Eisfeld und riss Marcus aus seiner Trance. Er erkannte, dass der Morgen immer noch eine blassorangene Röte am Horizont, und der Himmel wässrig blau war. Doch vor ihnen wirkte das Eis noch immer endlos.

Yuri hatte ihm erzählt, dass er im Winter die beherzteren Taucher in seinem Truck hinausfuhr und Löcher ins Eis schlug, damit sie hineinsteigen konnten, oder er ließ motorisierte Kameras als Mini-Unterwasserfahrzeuge hinab. Marcus hatte einige der Fotos unter dem Eis gesehen, und es war eine äußerst merkwürdige Welt mit einem Himmel aus blauem Eis und tiefschwarzer Dunkelheit darunter.

In diesen dunklen Abgründen mussten sie die Standorte für ihre Fischgehege suchen. Diese sollten nahe an der Mühle liegen, in einer Tiefe zwischen sechzig und hundertfünfzig Metern, und möglichst nicht zu weit draußen, damit in den Sommermonaten nicht die Gefahr bestand, dass die Gehege vom Schiffsverkehr oder von manchen der starken Stürme, die im sibirischen Sommer Ärger machen konnten, beschädigt wurden.

Dort, wo die Mühle stand, war ein Großteil des Sees die meiste Zeit im Jahr über gefroren, und das war eine gute Sache, was den Sturmschutz betraf.

Marcus hielt einen Plastikbecher mit lauwarmem Kaffee in der Hand und lehnte sich im Sitz neben Yuri zurück. Die beiden Männer schwiegen und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Er vermisste Sara schon jetzt, denn sie war sein Fels, seine Seelengefährtin und immer für ein konstruktives Gespräch zu haben. Yuri war zwar eine gute Gesellschaft, aber seine Frau schien irgendwie immer das Beste in ihm zum Vorschein zu bringen.

Er trank seinen Kaffee bis auf den letzten Schluck aus und atmete dann tief ein. Er verspürte plötzlich einen Anflug von Nervosität tief in seiner Magengrube. So viel hing von diesem Projekt ab. Er hatte bereits fast eine Million Dollar für den Kauf der Mühle, der Ausrüstung und für Yuris Anstellung ausgegeben. Selbst die Reisekosten waren erheblich. Und all das bekam er auf Jahre nicht zurück. Der Topf voll Gold am Ende des Regenbogens war vielleicht turmhoch gefüllt, aber der Weg dorthin war voller Risiken, Herausforderungen und Bergen harter Arbeit.

Marcus kam sich auf einmal wie ein Glücksspieler vor, der ein gutes Blatt hatte und all seine Jetons deshalb in die Mitte des Tisches schob, während die anderen Spieler nur lächelten. Er konnte das Gefühl einfach nicht abschütteln, dass da etwas war, von dem er nichts wusste oder was er nicht bedachte.

Er drehte sich jetzt nach links und sah, wie die Landschaft vorbeizog. Sie hatten sämtliche bewohnte Gegenden längst hinter sich gelassen und das Land wechselte nun zwischen endlosen Ebenen braunen, spitzen Grases und bewaldeten Dickichten, die sich bis zum Wasser erstreckten. Es gab auch Klippen aus verwittertem Stein, von denen manche hundert Meter und mehr in die Höhe ragten.

Das Land war wild, alt und mysteriös. Es war ein Ort der Geheimnisse und Rätsel, und es war kein Wunder, dass es Legenden über seine tiefen Wasser und dunklen Wälder gab. Der moderne Mensch war schon seit Jahrhunderten hier, und es gab Höhlenmalereien, die Geschichten über das Land erzählten, welche sich Zehn- oder sogar Hunderttausende Jahre zurück erstreckten.

Sie passierten eine Felsenzunge an der Wasserlinie, wo einige Robben ihre Köpfe hoben, um zuzusehen, wie sie vorbeisausten. Yuri hatte ihm erklärt, dass sie so weit wie möglich von dem leben würden, was ihnen das Land gab, um Geld zu sparen, und dass auch die hier ansässigen Baikal-Robben essbar waren. Doch Marcus glaubte nicht, dass er das über sich bringen würde, da sie ihn viel zu sehr an glänzende Hunde erinnerten.

Allerdings waren sie bei einem ihrer letzten Besuche einer dicht gedrängten Robbenkolonie begegnet, und obwohl die Beluga-Störe viel zu groß waren und zu weit unten im Wasser lebten, als dass die Robben sie jagen könnten, würden sie einen jüngeren Stör durchaus als Mahlzeit betrachten können. Hinzu kam noch, dass seine Netzgehege kein Problem für die Robben darstellen würden, da diese einfach über den oberen Rand des Netzes gleiten oder hineintauchen könnten.

Als Marcus dieses Risiko geäußert hatte, hatte Yuri seine Jacke geöffnet und eine Handfeuerwaffe hervorgeholt. Ehe Marcus etwas hatte sagen können, hatte er zweimal in die Luft gefeuert. Wie durch Zauberhand waren die Robben kurz darauf verschwunden.

»In dieser Gegend sind wir der Boss, nicht die Robben.« Der große Russe hatte anschließend gegrinst und so getan, als würde er Rauch von der Mündung pusten.

Marcus hatte den Kopf geschüttelt und gelacht. »In Russland herrschen wohl andere Sitten, nehme ich an.«

»Nein, schlimmer: Du bist hier in Sibirien.« Yuri hatte Marcus auf den Oberschenkel geschlagen und so heftig gelacht, dass sein Sitz gequietscht hatte wie eine gequälte Maus.

Verdammt richtig, dachte Marcus jetzt. Aber er fragte sich immer noch, warum Yuri der Meinung war, eine Handfeuerwaffe zu brauchen.

Gegen vier Uhr nachmittags drehte sich Yuri zu ihm. »Nicht mehr lang jetzt.« Er zeigte nach vorn.

»Nur noch um diese Kurve.«

Allerdings befand sich diese Kurve noch in weiter Ferne, der Tag war fast vorüber und das Eis schimmerte durch die untergehende Sonne in einem verbrannten Orange, und sobald das Sonnenlicht komplett verschwunden war, würde die Temperatur rapide sinken. Ehe sie sich versahen, würde es weit unter null Grad sein.

Marcus zog sich seinen dicken Pullover-Kragen wieder übers Kinn, während die Heizung in der Fahrerkabine gegen die Kälte draußen ankämpfte. Sein Atem dampfte bereits, doch er entdeckte jetzt endlich Orientierungspunkte, an die er sich von seinen früheren Besuchen erinnerte.

Auch wenn er schon viele Male hier gewesen war, verspürte er ein aufgeregtes Kribbeln im Bauch, weil sein ehrgeiziges Projekt jetzt wirklich real geworden war.

Er lächelte unwillkürlich, als sie die letzte Kurve nahmen. Die Mühle lag so abgeschieden wie nur irgend möglich und war sonst nur per Boot über den eigenen, privaten Anlegeplatz zugänglich. Eine weitere Besonderheit der Lage bestand darin, dass die Kommunikation in manchen Bereichen des Baikalsees bestenfalls unregelmäßig möglich war, an manchen Tagen drang hingegen nichts hinein und nichts heraus.

Marcus war schon zu verschiedenen Jahreszeiten hier gewesen, daher wusste er, dass das Ufergebiet umwerfend war. Der See war während des Winters und für den Großteil des Herbstes und Frühlings eine weiße Wüste, aber wenn es wärmer wurde, entstand hier ein Wunderland aus Wildblumen, und der sommerliche See war so glasklar, dass man sogar den Grund in fünfzig Metern Wassertiefe sehen konnte.

Der Komplex und das umliegende Land, das ihm jetzt gehörte, waren riesig, und darauf befand sich sowohl das Haus des Managers, das fast schon eine Villa war sowie einige kleinere Gebäude für die Angestellten. Das Betriebshaupthaus, das jeder noch immer das Mühlenhaus nannte, würde er zu einem voll funktionsfähigen Brut-Haus und Labor umbauen lassen.

Marcus Lächeln wurde immer breiter, als er sich vorstellte, wie er und Sara am Abend auf der Veranda sitzen, Glühwein schlürfen und über das kristallklare Wasser hinaus blicken würden. Sein Lächeln verwandelte sich kurz darauf in ein Grinsen, denn er konnte sich deutlich schlimmere Orte zur Familiengründung vorstellen. Er hoffte nur, dass Sara auch so dachte.

Die Nacht brach schnell herein, und als sie die Kurve umrundeten, war das Erste, das Marcus sah, Licht im Haupthaus. »Hey, da ist ja jemand zu Hause.«

Yuri grinste. »Vielleicht der Geist des früheren Besitzers.« Er sah ihn theatralisch an und zog die Augenbrauen hoch. »Ich glaube, hier hat mal ein kopfloser Reiter gewohnt. Du gehst am besten vor, ich habe nämlich Angst vor Geistern.«

Der Truck wurde jetzt langsamer, als er sich dem zugefrorenen Anlegeplatz näherte. Sobald sie sich daneben befanden, ließ Yuri den Motor ein paar Mal aufheulen, während sich der Truck über die Schräge der Eisoberfläche aufs Land bewegte, und dann anhielt.

Anschließend steckte er sich seine Pfeife in den Mund, lehnte sich aus dem Fenster und sah zum beleuchteten Haus hinüber.

»Wer ist da drin?«, fragte Marcus.

Yuri schüttelte seinen großen Kopf. »Ich weiß es nicht.« Er wischte sich die riesigen Hände an seinem schweren Strickpullover ab und öffnete dann mit der Schulter die Tür, während die Scharniere unfassbar laut quietschten. »Lass uns rausfinden, wer unsere Gäste sind.«

»Ich glaube, sie haben uns schon entdeckt.« Marcus konnte jetzt vier Menschen über den Pfad auf sie zu kommen sehen. Er und Yuri wichen nicht von der Stelle, doch er sah, wie der große Russe verstohlen nach seinem Revolver tastete, der sich in einem Holster hinten an seiner Hüfte befand.

Marcus wartete stumm, und Yuri ließ die Arme jetzt auch wieder locker neben seinem Körper hängen.

»Privet, Mr. Stenson!« Der Mann, der ganz vorne ging, winkte ihnen zu.

»Zdravstvuyte«, antwortete Yuri und drehte sich dann halb zu Marcus um. »Sie kennen dich offenbar, also sind sie möglicherweise in Ordnung. Der Akzent stammt eindeutig von hier.«

Marcus nickte. Yuri musste nicht übersetzen, weil er die Begrüßung laut und deutlich verstanden hatte. Die Männer sahen ein wenig asiatisch oder mongolisch aus, mit hohen Wangenknochen und Falten über den Augen. Wer immer sie waren, sie waren offenbar hier, um ihn zu treffen.

»Zdravstvuyte, zdravstvuyte.« Marcus trat jetzt vor und der Anführer kam schnurstracks auf ihn zu und streckte seine Hand aus. Marcus ergriff sie und der Kerl drückte seine Hand daraufhin wie eine Wasserpumpe.

»Glückwunsch zu Mühle öffnen. Sie, ähm …« Er sah zum Himmel hinauf, während er sich seine nächsten Worte zu überlegen schien, und ein jüngerer Mann, der ihm bemerkenswert ähnlichsah, trat zu nun vor.

»Mein Vater wollte Glückwünsche zur Wiedereröffnung der Mühle aussprechen.« Er legte dem älteren Mann eine Hand auf die Schulter. »Mein Name ist Nikolai Grudinin und das ist mein Vater, Pavel.«

Marcus nickte. »Vielen Dank.«

Pavel zuckte mit den Achseln. »Mein Englisch besser, wenn, ähm, mehr ich benutze.« Er drehte sich um und sprach dann in schnellem Russisch mit seinem Sohn, der aufmerksam zuhörte und nickte. Er trat zurück und deutete auf die anderen Männer, die bei ihnen waren.

»Bei uns sind Mr. Dimitri Melnikov und Mr. Leonid Luhansk. Wir sind hergekommen, um Ihnen zu helfen … um für Sie zu arbeiten, Mr. Stenson.« Nikolai lächelte.

Neuigkeiten verbreiten sich hier offenbar schnell, dachte Marcus. Er könnte Yuri bitten, sie wegzuschicken, aber ihm fiel auf, dass sie bereits damit begonnen hatten, das Grundstück aufzuräumen, was bedeutete, dass sie nicht arbeitsscheu waren.

»Zuerst mal muss ich feststellen, ob ich euch gebrauchen kann.« Er sprach zwar mit Nikolai, ließ seinen Blick aber über jeden Einzelnen von ihnen wandern. Wieder einmal übernahm Nikolai das Reden.

»Mein Vater ist sehr gut mit Holz, beim Schreinern und mit Maschinen. Unsere Familie lebt schon seit vielen Generationen in dieser Gegend und kennt den See gut.« Er zeigte auf die Männer, die hinter ihm standen. »Dimitri und Leonid sind beide erfahrende Störfischer und ähm … Alleskönner, besitzen ihre eigenen Boote und kennen außerdem den See.«

Der Mann namens Leonid nahm jetzt eine wie selbst gemacht aussehende Holzpfeife aus seinem Mund und grüßte damit.

Nicht schlecht, dachte Marcus. Eigentlich genau die Sorte Menschen, nach denen er gesucht hätte. »Und was kannst du?«

Nikolai grinste. »Ich habe gerade mein Diplom in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Moskau gemacht. Leider gibt es im Moment keine Arbeit für mich. Aber ich bin stark und klug, also …« Er zuckte mit den Schultern.

Marcus nickte. Stark und klug, und seine Sprachkenntnisse sind bestimmt auch sehr nützlich, dachte er. »Ich werde einen Laborassistenten für die Zuchtarbeit brauchen, die wir in Kürze beginnen werden. Lernst du schnell?« Marcus zog die Augenbrauen hoch.

Nikolai nickte ernst. »Oh ja, sehr schnell.« Er zeigte auf das Hauptgebäude. »Wir sind durch die gesamte Mühle gegangen und haben alles sauber gemacht. Sie ist in einem guten Zustand, hat eine hervorragende Bausubstanz, und sämtliche Gefahrenstoffe wurden schon vor Jahren weggeschafft. Wir glauben, wir können sie sehr bald zum Laufen bringen.«

»Das ist sehr gut.« Marcus nickte und war insgeheim ganz schön beeindruckt.

Yuri beugte sich jetzt nah zu ihm und flüsterte: »Ich glaube, das sind Turken, vielleicht auch Jakuten. Gute, ehrliche Menschen, und äußerst fleißig.« Er richtete sich wieder auf und zuckte dann mit den Achseln. »Aber es ist deine Entscheidung.«

»In Ordnung.« Marcus wandte sich wieder den Männern zu. »Ich sage noch nicht Ja, lasst uns erst mal auspacken und dann können wir beim Abendessen weiterreden.«

»In Ordnung, Mr. Stenson.« Pavel klatschte in die Hände. »Wir essen zusammen. Wir machen … machen Stroganoff für Essen.« Er zwinkerte und grinste. »Rentier!«

Marcus lachte leise. »In dem Fall kann ich euch sagen, dass eure Vorstellungsgespräche bisher sehr gut laufen.«

Marcus und Yuri verstauten ihre Vorräte und die Ausrüstung, inspizierten einige der Hütten und das Haus des Managers und trafen die Gruppe dann im Mühlenhauptgebäude zum Abendessen.

Er war von dem Umfang der Arbeiten, die sie bereits erledigt hatten, extrem beeindruckt. Das Innere und Äußere der Mühle, die kleinen Gebäude, das Haupthaus und das umliegende Grundstück waren fast blitzsauber und einige kleinere Reparaturen waren ebenfalls schon ausgeführt worden. Zusätzlich hatten sie angefangen, die Speisekammer aufzustocken.

Diese Jungs wollten den Job anscheinend wirklich und er war gern bereit, zu helfen, wenn die Zeiten für sie gerade mager waren. Außerdem hatte er ja sowieso vorgehabt, Arbeitsplätze für die Einheimischen zu schaffen.

Er würde Yuri trotzdem damit beauftragen, Nachforschungen über sie anzustellen, aber Nikolai hatte ihm bereits sein Diplom gezeigt und er hatte gesehen, dass dieser sogar mit Auszeichnung bestanden hatte, also musste der Junge ziemlich was im Oberstübchen haben. Aber wie viel könnten sie schon über die anderen rausfinden, wenn sie hier nicht einmal Computer besaßen oder online zu finden waren?

Die sechs Männer redeten stundenlang miteinander und lernten sich kennen. Sie sprachen über ihre Herkunft, ihre Leben und ihre Wünsche. Yuri hatte recht damit gehabt, dass sie alle Jakuten waren. Ein alteingesessener heimischer Stamm, der dieses Gebiet schon seit dem siebten Jahrhundert bevölkerte. Wie Marcus vermutet hatte, waren die Jakuten mongolischer Abstammung und noch heutzutage größtenteils Jäger, Viehhirten und Fischer. Doch sie waren auch intelligent, hartnäckig und zäh.

Marcus mochte sie alle auf Anhieb, und er erzählte ihnen im Gegenzug von seinen Plänen und Hoffnungen für die Fischzucht.

Leonid nahm irgendwann seine Holzpfeife aus dem Mund und fragte: »Und Sie hoffen, die Fische zu züchten und ihre Eier zu verkaufen … den Beluga-Kaviar? Alles innerhalb von fünf Jahren?«

»Ja und nein.« Marcus breitete die Arme aus. »Die Beluga-Störe produzieren Millionen von Eiern und von den großen Exemplaren weiß man, dass sie mehrere hundert Pfund Kaviar in sich tragen. Der Kaviar des Beluga-Störs kann bis zu dreitausendfünfhundert US-Dollar pro Pfund wert sein, aber das Problem ist, dass er so gefragt ist, dass die Beluga-Störe nach und nach immer mehr verschwinden.«

»Ich glaube, Sie schaffen das«, sagte Pavel. »Unser Volk traurig und glücklich, wenn Mühle schließen. Traurig, weil wir Arbeit verlieren, aber glücklich, dass sie geht, weil sie Wasser schmutzig gemacht hat.«

Die anderen Männer nickten und Pavel sagte: »Aber das hier ist gut, also helfen wir bei Erfolg.«

Die anderen stimmten zu und Yuri schenkte ihnen eine Runde Wodka ein. Er hob sein Glas. »Auf deinen Erfolg.«

»Auf Erfolg«, rief Dimitri. »Und dass Sie sicher bleiben.«

Die Männer tranken ihr Glas aus, doch Marcus nippte nur, dann senkte er sein Glas. »Was meinen Sie mit sicher

Die Männer verfielen daraufhin in Schweigen und Dimitri sah betreten zu Boden. »Ich meine glücklich.«

»Sicher vor was?«, drängte ihn Marcus zum Weitersprechen.

Der Jakut-Russe murmelte etwas, sah aber nicht auf.

Marcus stieß den angehaltenen Atem aus und stellte sein Getränk ab. »Okay, Jungs, was weiß ich nicht?«

Dimitri sah endlich hoch. Er hatte die Stirn gerunzelt, als kämpfe er darum, die richtigen Worte zu wählen. »Es gibt Menschen, böse Menschen, die können es … schwer machen, für neue Betriebe.«

Marcus starrte ihn einen Augenblick lang an, bevor ihm ein Licht aufging. »Oh, verstehe. Du meinst die hiesige Mafia?«

»Man nennt sie Bratwa.« Yuri grunzte herablassend, während sich seine Mundwinkel nach unten zogen. Er wandte sich an Dimitri. »Die haben sogar hier draußen noch Macht?«

»Sie arbeiten, wo sie arbeiten wollen«, sagte Dimitri. »Normal wollen sie nur arenda, Miete. Damit alles gut bleibt.«

Marcus stöhnte auf. »Also Schutzgeld.«

Die Männer nickten ernst.

»Na ganz toll.« Marcus seufzte und hielt Yuri sein Glas hin, damit dieser noch etwas Wodka hineingoss.

Yuri füllte sein eigenes Glas ebenfalls auf. »Man macht einen Kuchen und irgendeiner will immer ein Stück davon abhaben.«

»Und zwar umsonst«, fügte Marcus grimmig hinzu. Er seufzte wieder, denn er hatte schon von ihnen gehört und wusste daher, wie abscheulich und erbarmungslos sie sein konnten.

Das ließ seine Gedanken automatisch zu seinem einzigen Verwandten wandern, seinem älteren Bruder Carter. Marcus starrte seinen Becher an, während er vor sich hin grübelte. Carter war das sprichwörtliche schwarze Schaf der Familie. Er hatte einen Einsatz in Afghanistan mit den Special Forces absolviert. Er sprach zwar nie darüber, war aber eindeutig ein wenig durchgeknallt zurückgekehrt. Eines Abends hatte er schließlich zwei Typen während einer Kneipenschlägerei schwer verletzt. Einer von ihnen hatte Verbindungen zum Polizeichef besessen und Carter war letzten Endes im Gefängnis gelandet.

Als er wieder rauskam, hatte er sich einfach zurückgezogen, und zwar von allem, und jetzt führte er eine Bar irgendwo im Mittleren Westen. Aber das war noch nicht die ganze Geschichte. Denn Carter war vor Marcus mit Sara zusammen gewesen. Sie liebten sie beide, aber Carter war so lange weg gewesen, und eines hatte zum anderen geführt, und bevor er sich versehen hatte, war er mit ihr zusammen gewesen und hatte schließlich um ihre Hand angehalten.

Marcus fühlte sich immer noch beschissen deswegen und fand, dass er eine Tracht Prügel dafür verdiente. Doch das Schlimmste daran war, dass sich sein Bruder nie beschwert hatte. Er hatte offenbar begriffen, dass er für Sara niemals so da sein könnte wie Marcus, und er wollte anscheinend nur, dass sie glücklich war – dass sie beide glücklich waren – und daher war er anscheinend froh, dass sie beide einander gefunden hatten.

Deswegen kam sich Marcus wie ein Arschloch aus der Hölle vor, und das Ganze hatte zu einer nicht enden wollenden Peinlichkeit zwischen den Dreien geführt. Bis zum heutigen Tag hatte er nie erfahren, ob seine Beziehung mit Sara der wahre Grund für Carters Verschwinden gewesen war.

Marcus seufzte und lehnte sich zurück. Er könnte jetzt die Hilfe seines Bruders brauchen, weil er wusste, dass manche Teile Russlands noch immer wie der Wilde Westen waren, und Carter war eine äußerst furchterregende Person mit den passenden Fähigkeiten, die das Ganze untermauerten.

Er rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. Vielleicht würde ihm ja ein Weg einfallen, wie er ihn und auch einige seiner früheren Teamkameraden als Security-Team einstellen konnte.

Während er über die Logistik nachgrübelte, machte er sich bewusst, dass das Problem mit Carter darin bestand, dass dieser wie eine Naturgewalt war. Manchmal wies man ihn auf ein Problem hin und er konnte es aus der Welt schaffen … er konnte es aber auch genauso gut verschlimmern. Er war zwar genauso klug wie Marcus, neigte aber dazu, die Dinge eher mit den Fäusten statt dem Verstand zu regeln.

Marcus holte tief Luft, hob den Kopf und richtete seinen Blick auf Dimitri. »Noch etwas, was ich wissen muss?«, fragte er.

Leonid nickte rasch.

»Okay. Was?« Marcus setzte sich aufrecht hin.

»Die Lichter«, sagte Leonid, ohne seine Pfeife aus dem Mund zu nehmen.

»Lichter?« Marcus runzelte die Stirn.

»Die Lichter«, wiederholte Leonid. »Unter dem Wasser.«

»U-Boote? Taucher?«, fragte Yuri verwirrt.

»Ich glaube nicht, dass hier noch U-Boote unterwegs sind.« Marcus hatte seine Hausaufgaben über den See gemacht. »Es gab 2008 oder vielleicht auch 2009, ein Team von Wissenschaftlern, die versucht haben, den Grund des Sees in zwei Mini-U-Booten zu erreichen. Sie sind fünf Stunden unten geblieben, die Hälfte der Zeit haben der Abstieg und die Rückkehr eingenommen. Aber sie haben es nicht geschafft, weil sie nicht tief genug runterkamen, und danach haben sie es nie wieder versucht.«

»Weil ihnen da unten etwas Angst gemacht hat!« Leonid nickte verstehend.

»Nein, ich glaube, sie waren einfach nicht gut genug vorbereitet«, antwortete Marcus.

»Ihnen hatten noch ungefähr hundertfünfzig Meter gefehlt«, fügte Nikolai hinzu.

Marcus lehnte sich zurück. »Da unten forscht keiner mehr. Zumindest nicht, dass ich wüsste.«

»Ich glaube auch nicht, dass es Lichter von U-Booten oder Tauchern sind«, sagte Leonid nun. »Mein Vater hat mir erzählt, dass er sie schon als Junge gesehen hat, eines Nachts, als es sehr dunkel war, und er noch spät draußen auf dem See zum Fischen mit meinem Großvater war. Er sagte, dass tief unten etwas grün geglüht und sich bewegt hat. Das waren keine U-Boote damals.«

Yuri neigte den Kopf, während er Marcus intensiv ansah. »Was ist denn mit diesen Fischen, die Licht erzeugen können? Da unten ist es schließlich sehr tief und dunkel genug.«

»Nein, in den Tiefen des Baikal gibt es keine biolumineszenten Fische, von denen ich wüsste«, antwortete Marcus. »Warum sich Biolumineszenz nicht im Süßwasser entwickelt hat, ist tatsächlich etwas, das die Wissenschaftler schon seit Jahren vor ein Rätsel stellt.«

»Weil der Ozean viel älter ist«, meinte Nikolai. »Diese Besonderheit zu entwickeln muss ziemlich lange gedauert haben.«

»Das glaube ich auch«, stimmte ihm Marcus zu, und war von dem jungen Mann beeindruckt. »Eine wirklich gute Antwort.«

»Also kein U-Boot, kein Taucher, keine leuchtenden Fische.« Jetzt nickte Yuri. »Dann kann es nur eine Sache gewesen sein.«

Alle wandten sich ihm neugierig zu, und Yuri begann langsam zu grinsen, als er die Wodkaflasche nahm und sie hin und her schwenkte. Marcus kicherte, aber außer ihm tat das niemand.

»Mein Vater war damals nüchtern«, sagte Leonid ruhig. »Denn er hat nie beim Fischen etwas getrunken.«

»Ich habe Geschichten auch gehört«, warf Pavel ein. »Über Lichter und Menschen, die nicht kommen zurück. Ich aber glaube, hauptsächlich, wenn Eis weg ist. Vielleicht … Eis fängt sie manchmal.«

Marcus wurde langsam ein wenig gereizt. »Hat jemand von euch die Lichter denn schon mal gesehen? Ich meine, persönlich, als ihr auf dem Wasser wart, oder von mir aus auch vom Land aus?«

Leonid sah erschrocken hoch. »Niemand geht in den dunkelsten Nächten fischen. Vielleicht, weil niemand sie sehen will

»Tja, ich bin mir sicher, dass in diesen dunkelsten Nächten einfach Boote auf dem See sind, und wenn man sich weigert rauszugehen, sieht man sie eben nicht«, antwortete Marcus.

»Das glaube ich nicht«, widersprach ihm Leonid. »Selbst die Robben gehen nicht ins Wasser. Manchmal verlassen die Kolonien sogar ihre Felsplätze, um für ein paar Tage in die Wälder zu ziehen.«

»Im Wald gibt es aber Bären und Wölfe.« Yuri runzelte die Stirn. »Das ist äußerst dumm.«

»Vielleicht glauben sie, dass es dort weniger gefährlich ist als in diesen Nächten in der Nähe des Wassers.« Leonid hob das Kinn. »Sie wissen garantiert mehr als wir.«

»Ach du liebe Zeit.« Marcus fuhr sich mit beiden Händen durch das Haar, bevor er die Männer wieder ansah. »Es gibt nichts, was nicht wissenschaftlich erklärt werden kann … irgendwann.«

Leonid schüttelte den Kopf. »Nicht diese Legenden.«

»Legenden haben wir alle«, fügte Yuri leise hinzu.

»Du weißt auch davon?«, fragte Marcus seinen Betriebsleiter. »Erzähl mir alles.«

Yuri breitete die Arme aus. »Menschen verschwinden.« Er beugte sich vor. »Man nannte diesen Ort einst die Spukmühle.« Er warf den Kopf zurück und lachte. »Aber natürlich nur die abergläubischen Menschen in Sowjet-Zeiten.«

»Aber jetzt doch nicht mehr, oder?« Marcus erkannte, dass keiner der Jakut-Russen seiner Meinung war. »Hört mal, das Wasser hier ist eiskalt und es gibt überall umhertreibendes Totholz. Der See ist so groß, dass er sogar Gezeiten und Strömungen hat. Wenn jemand hineinfällt, besonders nachts, dann bleiben ihm noch ungefähr dreißig Sekunden, um wieder rauszukommen, sonst …« Marcus zuckte mit den Achseln. »… verschwindet er.«

»Nur, dass auch Menschen verschwinden, die einfach nur am Ufer entlang gehen. Sie verschwinden nicht beim Kanufahren, Schwimmen oder Fischen.« Nikolai beugte sich vor. »Mr. Stenson, wussten Sie, dass nur ein paar Jahre, nachdem die Mühle den Betrieb aufgenommen hatte, alle verschwanden? Und mit alle meine ich auch alle … die Arbeiter, die Betriebsleiter, sogar die Bootsbesitzer.«

Marcus stöhnte leise auf. »Ja, ich habe darüber gelesen. Sie hatten gewerbliche Probleme, und deshalb haben sie die Arbeit einfach hingeschmissen.«

Nikolai schüttelte langsam den Kopf. »Das war doch nur die Geschichte für die Öffentlichkeit. Sie sind nie daheim angekommen, weil sie verschwunden sind. Ich glaube, sie haben auch nie versucht, heimzugehen, oder sie haben es versucht, konnten es aber nicht.«

Marcus seufzte. »Ich verstehe.«

Er wusste, dass alle großen Gewässer ihre Legenden hatten, und die meisten davon wurden von abergläubischen Einheimischen verbreitet, oder um leichtgläubige Touristen anzulocken. Es gab die Seemonster, die Fischmänner, die Dinger, die sich bei Vollmond, Neumond oder Halbmond aus den schauerlichen Tiefen erhoben, und sogar Wesen, die man gar nicht sehen konnte und die einfach nur Spuren zurückließen.

»Der See weiß es, denn er hat ein Gedächtnis.« Leonid hielt den Blick auf das Feuer gerichtet.

»Ozero pomnit«, sagte Pavel leise.

»Der See erinnert sich.« Leonids Stirn legte sich in Falten. »Was soll das bedeuten?«

Niemand antwortete.

Marcus seufzte und stand auf. »Meine Herren, ich gehe jetzt ins Bett. Wir können morgen gern weiterreden. Gute Nacht.«

Marcus machte sich auf den Weg zum Haupthaus und stieg kurze Zeit später die Stufen der vorderen Veranda hinauf. Es war ein großes, zweistöckiges Holzcottage. Auf der obersten Stufe drehte er sich um und sah noch einmal auf den gefrorenen See hinaus. Dort draußen gab es kaum Licht, abgesehen von den Sternen und dem derzeit sichelförmigen Mond. In diesem Moment sah er wie eine endlose Ebene aus gefrorener Tinte aus.

Marcus ließ seinen Blick langsam über die Oberfläche schweifen. Wie er erwartet hatte, war dort draußen nichts Besonderes zu sehen.

Er öffnete die Haustür und ging hinein. Er hatte noch viel zu tun und er würde es lächerlichen alten Dorfgeschichten über den hiesigen Schwarzen Mann nicht erlauben, sich ihm in den Weg zu stellen.

»Morgen ist ein neuer Tag«, sagte er leise und schloss mit dem Fuß die Tür hinter sich.

DAS DING AUS DEM SEE

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